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Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition)

Titel: Verdächtige Geliebte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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Möchten Sie zu mir in die Wohnung, oder wollen wir lieber in ein Café gehen?«
    »Lieber zu Ihnen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Nein, aber es ist nicht sehr aufgeräumt«, sagte Kudo und schloss die Eingangstür auf.
    Kudos Wohnung war weniger unordentlich als trostlos. Es gab kaum Möbel, nur ein Sofa und einen Sessel. Kudo bot Kusanagi Platz auf dem Sofa an.
    »Möchten Sie Tee oder etwas anderes trinken?«, fragte Kudo, ohne sein Jackett auszuziehen.
    »Nein, danke, machen Sie sich keine Umstände. Es dauert nicht lange.«
    »Wirklich?« Kudo ging in die Küche und kam mit zwei Gläsern und einer Plastikflasche kaltem Oolong-Tee zurück.
    »Entschuldigen Sie, aber haben Sie Familie?«, fragte Kusanagi.
    »Meine Frau ist im vergangenen Jahr verstorben. Ich habe einen Sohn, aber er lebt umständehalber bei meinen Eltern«, erwiderte Kudo in beiläufigem Ton.
    »Aha. Das heißt, Sie leben allein?«
    »So ist es«, sagte Kudo. Er lächelte. Er schenkte Tee in die beiden Gläser ein und stellte Kusanagi eins davon hin. »Ich vermute, es geht um Herrn Togashi?«
    Kusanagi ließ den Tee stehen. Da Kudo gleich zur Sache kam, brauchte er keine Zeit zu vergeuden.
    »Ja, es geht um den Mord an Frau Yasuko Hanaokas geschiedenem Mann.«
    »Sie hat nichts damit zu tun.«
    »Und das wissen Sie so genau?«
    »Die beiden waren doch schon so lange getrennt und hatten keine Verbindung mehr. Sie hatte gar keine Veranlassung, ihn zu töten.«
    »Grundsätzlich sind wir auch dieser Meinung.«
    »Aber?«
    »Auf der Welt gibt es alle möglichen Ehepaare, die auf alle möglichen Arten auseinandergehen. Leider ist die Realität nicht immer ganz einfach. Wenn eine Partei den Kontakt abbricht, ist die andere häufig nicht damit einverstanden. Scheidung hin oder her.«
    »Frau Hanaoka hat mir versichert, sie habe Herrn Togashi schon sehr lange nicht gesehen«, sagte Kudo, und zum ersten Mal wirkte sein Blick feindselig.
    »Sie haben also mit ihr über den Mord gesprochen?«
    »Ja, deshalb habe ich sie aufgesucht.«
    Das stimmt mit Yasuko Hanaokas Angaben überein, dachte Kusanagi.
    »Das heißt, Sie haben an Frau Hanaoka gedacht. Auch schon vor dem Mord?«
    Bei Kusanagis Worten runzelte Kudo ärgerlich die Stirn.
    »Ich weiß nicht, was Sie damit andeuten wollen. Sie sind gekommen, weil Sie von meiner Beziehung zu ihr wissen? Ich war Stammgast in dem Klub, in dem sie früher gearbeitet hat. Ich habe damals sogar, wenn auch zufällig, ihren Mann kennengelernt, und erfahren, dass er Togashi heißt. Als er unlängstgetötet wurde, habe ich seinen Namen und sein Bild in den Nachrichten gesehen. Ich war beunruhigt und wollte mich vergewissern, dass es Frau Hanaoka gutgeht.«
    »Ich habe gehört, dass Sie Stammgast in diesem Klub waren. Aber ist es dennoch nicht ein bisschen seltsam, sich so zu bemühen? Sie sind doch Geschäftsführer einer Firma? Und sicher sehr beschäftigt?« Kusanagi bediente sich absichtlich eines ironischen Tonfalls. Bei Befragungen tat er das häufig, auch wenn es ihm eigentlich nicht gefiel.
    Doch seine Technik schien Erfolg zu haben. Kudo wurde deutlich blasser.
    »Ich dachte, Sie wären gekommen, um mich nach Yasuko Hanaoka zu fragen. Aber alle Ihre Fragen betreffen nur meine Person. Verdächtigen Sie mich?«
    Kusanagi lachte und hob abwehrend die Hände. »Nein, durchaus nicht. Entschuldigen Sie meine Neugier. Ich wollte lediglich etwas über Sie erfahren, da Sie Yasuko Hanaoka offenbar recht nahestehen.«
    Kusanagi sprach in heiterem Ton, aber Kudo funkelte ihn weiter böse an. Er holte tief Luft und nickte nachdrücklich.
    »Also gut. Damit Sie nicht weiter herumbohren müssen, sage ich Ihnen, wie es ist. Ich mag Yasuko sehr. Man könnte sagen, ich bin in sie verliebt. Als ich von dem Mord hörte, dachte ich, es sei eine gute Gelegenheit, mich ihr zu nähern. Nun? Sind sie jetzt zufrieden?«
    Kusanagis Lachen war aufrichtig. »Bitte, nehmen Sie das doch nicht so ernst.«
    »Aber das wollten Sie doch von mir wissen, oder etwa nicht?«
    »Wir ermitteln nur, wer in einer Beziehung zu Frau Hanaoka steht.«
    »Aber ich verstehe das nicht. Warum verdächtigt die Polizei sie überhaupt?« Kudo schüttelte den Kopf.
    »Shinji Togashi hatte sich, kurz bevor er getötet wurde, auf die Suche nach seiner Ex-Frau begeben. Das heißt, es besteht die Möglichkeit, dass sie sich doch getroffen haben.«
    »Und sie Herrn Togashi getötet hat? Die Polizei macht es sich ja ziemlich leicht.« Kudo schnaubte verächtlich.
    »Tut

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