Verdammt, wo ist der Braeutigam
rechtlichen Aspekten, die er vereinfachen soll, viele Fragen auf: Muss man bei Ehepartnern zwischen Materialisten und Romantikern unterscheiden? Ist es gut, wenn beide Naturelle zusammenkommen, oder steht damit die Ehe unter einem schlechten Vorzeichen? Lassen sich Missverständnisse mit den Schwiegereltern mit 10.000 Dollar aus dem Weg räumen? Ist das Fremdgehen des Partners leichter zu ertragen, wenn man wie Zeta-Jones dafür mit mehreren Millionen Dollar entschädigt wird?
Michael Douglas und Catherine Zeta-Jones immerhin scheint der Ehevertrag gut zu bekommen. Sie führen für Hollywood eine erstaunlich stabile Beziehung und sind bereits mehr als zwölf Jahre miteinander verheiratet. Ob einer von beiden dem anderen bereits einmal (oder mehrmals) Strafzahlungen leisten musste, ist nicht bekannt. Immerhin wäre das Geld bis jetzt in der Familie geblieben. Lässt sich also daraus der Schluss ziehen, dass ein Ehevertrag der Liebe guttut? Oder ist es vielleicht eher so, dass eine innige Verbindung selbst horrende Strafmaße aushält? Die Krux ist, dass so ein Vertrag sich nur für die lohnt, die sich tatsächlich trennen. Alle anderen wie Douglas und Zeta-Jones haben die Anwaltskosten dafür schließlich ganz umsonst gezahlt. Aber vielleicht kommt es aufs Geld gar nicht an. Ob Ehevertrag oder nicht – Hauptsache, die Liebe hält.
Das Brautkleid
TRÄUME AUS TÜLL MIT FILIGRANEN SPITZENRANKEN
Manche Dinge sollten Frauen einfach sein lassen. Zum Beispiel sich in Badekleidung vor den Spiegel zu stellen und die eigene Bikinifigur mit der eines Models zu vergleichen, oder mit ihrem Freund just an dem Abend romantisch essen gehen zu wollen, an dem sich die Fußball-Bundesliga entscheidet, oder ein Hochzeitsmagazin durchzublättern, ohne Heiratsabsichten zu haben. Dabei kommen sie nämlich nicht umhin, Brautkleider zu betrachten, und das ist verhängnisvoll. Zunächst rufen diese bei einer Frau, die keine Braut ist, Belustigung hervor: »Pfff, wie sieht das denn aus? Wie ein Sahnehäubchen!«, oder das: »Als Theatervorhang ginge es noch durch«. Doch wird es auf einmal still, so ist es passiert. Die Leserin hat gerade »ihr« Kleid entdeckt. Das Kleid, das sie haben muss. Jetzt. Sofort. Es ist völlig egal, dass sie keine Verwendung dafür hat. Sie braucht dieses Kleid. Auf der Stelle.
Tja, was nun? Mit Willensstärke allein kommt Frau da nicht weiter. Eine Möglichkeit ist, sich das Kleid zu kaufen und aufzuheben. Das könnte allerdings teuer werden, da auch Hochzeitskleider Moden unterliegen und der eigene Geschmack Launen folgt. Es ist durchaus realistisch, dass sich im nächsten Jahr und alle darauffolgenden Jahre noch schönere Kleider finden lassen. Die andere Möglichkeit ist, den Freund zur Hochzeit zu bewegen. Gibt es noch keinen Freund, muss der eben gefunden werden, so schwierig kann das ja nicht sein.
Das Wichtigste ist sowieso das Kleid. Um Brautkleider wird eine riesige Aufregung gemacht, ihnen wird quasi schicksalhafte Bedeutung zugeschrieben. Das Brautkleid auszusuchen gilt als die »wichtigste modische Entscheidung, die eine Frau in ihrem Leben treffen muss« (schrieb die ›Bunte‹), es »soll uns verzaubern«, es »hat Magie«, es »fängt uns ein mit seinem Charme, umschmeichelt Frauen mit einem völlig neuen Selbstgefühl, macht schön und begehrenswert und unvergleichlich glamourös« (schrieb das Magazin ›Hochzeit‹), kurz: Es ist der Wahnsinn.
Und es löst poetische Höchstleistungen aus. Brautkleider sind nicht einfach nur Kleider, sie sind ein Traum aus Tüll mit filigranen Spitzenranken, sie haben locker hochgetuffte Röcke und krönende Schmuckembleme. Damit klingen sie ein wenig wie Kreationen aus der Spitzenküche, so wie Suppe von grünem Spargel mit pannonischem Safranschaum und Knusperstroh.
So viel Bedeutung hält kein Kleid aus. Da muss etwas schiefgehen, und es geht hin und wieder etwas schief. Manche Kleider sehen aus wie aufgetürmte, gewundene Rettichscheiben, andere wie durcheinandergeratene Vorhänge. Selbst Prominente greifen manchmal daneben. Lady Diana zum Beispiel heiratete in einer Art Baiser, und Céline Dion trug einen Kopfschmuck, der an eine Badehaube für alternde Hollywood-Diven erinnerte.
Aber das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass der Braut das eigene Kleid nicht mehr gefällt. Aktenkundig ist der Fall von Maria M., sie ist deswegen sogar kriminell geworden. Sie ersteigerte im Internet ein neues Hochzeitskleid, obwohl sie schon eines zu Hause hatte.
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