Verdammt, wo ist der Braeutigam
Selbstverständlich wurde Eva in einer Kutsche vor die Kirche gefahren.
Doch was für Freundinnen wirklich mühsam ist: Angehende Ehefrauen reden von nichts anderem mehr als von der bevorstehenden Trauung. Sagt man zu ihnen: »Es ist ganz schön kalt geworden«, antworten sie: »Hoffentlich regnet es bei der Hochzeit nicht.« Hört man zusammen im Radio, dass Griechenland pleite ist, sagen sie: »Ob ich jetzt noch die griechischen Oliven für die Vorspeise bekomme?« Da könnte der Schwarzwald vom Erdboden verschluckt werden (»Glaubst du, dass die Hotelpreise jetzt steigen?«), oder es könnten grüne Marsmännchen ins Kanzleramt einmarschieren (»Schließen bei einer Regierungskrise eigentlich die Standesämter?«): Eine Braut würde sofort und ausschließlich den Bezug zu ihrer Hochzeit herstellen. Hauptsache, nichts gefährdet das Fest.
Für Männer gibt es deshalb gewisse Verhaltenstipps für den richtigen Umgang mit der Braut. In Hochzeitsmagazinen wird ihnen zum Beispiel geraten: »Hören Sie genau zu! Das ist, zumindest in der Zeit vor der Hochzeit, unbedingt notwendig!« Schließlich könnten in den Gesprächen mit der Braut versteckte Hinweise enthalten sein, wie sie sich das Fest vorstellt. Oder ihnen wird empfohlen: »Seien Sie nicht beratungsresistent und nehmen Sie Ihre Frau beim Kauf des Hochzeitsanzugs mit!«
Auffallend sind die vielen Ausrufezeichen bei diesen Tipps, aus denen doch eine gewisse Dringlichkeit spricht. Erstaunlicherweise scheinen sich Männer an diese Regeln zu halten, ansonsten kämen wohl keine Hochzeiten zustande. Das lässt nur einen Schluss zu: Es gibt eben Männer. Und es gibt Bräutigame.
Der Ehevertrag
AM ANFANG GLEICH ANS ENDE DENKEN
Manche Ehe fängt mit der Arbeit von Juristen an. Zum Beispiel die von Michael Douglas und Catherine Zeta-Jones. Bevor sich die beiden Schauspieler das Jawort gaben, ließen sie ihre Anwälte aufeinander los. Monatelang wurde um die Details eines Ehevertrags gefeilscht. Das Ergebnis: Im Fall einer Trennung bekommt Zeta-Jones etwa 1,5 Millionen Euro pro Ehejahr. Presseberichten zufolge hat sie damit den Kürzeren gezogen – angesichts des Vermögens ihres Mannes gilt die Summe als bescheiden. Aber Zeta-Jones hat noch ein Ass im Ärmel: Michael Douglas hat sich offenbar vertraglich darauf festgelegt, nicht fremdzugehen. Tut er es doch, stehen seiner Frau ein paar Millionen Dollar extra zu.
Für Hollywood-Verhältnisse ist so eine Fremdgeh-Klausel nichts Besonderes. Wie das Magazin ›stern‹ berichtet, gibt es dort auch Ehefrauen, die sich vertraglich verpflichten, ihr Körpergewicht zu halten, sowie Ehemänner, die sich schriftlich vornehmen, ihre Schwiegereltern nicht zu beleidigen. Passiert es doch, müssen sie ihrem Ehepartner Strafe zahlen. Im Fall der beleidigten Schwiegereltern immerhin 10.000 Dollar pro Schimpfattacke. Andere regeln in ihren Eheverträgen, wer im Falle einer Trennung das Haustier und wer das Personal behalten darf.
Man könnte fast zu dem Schluss kommen, dass Paare, die solche Verträge unterzeichnen, eine gewisse Lust an der Strafe haben. Wobei fraglich sein dürfte, ob das gegenseitige Strafen, sei es materieller oder immaterieller Natur, der Ehe besonders förderlich ist. Wie soll man sich wohl das Eheleben vorstellen, nachdem einer der beiden Partner gerade 10.000 Dollar gelöhnt hat, weil er unfreundlich zu seiner Schwiegermutter war. Gewöhnlich hängt ja schon der Haussegen schief, sobald es Unstimmigkeiten zwischen einem der Partner und den Schwiegereltern gibt – da braucht es gar keine Geldstrafe dazu.
Dennoch darf an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass ein Ehevertrag als durchaus sinnvoll gilt und Brautpaaren von Experten empfohlen wird. Er regelt den Fall, an den man bei einer Trauung am wenigsten denken mag: die Scheidung. Das bedeutet diesseits von Hollywood, dass darin bereits die Unterhaltszahlungen oder der Vermögensausgleich vereinbart werden. Im Falle einer Trennung kann die Scheidung dank des Vertrags dann schneller, billiger, friedlicher und gerechter über die Bühne gehen.
Einer Umfrage der Partneragentur Parship zufolge bestehen 39 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen im Falle einer Heirat auf einem Ehevertrag. Laut einer anderen Umfrage heiratet fast jeder Dritte nur aus finanziellen Überlegungen. Es wäre nun interessant zu wissen, ob das das ein und dasselbe und damit geldorientierte Drittel ist.
Überhaupt wirft die Sache mit dem Ehevertrag, abgesehen von den
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