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Verdammt

Verdammt

Titel: Verdammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cast , Alyson Noël , Kelley Armstrong , Richelle Mead , Francesca Lia Block
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Achseln, denn ich bin es nicht gewohnt, in einem Haus zu leben, wo man von vorn bis hinten bedient wird, und daher weiß ich das richtige Wort dafür nicht. »Sie arbeitet hier.«
    »Ich weiß nur, dass mich niemand vom Bahnhof abgeholt und niemand die Tür aufgemacht hat. Es hat ewig gedauert, bis ich dieses Haus hier gefunden habe, und ich wollte nicht auf der Veranda schlafen, also bin ich eingestiegen und von einem Zimmer zum anderen marschiert, bis ich endlich dich gefunden habe. Was in meinen Augen
reichlich seltsam ist. Ich meine, wo zum Henker sind denn alle? Müssten wir nicht mehr sein? Dozenten – Studenten – und was ist mit all diesen sagenhaft klingenden Kursen, von denen sie in den Prospekten endlos gefaselt haben? Soweit ich gesehen habe, gibt es weder Klassenräume noch Ateliers – nichts, was auch nur entfernt in die Richtung ginge. Ein bisschen sonderbar, findest du nicht?«
    Ich beobachte ihn, wie er das Würstchen aufisst, und mustere die langen, dunklen Haarsträhnen, die ihm über die Stirn und bis auf die Wangen fallen. Seltsam ungerührt von allem, was er gerade gesagt hat, zucke ich nur erneut die Achseln. »Offenbar verzögert sich alles wegen dem Dunst«, sage ich. Ich zupfe abwesend an den Falten meines Kleids und studiere ihn weiter. »Und – wie ist es?«, frage ich. »Das Haus, meine ich. Ich habe ziemlich viel geschlafen, seit ich angekommen bin, und hab noch nicht mal das Zimmer verlassen.« Ich zucke zusammen, als mir klar wird, wie sich das für ihn anhören muss – unfassbar desinteressiert, ganz anders als das echte Ich, das dieses Haus unverzüglich vom Keller bis zum Dachboden erforscht hätte. Doch aus irgendeinem Grund kann ich dieses Mädchen nicht abrufen. Vielleicht ist es das Kleid, der Jetlag oder die Würstchen, mit denen sie mich vollstopfen, jedenfalls fühle ich mich hier in diesem Zimmer so wohl, dass ich nicht den Wunsch verspürt habe, hinauszugehen.
    »Tja – es ist ziemlich still«, sagt er und wischt sich den Mund mit einer weißen Leinenserviette ab. »Und entsprechend unheimlich. Meine Mom und ihr Haufen wären restlos begeistert davon.« Er wirft die Serviette beiseite, steht auf und dreht sich zu mir um. »Sollen wir uns mal ein bisschen umschauen?«

     
    »Und, ist das dein Ding?« Er zeigt auf mein Kleid und zieht mit dem Finger eine Linie von meinem Kopf zu meinen Füßen und wieder zurück, taxierend, beurteilend, allerdings nicht auf unangenehme Weise.
    Verwirrt stelle ich fest, dass ich ganz vergessen habe, wie sonderbar ich aussehen muss. Ich presse die Hände in die Falten des Rocks, und auf einmal werde ich ganz ungewohnt schüchtern und hoffe, dass er mir nicht in den lächerlich tiefen Ausschnitt guckt, denn ich kann seine Augen hinter der dunklen Brille ja nicht sehen.
    »Äh, nein – ich – mein Koffer ist auch verloren gegangen  – und meine Klamotten haben sie irgendwohin zum Reinigen weggegeben. Also blieb mir nur die Wahl, entweder den ganzen Tag einen Bademantel zu tragen, nackt herumzulaufen oder den Kleiderschrank zu plündern – und dann, na ja, dann hab ich mir das hier ausgesucht.« Mir steigt das Blut in die Wangen, und ich wende mich rasch ab.
    Ich schaue ihn erst wieder an, als er erneut das Wort ergreift. »Es ist schön. Nackt wäre allerdings auch schön.« Er lacht, und es klingt seltsam vertraut, obwohl ich mir sicher bin, dass wir uns nie begegnet sind. »Glaub mir, ich hab mir nichts dabei gedacht. Du siehst wirklich gut aus. Wenn es nach mir ginge, sollten sich mehr Mädchen so kleiden. Vermutlich ist es aber nicht besonders bequem.«
    »Du würdest dich wundern«, sage ich und muss daran denken, wie ich ohne Probleme in dem Kleid eingeschlafen bin. »Es ist gar nicht so schlimm.«
    »Mich kannst du jedenfalls sowieso nicht so leicht schockieren. Ich komme direkt von einem Gothic-Treffen in Rumänien, genauer gesagt, in Transsilvanien. Die Band
meiner Mom war der Top-Act, und du glaubst nicht, was ich dort alles gesehen habe.«
    »Deine Mom spielt in einer Band?«
    »Ja.« Seufzend reibt er sich das Kinn. »Ich versuche ja, sie darin zu unterstützen und so, aber …« Er schüttelt den Kopf und beschließt, es so stehen zu lassen. »Jedenfalls hab ich mir gedacht, das Kleid sei dein Ding. Du weißt schon, die Kunstschule, der Körper als Leinwand und all das. Jedenfalls kontrastiert es gut mit deinen Schuhen.«
    Ich sehe ihm zu, wie er mit seinen schwarzen Chucks ein paar Schritte über den Teppich

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