Verdeckt
sich auf ihren Worten treiben.
Lacey staunte nicht schlecht. Ihr großer starker Beschützer lag betrunken auf dem Bett. Wegen des Lärms im Bad hatte sie ihn für einen Einbrecher gehalten. Sie schnüffelte an ihm.
Bier.
Warum hatte er sich betrunken? Sie war doch hier diejenige mit dem Ballast.
Ein wenig beneidete sie ihn um das Delirium, das ihr in dieser Nacht gerade recht gekommen wäre. Sie überlegte, ob sie ihm das Sweatshirt ausziehen sollte. Er war in voller Montur aufs Bett gefallen. Nur die Stiefel hatte er ausgezogen. Zwar hatte er drei Minuten dafür gebraucht, aber immerhin war es ihm gelungen.
Jack in dem dicken Sweatshirt daliegen zu sehen, passte ihr gar nicht. Sie hasste das Gefühl, in Kleidern zu schlafen. Ihm war das im Moment vermutlich schnurz. Trotzdem zerrte sie am Ärmelbund des Sweatshirts und befreite den ersten Arm. Sie machte dasselbe mit dem zweiten, dann zog sie ihm das Shirt über den Kopf. Darunter trug er ein schwarzes, langärmeliges T-Shirt, das seine Brust- und Bauchmuskeln gut zur Geltung brachte. Lacey sah ihn sich in aller Ruhe an. Der Mann war wie aus Marmor gemeißelt. Und fast bewusstlos.
Seine Jeans störten sie zwar auch, aber davon würde sie die Finger lassen. Ganz sicher. Bei genauerer Betrachtung stellte sie fest, dass er sich mal wieder rasieren sollte. Vorsichtig berührte sie die Stoppeln an seinem Kinn. Ihn so ungeniert anschauen zu können, gefiel ihr.
Mit dem zerzausten kurzen Haar sah er unglaublich sexy aus. So als hätte er sich die ganze Nacht mit jemandem zwischen den Laken gewälzt. Die Bartstoppeln ließen ihn noch verwegener wirken als sonst. Lacey mochte diesen wilden Piratenlook, aber sie war froh, dass die beunruhigenden Augen sie im Moment nicht anstarrten. Die dichten, schwarzen Wimpern machten sie neidisch. Dafür würde eine Frau töten.
Aus dem Halsausschnitt des T-Shirts lugten ein paar schwarze Brusthaare. Vielleicht gehörte er zu den Männern, die so haarig waren wie ein Bär. Deren Rücken aussah wie ein Flokati. Das wäre dann der gerechte Ausgleich für die Traumwimpern. Vorsichtshalber sah sie nach, ob seine Augen noch zu waren. Er schlief, aber jetzt lächelte er. Es war ein kleines, zufriedenes Lächeln.
Lacey zog die Augenbrauen zusammen. Wovon träumte er? Von seinem letzten Trip nach Hawaii? Der letzten heißen Nacht mit einer Flugbegleiterin? Der Mann war ein Playboy. Das wusstesie. Mit ihm war Ärger vorprogrammiert; sie musste Abstand von ihm halten.
Lacey schnupperte an dem Sweatshirt in ihren Händen. Es roch nach einer Mischung aus Bierdunst und Jacks eigener maskuliner Note. Ein Cologne verwendete er anscheinend nicht. Das war gut. Es gefiel ihr, dass er immer nur nach gesundem, sauberem Mann duftete. Mit geschlossenen Augen sog sie den Geruch noch tiefer ein, spürte wie ihre Bauchmuskeln sich dabei lockerten. Bei diesem Gefühl musste sie lächeln. Widerstrebend öffnete sie die Augen, um nachzusehen, ob Dornröschen noch schlief.
Jack sah ihr direkt ins Gesicht. Ihre Hände erstarrten. Hatte er sie an seinem Shirt schnuppern sehen? Seine Mundwinkel kräuselten sich, die Augen mit den schweren Lidern blitzten triumphierend.
»Ich wusste, dass du mich magst.« Die Worte klangen ruhig, nicht betrunken. »Komm her.«
Bevor sie den Kopf schütteln konnte, schloss sich eine starke Hand um ihr Handgelenk und zog sie zu sich herunter. Sie stemmte das Knie gegen das Bett, doch er gab nicht nach.
»Leg dich hin«, befahl er ihr. Dabei hatte er alle Mühe, die Augen offen zu halten.
»Ich werde nicht …«
»Ich werde nicht über dich herfallen. Du sollst dich nur hinlegen. Ich will sicher sein, dass du sicher bist. Aber wenn du dort drüben im anderen Zimmer sitzt, so lang ich hier schlafe, geht das nicht.«
Sie versuchte, das Handgelenk wegzuziehen. Sich zu ihm ins Bett legen? Kam gar nicht infrage. Ihre Hormone führten einen Kriegstanz auf.
»Herrje. Ich lasse meine Klamotten an. Und du deine auch. Ich muss jetzt schlafen. Wenn ich dich dabei im Arm halten kann, weiß ich, dass dir nichts passiert, und kann mich eine Weile ausruhen.«
Das klang logisch. Irgendwie. Steif legte sie sich neben ihm auf die Decke. Sofort drehte er sie auf die Seite, weg von sich, dann schmiegte er sich in Löffelchenstellung gegen ihren Hintern undihre Beine. Ein schwerer Arm fiel über ihre Brust, sein warmer Atem kitzelte sie am Ohr.
»So ist’s besser.«
Lacey spürte, wie seine Muskeln sich entspannten. Binnen Sekunden war er
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