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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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können. Und ich möchte weder deine noch meine Freunde in Gefahr bringen.« Er warf Alex ein schiefes Lächeln zu. »Sofern nicht bereits geschehen.«
    Alex zuckte die Schultern.
    »Wir fahren allein dorthin?« Lacey blieb fast die Stimme weg. Nur Jack und sie in einer kleinen, abgelegenen Hütte …
    Alex hustete. Sie sah ihn stirnrunzelnd an.
    Ein Hauch von Jacks frischem, männlichem Duft stieg ihr in die Nase, als er sich zu ihr beugte. Ihr wurde ein bisschen schwindelig. »Keine Sorge. Ich werde nichts tun, was du nicht auch willst.« Er zwinkerte.
    Lacey zuckte zurück, dabei schwappte ihr ein wenig Kaffee über die Hand. Sie drückte den Deckel fester auf den Becher. Jacks Augen brannten heißer als die Flüssigkeit.
    Was
wollte
sie ihn tun lassen?
    Hinter der getönten Scheibe der Ladeflächenverkleidung von Sams Truck biss Michael sich auf die Lippen. Sonst hätte er laut aufgejubelt. Sam hatte mit einem Klimpern ihrer langen sexy Wimpern dafür gesorgt, dass das Tor zum Sektengrundstück sich öffnete.Was sie gesagt hatte, konnte Michael nicht verstehen. Doch der Farmarbeiter war hin und weg von ihr. Genau wie er.
    Sam Short beeindruckte ihn über die Maßen. Er hatte ihr erklärt, welche Rolle er bei der Mörderjagd spielte und warum er auf das Gelände der Sekte musste. Und sie war sofort bereit gewesen, ihm zu helfen. Aber vorher stellte sie ihm ein paar Fragen und ließ ihn warten, während sie mit Lusco telefonierte. Dann ging sie flott voran zu ihrem Truck. Sie fuhr oft zu diesen Leuten hinaus, weil sie eine größere Anzahl Pferde hielten. Der Sektenboss mochte nicht viel von Tierärzten halten, aber der Farmverwalter bestand darauf, alle Pferde beschlagen zu lassen.
    Auf dem Weg zum Truck erklärte sie Michael deutlich, was sie von Polygamie und Sekten hielt.
    »Kranke Idioten. Unterziehen die Frauen einer Gehirnwäsche. Angeblich vermindert Polygamie für Ehemänner den Druck, Ehebruch zu begehen.« Sam schnaubte. »Die Frau muss also keine Angst haben, ihren Mann und Versorger zu verlieren. Er heiratet nur einfach noch jemanden. Eine jüngere, attraktivere Frau. Die dann auch im Haushalt helfen kann.«
    »Hmm. Vielehe. Jede Nacht eine andere. Ein Männertraum«, sagte Michael trocken. Dann beschleunigte er vorsichtshalber seinen Schritt. Sam hielt mühelos mit ihm mit. Einen Moment lang fürchtete er, sie würde ihm einen Tritt geben.
    »Ha! Und die Männer tun so, als wäre das eine schwere Bürde. Sie stöhnen darüber, wie anstrengend es ist, eine so große Familie zusammenzuhalten. Wie schwer, alle glücklich zu machen. Bevor er sich eine weitere Frau nehmen darf, muss er nachweisen, dass er für den Unterhalt der Kinder sorgen kann. Mir kommen die Tränen.«
    »Sie scheinen ziemlich viel über diese Leute zu wissen.«
    Sam blieb abrupt stehen, stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn an. »Ich kenne mich aus. Mein Vater hatte auch mehrere Frauen.« Mit schief gelegtem Kopf starrte sie ihn an. Sie wartete auf seine Reaktion. Die blauen Augen blitzten, ihre Lippen wurden schmal.
    »Ähm …« Ihr Vater? Michael saß schon wieder in den Nesseln. Er ließ den Blick über die luxuriöse Anlage schweifen. »Wie …?«
    Sam erriet seine Gedanken. »Die Pferdepension hat meinem Mann gehört. Und jetzt gehört sie mir.«
    »Hat er …? Sind Sie …?«
    Sam lachte auf, dann marschierte sie mit energischen Schritten weiter. »Ich war seine einzige Ehefrau. Er hielt nichts von der Vielehe. So wenig wie ich. Er ist vor drei Jahren gestorben. Fiel vom Pferd und brach sich den Hals.« Sehr traurig klang sie bei den letzten Worten nicht.
    Michael wusste nicht, was ihn mehr überraschte: die persönlichen Informationen, die sie ihm um die Ohren schlug, oder die Tatsache, dass sie das alles einem Fremden sagte. »Tut mir leid.«
    »Danke. Mir nicht. Vielleicht hätte er es doch mal mit Polygamie versuchen sollen, anstatt unsere Ehe mit seinen Affären zu ruinieren.« Michael hörte die unterdrückte Wut in ihrer Stimme.
    Bevor er wieder etwas Falsches sagte, hielt er lieber den Mund.
    Hinten im Truck versteckt dachte er darüber nach, wie es wohl war, mit mehreren Müttern zusammenzuleben. Es gab immer genügend Babysitter, aber auch mehr Kinder zu hüten. Mehr Leute, die Essen kochten, aber auch mehr hungrige Münder. Die Hausarbeit konnte man sich teilen, musste aber gleichzeitig viel mehr waschen und putzen.
    Und Sam war unter solchen Umständen aufgewachsen?
    Ihr Truck hielt so plötzlich

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