Verdeckt
Schönheit ließ sie für einen Augenblick die Sorge um Kelly vergessen. Lacey atmete tief ein und merkte, wie die Anspannung von ihr abfiel. Dass sie sich Sorgen machte, brachte niemanden auch nur einen Schritt weiter.
»Drinnen wird es ziemlich kalt sein«, sagte Jack. »Hier war schon seit einem Monat keiner mehr und der Thermostat steht auf der niedrigsten Stufe. Es dauert eine Weile, bis das Haus warm ist.«
»Gibt es einen offenen Kamin? Können wir ein Feuer machen?« Lacey stellte sich vor, wie sie mit einer dampfenden Tasse heißer Schokolade in der Hand in farbenfrohe Pendleton-Decken gehüllt vor einem lodernden Feuer saß. An Jack gekuschelt.
Augenblick
. Unter einer warmen Decke konnte es auch allein ganz gemütlich sein. Wenn sie gemeinsam mit Jack unter eine Decke kroch, würde der es ganz bestimmt nicht beim Kuscheln belassen.
Wollte sie denn überhaupt, dass er es dabei beließ?
Sie spürte ein angenehmes Kribbeln im Bauch und seufzte.
Jack hatte gerade stirnrunzelnd zu den Schneewolken hinaufgeschaut. »Ja. Der Kamin ist gigantisch. Ich mache ein Feuer an. Fehlt dir was?«
Lacey beendete ihren Tagtraum und drückte den Rücken durch. »Bin bloß müde.«
»Hast du heute Nacht nicht gut geschlafen?«
Ungläubig sah sie ihm ins Gesicht.
»So gut es eben geht, wenn ein betrunkener Bär einem ins Ohr schnarcht.«
»Ich schnarche nicht.«
»Wollen wir wetten?«
»Ja.« Sein Lächeln verwandelte sich in ein lüsternes Feixen. Lacey lachte auf. Dieses Feixen passte so gar nicht zu ihm. Der letzte Rest Anspannung fiel von ihr ab. Lachend öffnete sie die Tür des Trucks. »Wer zuerst oben an der Haustür ist!« Damit rannte sie los. Hinter sich hörte sie ihn fluchen und die Trucktür aufstoßen.
Sie war vor ihm an der Treppe, nahm immer zwei Stufen auf einmal und warf sich oben gegen die ausladende Doppeltür. Lacey schlug mit den Handflächen auf das dunkle Holz.
»Gewonnen!«
Jack kam eine halbe Sekunde nach ihr an. Jetzt war sie zwischen der Holztür und seiner harten Brust gefangen. Er legte die Hände über ihre. Dann knabberte er spielerisch an ihrem Ohr. Lacey schnappte nach Luft. Das fühlte sich genau an wie gestern Nacht im Bett. Nur dass er diesmal nüchtern und hellwach war.
»Und hier ist dein Preis.« Sein Mund tastete sich über ihren Hals. Zärtlich küsste und knabberte er sich bis zu ihrem Schlüsselbein hinunter. Dann hob er ihr Haar an und seine Lippen wanderten zu ihrem Nacken.
Lacey schmolz dahin. Die Außentemperatur lag deutlich unter dem Gefrierpunkt, aber sie schmolz wie Butter in der Sonne.
»Oh Lacey«, presste er hervor. »Das wollte ich schon so verdammt lang tun.«
Lacey schloss die Augen, atmete tief und lehnte sich an ihn. Die heiße Welle, die ihr Rückgrat hinunterrollte, staute sich zwischen ihren Hüften und spülte jeden letzten Rest Widerstand weg. Genau das wollte sie jetzt. Sie hatte sich eine Pause verdient, eine kleine Flucht aus der realen Welt. Sie wollte nichts mehr spüren außer dem Mann hinter ihr. Als sie den Kopf zu ihm bog, nutzte er die Gelegenheit, um seine Lippen auf ihre zu legen und sie zu sich herumzudrehen.
Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände, zeichnete sanft mit der Zunge die Linie zwischen ihren Lippen nach. Lacey stöhnte auf, öffnete den Mund, schob die Hände in seinen Nacken und fuhr mit den Fingernägeln über seine Kopfhaut. Heiß. Viel zu heiß.
Sie spürte, wie sein Körper sich als Antwort auf die Berührung mit ihren Nägeln anspannte. Seine sanfte Zärtlichkeit wich aggressivem Drängen. Jacks Kuss wurde fordernd. Ohne sich von ihr zu lösen, schob er einen Arm hinter ihren Rücken und den anderen unter ihren Oberschenkel. Er hob sie hoch und drückte sie an dieTür. Als er sie hatte, wo er sie haben wollte, drängte er sich zwischen ihre gespreizten Beine. Seine Erregung war deutlich spürbar.
Und dieser Mann wusste, wie man küsste. Verführte. Anmachte. Laceys Beine schlangen sich fast wie von selbst um seine Hüften. Sie drängte sich an ihn, fühlte, wie ihr Blut zu der empfindlichen Stelle zwischen ihren Beinen strebte. Sie schwelgte in dem, was der Mund mit ihr machte, den sie tagelang angestarrt hatte. Jacks Kuss wurde härter, tiefer. Seine Zunge glitt über ihre. Es war ein himmlisches Gefühl. Ihr war, als wäre sie noch nie zuvor geküsst worden.
War sie auch nicht. Jedenfalls nicht so.
Er küsste sie wie ein Verhungernder. Er hungerte nach ihr.
Und sie wollte alles, was sie kriegen konnte. Mit
Weitere Kostenlose Bücher