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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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er sie über ihrem goldenen Haar schweben, zögerte diesen Moment hinaus. Dann berührte er sie liebevoll. Er streichelte ihr Haar, ließ die Finger durch die seidigen Strähnen gleiten, spürte das zarte Kitzeln an den empfindlichen Innenseiten seiner Finger.
    Lacey seufzte leise. Benommen drehte sie den Kopf, sodass er sie hinter dem Ohr streicheln konnte. Sein Blut fing an zu kochen, seine Hände wurden heiß. Es würde fantastisch werden. Er hatte es gewusst.
    »Lacey«, flüsterte er. Er rückte näher an sie heran.
    Sie hob den Kopf kaum merklich von den Knien und öffnete schläfrig die Augen einen Spaltbreit.
    »Jack?«
    Ihr Blick traf seinen und sie schrie. Er fiel hinten über, wieselte auf allen Vieren von ihr weg. Doch sie kreischte und schrie immer weiter. Ihre weit aufgerissenen Augen starrten ihn an. Hasserfüllt und voller Angst. Panisch drückte sie sich an die Wand.
    Die Sache lief überhaupt nicht nach Plan!
    Sein Blickfeld verengte sich. Fast blind vor Wut rappelte er sich auf, packte sie am Haar, riss ihren Kopf nach hinten und verpasste ihr eine kräftige Ohrfeige. Und noch eine.
    »Halt die Fresse! Halt deine verdammte Fresse!«
    Sie presste die Lippen aufeinander, doch ihre Augen blieben weit offen. In ihren Tiefen tanzte die Angst. Er grinste hämisch. So war es besser. Wenn sie seine Zärtlichkeiten nicht wollte, konnte er ihr auch Schmerz schenken.

F ÜNFUNDDREISSIG
    Callahan sah, wie Pattison die Hand auf sein Headset schlug und erstarrte. Sein Gesicht wurde leer, seine Lippen bewegten sich, als würde er der Stimme in seinem Ohr etwas antworten.
    Irgendetwas war geschehen.
    Mit der Hand über dem Ohr warf Pattison einen hektischen Blick zu Mason hinüber.
    »Was ist passiert?«, murmelte Mason. Er wollte zu Pattison stürzen und es herausfinden. Dass sie sich nicht ausstehen konnten, war ihm im Augenblick egal.
    »Ich frage nach.« Ray drängte sich an Mason vorbei und schob seinen massigen Körper zwischen ihn und den Einsatzleiter. Damit zwang er Mason zu einer Vollbremsung.
    Mason brodelte innerlich. Überrascht stellte er fest, dass er sich gern eine Zigarette anzünden wollte. Dabei rauchte er seit zwanzig Jahren nicht mehr.
    Dieser Fall würde ihn noch umbringen.
    Pattison ging einen Schritt auf Ray zu. Mason schloss er mit einem Blick mit ein. Der Captain sah aus, als wolle er mit bloßen Händen eine Tanne entwurzeln.
    »Einer meiner Scharfschützen, Cordova, hat gerade den Schrei einer Frau aus der Hütte gehört. Der Schrei brach abrupt ab.«
    Mason stand plötzlich der Schweiß auf der Stirn. Seine Eingeweide fühlten sich an, als hätte ihm jemand ein Messer in den Bauch gerammt. DeCosta hatte sie umgebracht. Sie kamen zu spät. Sie hatten sich zu lang mit dem Unterhändlerschwachsinnaufgehalten. Er drückte die Hand auf den rebellierenden Magen.
    »Sie lebt«, sagte Ray ruhig.
    Die Männer starrten ihn an. »DeCosta will einen ruhmreichen Abgang«, fügte Ray hinzu. »Das hat er deutlich gesagt. Es steht auf der Karte an Dr. Campbell. Und das große Finale hier hat er sorgfältig vorbereitet. Er wird nicht hinter verschlossenen Türen still und leise einen weiteren Mord begehen. DeCosta will einen Hollywood-Film inszenieren, bei dem er die Hauptrolle spielt.«
    Mason musterte seinen Partner.
Ray hatte recht, verdammt. Er hatte recht.
    Aber das war nur ein kleiner Trost.
    Jack kauerte nur wenige Meter von der Hütte entfernt im Schnee.
    Die entsetzten Schreie hatten sein Blut zum Kochen gebracht. Doch seit sie plötzlich verstummt waren, war ihm, als hätte er Eis in den Venen. Er hätte nie geglaubt, dass es etwas Schlimmeres geben könnte als Laceys Schreie. Aber die lähmende Stille danach war noch zwanzigmal beklemmender.
    Er betete, dass er nicht zu spät kam.
    Lacey war plötzlich hellwach. Jeder Nerv in ihrem Körper zog sich aus Angst vor dem Mann vor ihr zusammen. Bobby DeCosta war außer sich vor Wut. Speichelfetzen sprühten aus seinem Mund, als er sie anschrie. Er riss ihren Kopf an den Haaren so brutal zurück, dass sie glaubte, er würde ihr die Kopfhaut abziehen. Dann schlug er sie, dass ihr die Ohren klingelten.
    Gebannt starrte Lacey DeCostas Zähne zwischen den höhnisch feixenden Lippen an. Die seitlichen Schneidezähne waren im Vergleich zu den anderen Zähnen ungewöhnlich klein, schmal und spitz. Sie sahen aus wie kurze Reißzähne.
    Plötzlich klirrte Glas. Lacey schrie erschrocken auf. Bobby ließ ihr Haar los, warf sich zu Boden und legte schützend

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