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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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den schwachen Lichtschein auf den Rhododendron. »Hinter einem großen Busch.«
    »Scheiße, Mann. Bleiben Sie hier weg. Wir haben drei Scharfschützen um die Hütte postiert. Die fragen nicht lang, bevor sie schießen.«
    »Sagen sie denen, dass ich eine braune Lederjacke trage. Und Jeans. Alex hat eine schwarze Wollmütze und eine schwarze Jacke an.«
    »Sie sind zu zweit?«
    »Wie hätte ich sonst hierherkommen sollen?«
    Lusco ging nicht auf die Frage ein. »Sind Sie bewaffnet?«
    Jack ließ sich zu viel Zeit mit der Antwort. »Nein.« Er berührte das Schulterholster, das er sich noch in Alex’ Truck umgeschnallt hatte. Zusätzlich steckte ein Messer in seinem Stiefelschaft. Zum ersten Mal, seit er den Polizeidienst in Lakefield quittiert hatte,trug er eine Waffe. Er hatte nie geglaubt, dass dieser Tag einmal kommen würde. Aber jetzt würde er nicht zögern, die Pistole in seiner Hand zu benutzen.
    Bislang hatte er sich ganz gut im Griff.
    »Reden Sie kein Blech. Und wagen Sie sich ja nicht in die Nähe. Callahan reißt Ihnen den Arsch auf.«
    »Ich gebe Ihnen dreißig Sekunden, um unsere Beschreibung an die Scharfschützen weiterzuleiten. Dann gehen wir weiter.« Jack klappte das Telefon zu. Sicher würde er weit mehr als fünf Minuten brauchen, um die Hütte zu erreichen. Besonders in diesem schwierigen Terrain.
    »Halte durch, Lacey«, raunte er.
    Seine Handschuhe hatte er vergessen. Fluchend rieb er sich die kalten Hände. Mit tauben Fingern schoss es sich schlecht und Jack wurde das Gefühl nicht los, dass er vielleicht bald sehr geschmeidige Finger brauchen würde. Er staunte, dass seine Nerven nicht viel mehr flatterten. Eine Zeitlang war ihm schon beim Anblick einer Waffe schlecht geworden. Jetzt gab ihr Gewicht ihm sogar Sicherheit. Vielleicht hatte er ja doch eine Chance.
    Vorsichtig verließ er seine Deckung, folgte dem orangefarbenen Lichtkegel vor seinen Füßen und wünschte sich sehnlich ein Nachtsichtgerät.
Der Mann baute gern Sprengfallen.
Plötzlich schlug Jack das Herz bis zum Hals. Wie erstarrt blieb er stehen. Er musste sich jeden Schritt genau überlegen, wenn er nicht den Kopf verlieren wollte. Buchstäblich.
    Er war ganz in der Nähe. Lacey hörte Bobby im Raum nebenan auf und ab gehen. Sie blinzelte, sah abwechselnd eine Nebelwand und dann wieder alles doppelt. Obwohl sie vorsichtig atmete, zerriss der stechende Schmerz in der Brust sie fast. Vermutlich hatte der Killer ihr mit seinem Tritt vorhin im Keller ein paar Rippen gebrochen.
    Vorsichtig drehte sie sich ein wenig mehr zum Feuer, versuchte aber, ihre Rippen dabei zu schonen. War es möglich, ein brennendes Holzstück zu erreichen? Nein. Sie schaute sich nach etwas um,was sie anzünden und als Waffe benutzen konnte, wenn er zurückkam. Oder nach etwas Scharfem, womit sie ihre Fesseln durchtrennen konnte.
    Erfolglos.
    Matt zupfte sie an den Stricken um ihre Knöchel. Ihre Hände waren nutzlos. Sie konnte nur ein bisschen an den Fesseln reiben. Auf diese Weise würde sie Jahre brauchen, um die Dinger loszuwerden. Sie drückte das Gesicht zwischen die Knie. Das Gefühl der Hilflosigkeit war überwältigend.
    Kelly war geflohen.
    Michael recherchierte weit weg im Südosten Oregons.
    Die Polizei stürmte vermutlich gerade ein leeres Haus in Molalla.
    Jack wusste nicht, wo sie war.
    Die einzige, die es wusste, war Kelly.
Bitte. Lass Kelly mit der Polizei zurückkommen.
    Wie lang würde Kelly brauchen, um Hilfe zu holen? Hatte sie ein Handy? Oder einen Wagen?
    Im Augenblick war sie Laceys einzige Hoffnung.
    Die Wärme des Feuers sorgte dafür, dass das Zähneklappern endlich aufhörte. Sie beschloss, ein wenig zu dösen, und versuchte, nicht an den Killer im Zimmer nebenan zu denken. Ihre Hose war immer noch kalt und nass. Aber die Hitze der Flammen drang langsam zu ihr durch. Dankbar spürte sie, wie ihre Muskeln sich ein wenig lockerten. Die Wärme tat gut.
    Es tut mir so leid, Jack. Ich wollte nicht, dass Melody etwas zustößt.
    Eigentlich durfte sie nicht schlafen. Bei einer Gehirnerschütterung war das nicht gut. Aber es war so angenehm, sich ein bisschen auszuruhen. Sie würde sich ein Nickerchen gönnen. Schließlich wusste sie nicht, wie lang sie noch am warmen Feuer sitzen konnte. Sich wegen ihrer ausweglosen Situation zu sorgen, führte zu nichts. Sie musste ihre Kräfte einteilen. Sicher würde sie sie noch brauchen.
    Sie würde ein bisschen schlafen. Nur ein paar Minuten.
    Ständig kamen neue Anrufe.
    Den ersten nahm

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