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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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schlau vor. Man sollte eben nie planlos handeln.
    Blinder Aktionismus war der sicherste Weg mitten in die tiefste Scheiße. Das zeigte sich hier mal wieder.
    Das Machtgefühl füllte Roberts Brust. Seine Rechnung war aufgegangen. Alle tanzten nach seiner Pfeife.
    Er spürte, wie Lacey den Kopf drehte, und zog die Schlinge ein wenig fester. Sie erstarrte. Hier hatte er im wahrsten Sinne des Wortes die Fäden in der Hand. Sein Daumen spielte mit dem Knopf des Fernzünders. Eine Sekunde lang empfand er einen Anflug vonWehmut, weil er dieses traute kleine Heim zerstören würde. Hier war so viel passiert. Hier hatte er so viel gelernt.
    Er drückte die Gefühle weg, lächelte Jack zynisch an. »Sieh den Tatsachen ins Auge, Harper. Ihr könnt nicht beide lebend hier rauskommen. Geh jetzt. Dann stirbt wenigstens nur sie.«
    »Aber du stirbst auch.«
    Hielt der Mann ihn für einen Volltrottel?
»Was du nicht sagst, Sherlock. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Wenn es sein muss, bezahle ich diesen Preis. Aber vergessen wird man mich nie.«
    Jacks Augenbrauen hoben sich.
Gut. Er war verwirrt.
    Robert spürte, wie Laceys Rücken erschlaffte. Sie wankte leicht, dann kippte sie ein wenig zur Seite. Er hatte ihr die Luft abgeschnürt. Sie wurde ohnmächtig.
Nein!
Genau jetzt in diesem Moment musste sie bei vollem Bewusstsein sein. Sie sollte alles miterleben. Hastig lockerte er die Schlinge und versuchte, sie mit den Knien abzustützen.
    In diesem Moment warf Lacey sich nach links und riss ihm dabei den Strick aus den Händen.
    Die Schüsse hörte er schon nicht mehr.
    Lacey hoffte, dass Jack sie verstanden hatte. Fünfmal hintereinander hatte sie ihm erst in die Augen gesehen und dann nach links zu Boden geschaut. Er hatte das Kinn fast unmerklich gesenkt. Ein Nicken.
    Sie machte sich schwer und fing an zu schwanken, als würde sie vor Atemnot ohnmächtig. Als sie spürte, wie Bobby den Strick lockerte, warf sie sich zur Seite.
    Jacks Pistole brüllte zweimal auf. Fast gleichzeitig rasten Blitze über die Wände der Hütte. Es gab eine Kette kleiner Explosionen. Die Decke ging mit einem ohrenbetäubenden Zischen in Flammen auf.
    »Raus hier, Jack! Raus!« Die Zeit reichte nicht, sie mitzunehmen. Sie war immer noch mit unzähligen Knoten an dem Ring am Boden festgebunden. Schluchzend rollte Lacey sich auf dem harten Fußboden zusammen, vergrub den Kopf in den Armen und betete, dass es nicht zu sehr wehtun würde.
    »Grundgütiger!«
    Jeff Cordova riss seinen Kopf hinter dem Zielfernrohr seines Scharfschützengewehrs hoch. Hinter allen Fenstern der Hütte loderten gleichzeitig Flammen auf. Ohne die Sicherheitseinstellung an seinem Nachtsichtgerät wäre er nun halb blind.
    Gerade hatte er noch übers Headset zugehört, wie der Einsatzleiter sich über den hirnverbrannten Zivilisten ereiferte, dann hatte der Hall zweier Schüsse die Stille im Wald zerrissen. Bevor Jeff Meldung machen konnte, brannte die Hütte schon an allen Ecken.
    »Das Ding brennt! Er hat die Hütte angezündet!«
    Das Geschrei der anderen Scharfschützen in seinem Kopfhörer übertönte Pattisons Anweisungen.
    Jeff machte zwei Schritte auf das Inferno zu, dann blieb er stehen. Für einen Einsatz in einem brennenden Gebäude fehlte ihm die passende Ausrüstung. Mit den Augen suchte er die Umgebung nach den beiden Teams ab, die bisher auf den Befehl zur Erstürmung der Hütte gewartet hatten. Er riss sich das Headset herunter. Das panische Geschrei machte ihn fast taub. So konnte er nicht denken.
    »Neiiiin! Jack, nein!«
    Jeff fuhr zu der Stimme hinter ihm herum. Ein hochgewachsener Mann jagte auf ihn zu. Er starrte direkt in die Flammen. Jeff riss das Gewehr hoch, dann registrierte er die schwarze Strickmütze und die schwarze Jacke. Er ließ das Gewehr wieder sinken.
Die zweite Zivilperson.
Als der Mann an ihm vorbeisprintete, warf Jeff sich auf ihn und riss ihn in den Schnee. Beim Football hätte ihm diese Aktion eine hohe Raumstrafe eingebracht. Der Mann trat um sich, traf Jeff im Gesicht. »Loslassen! Loslassen! Ich muss sie da rausholen!«
    Jeff drückte den Mann mit seinem ganzen Gewicht zu Boden und packte ihn an den wild rudernden Armen.
    »Runter von mir, verdammt! Ich muss da rein!«
    Jeff riss die Hände des Mannes grob nach hinten und presste sein Gesicht in den Schnee. »Das geht nicht! Es ist zu spät!«
    Der Mann hörte plötzlich auf, sich zu wehren. Schnaufend hob er den Kopf und starrte auf die brennende Hütte. Dabei murmelte er etwas

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