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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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über Nase und Mund. Seine Augen brannten und tränten vom beißenden Rauch.
    Endlich fand er sie. Sie hatte sich zusammengerollt, hustete und machte keinen Versuch, aus der Hütte zu fliehen.
    Sie hatte aufgegeben.
    Doch plötzlich kämpfte sie gegen ihn, trat und schlug mit den gefesselten Händen um sich. Die Augen hielt sie fest geschlossen.
    Er holte tief Luft und hielt den Atem an, bedeckte ihr Gesicht mit seiner Jacke und hob sie hoch. Aber sie war an den Boden gefesselt. Panisch riss er an den Stricken. Dann fiel ihm Alex’ Messer in seinem Stiefel ein. Schluchzend vor Erleichterung schnitt er Lacey los und riss sie wieder in seine Arme. Alles sah gut aus, bis sie ihn durch ihr Gezappel zu Fall brachte.
    Er würde diesmal nicht versagen.
    Wieder nahm er einen einzigen Atemzug. Dann warf er Lacey über seine Schulter. Vornübergebeugt rannte er zur Tür. »Was …«Seine Schienbeine knallten gegen einen niedrigen Tisch. Fast wäre er noch einmal gestürzt. Jacks Gedanken rasten.
    Verdammt. Vorher war an der Tür kein Tisch gewesen.
    Er hatte in dem Rauch und vor lauter Aufregung die Orientierung verloren.
    Lacey hörte plötzlich auf zu zappeln und hing schlaff über seiner Schulter. Himmel, nein!
    Benommen vom Sauerstoffmangel und blind vom Rauch drehte Jack sich um neunzig Grad und kämpfte sich durch die Dunkelheit. Er konnte den Atem nicht länger anhalten. Inzwischen war die Hitze so intensiv, dass sich auf seinen Armen und auf seinem Gesicht Blasen bildeten. Seine Panik wurde größer.
    Wo war die verdammte Tür?
    Mason und Ray rannten hinter Pattison her durch die Bäume. Wenn der Einsatzleiter zur Hütte konnte, würde Mason sich das nicht verbieten lassen. Sie liefen durch ein Chaos aus umhereilenden Einsatzkräften, Geschrei und Konfusion.
    Dann erreichten sie eine Lichtung. Und die Hölle.
    Die Hütte konnten sie nicht sehen, nur ein Flammeninferno. An den Enden der roten und orangefarbenen Feuerzungen bauschte sich schwarzer, erstickender Rauch. Selbst durch die eisige Winterluft hindurch versengte die Hitze Masons Gesicht. Obwohl er nicht allzu nahe am Brandherd stand, wich er einen Schritt zurück.
    »Herr im Himmel«, flüsterte Ray. Er konnte den Blick nicht von den Flammen lassen.
    Genau wie Mason.
    Um die Lichtung bildete sich ein unregelmäßiger Kreis aus Cops und Sondereinsatzkräften. Der dicke Rauch und der Funkenflug hielten die Männer auf Abstand. Sie hofften auf ein Lebenszeichen. Etwas, das ihnen zeigte, dass noch jemand lebte.
    Mason kniff die Augen zu und spürte die Hitze durch die geschlossenen Lider. Welche Höllenqualen durchlitten Harper und Lacey dort drin?
    Plötzlich hörte er rechts von sich einen Schrei; eine blonde Frau stolperte aus dem Wald. Masons Herz setzte zwei Schläge lang aus.
    Sie hatte es geschafft.
    Er blinzelte gegen den beißenden Rauch an. Das war nicht Dr. Campbell. Das Herz rutschte ihm in die Hose.
Lacey war im Feuer gefangen.
    Drei Cops hielten die Frau davon ab, zu der brennenden Hütte zu laufen. Schreiend wehrte sie sich gegen die Umklammerung. Mason verstand nicht, was sie sagte.
    »Verdammt. Das ist Kelly Cates!«, rief Ray über das aufgeregte Geschrei hinweg.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Neue Schreie lenkten seine Aufmerksamkeit wieder zu der Hütte. In den Flammen bewegte sich etwas. Menschen.
    Mit offenem Mund sah Mason zu, wie Harper mit Lacey über der Schulter aus den Flammen stolperte. Harper fiel auf die Knie, warf Lacey zu Boden und zog ihr eine brennende Jacke vom Gesicht. Sein Haar qualmte und einer seiner Hemdsärmel brannte.
    Alle rannten gleichzeitig zu dem Paar im Schnee. Jemand warf eine Jacke über Jacks Arm, um die Flammen zu ersticken. Mason warf ihm seine eigene über den Kopf und verhinderte damit, dass Harpers Haar endgültig in Brand geriet. Als Harper vornüberfiel, fing er ihn auf. Das Gesicht des Mannes war schwarz und er hatte Blasen an den Händen. Harper wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton heraus.
    Die Cops schleiften die beiden Brandopfer weiter vom Feuer weg. Mason drückte Harpers versengte Hände in den Schnee. Harper suchte mit rot geäderten Augen Masons Blick. Aus seinem Mund kam ein Krächzen.
    Mason schüttelte den Kopf. »Sprechen Sie jetzt nicht.«
    Der verbrannte Mann schob Mason zur Seite. Er wollte Lacey sehen.
    Sie lag mit ausgebreiteten Armen reglos auf dem Rücken im Schnee. Zwei Männer hatten mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen.
    Aus Harpers verbrannter Kehle stieg ein Klagelaut.

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