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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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süßer Erinnerung.
    »Das habe ich behalten. Aber ich kann mich jederzeit davon trennen. Es hat keine Kontrolle über mich. Ich lasse mich nicht zum Sklaven machen. Von nichts und niemanden.« Er ließ das Band zurück in die Schachtel fallen und drückte den Deckel darauf.
    Der zärtliche Gesichtsausdruck verschwand. An seine Stelle trat grimmige Entschlossenheit.
    Der Typ ist vollkommen durchgeknallt.
    »Danke, dass du mir gesagt hast, wo deine Marke ist.«
    Nichts zu danken, Arschloch. Danke, dass du mir zwei funktionierende Finger gelassen hast.
    »Das ist erst der Anfang meines Plans. Ich werde die Cops rumrennen lassen wie hungernde Mäuse, die in einem Labyrinth nach Käse suchen, während ich ihn von einer Ecke in die andere schiebe.« Seine Augen weiteten sich. Er ging hastig vor dem Tisch auf und ab. Cal war jetzt sein Publikum. »Immer wenn die denken, sie hätten mich gleich, verschwinde ich. Denen fehlen die Intelligenz und die Kontrolle, um mit mir mitzuhalten. Du und deine Marke, ihr seid nur der Anfang. Oder besser gesagt, du bist der zweite Akt. Den ersten habe ich mithilfe deiner Marke inszeniert. Ich habe sie an eine Stelle gelegt, wo die sie finden mussten.«
    Die eisigen Augen des Mannes nahmen einen leeren Ausdruck an, als er stehen blieb und die Werkzeuge auf dem Tisch begutachtete. Cal erstarrte. Diesen Blick kannte er.
    Summend wählte der Mann einen schwarzen Gummihammer aus, wog ihn in der Hand und drehte sich damit zu Cal.

F ÜNF
    Am frühen Abend führte die Polizeimarke von der Fundstelle des Skeletts in Lakefield die Detectives zu einem neuen Mordopfer.
    Es handelte sich um den pensionierten Cop Calvin Trenton. Die Leiche wies brutale Folterspuren auf.
    Im Ziegelbau der Oregon State Police im Zentrum von Portland saß Detective Mason Callahan tief in Gedanken versunken an seinem Schreibtisch. Er war hundemüde. Körperlich, mental und tief im Herzen. Während Masons Augen auf die grässlichen Fotos von Trenton starrten, zupften seine Finger an der abblätternden Farbe des Tisches. Der Zorn, den er empfand, würde ihm die Energie geben, mit größtmöglicher Entschlossenheit nach dem Wahnsinnigen zu suchen, der diesen Akt des Bösen begangen hatte. Anders ließ der Mord sich nicht beschreiben. Das Schwein hatte den Cop gefoltert, ihm die Beine gebrochen, ihn anschließend getötet und die Leiche dann in Trentons eigenes Bett gelegt.
    Und die Decke ordentlich bis ans Kinn des Opfers hochgezogen.
    Es war, als wollte der Killer die Polizei verhöhnen. Mason drückte einen Bleistift in den elektrischen Spitzer, ließ das Gerät surren und zog den Stift wieder heraus. Eine perfekte Spitze.
    Der Geruch von Holz und Grafit stieg ihm in die Nase. Was würde passieren, wenn er dem Killer eine solche Spitze direkt ins Auge rammte?
    Eines von Trentons Augen war zerstört worden.
    Calvin Trenton war seit fünf Jahren pensioniert, seit zwanzig geschieden. Gelebt hatte er mit seinem treuen Gefährten, einemkräftigen Rottweilermischling. Die Polizisten hatten den wachsamen Hund unter Trentons Bett gefunden. Knurrend hatte das Tier nach jedem geschnappt, der sich dem toten Körper seines Herrn nähern wollte. Die Cops hatten Hilfe von der Tierschutzbehörde anfordern müssen.
    Zwei Cops, die mit als Erste am Einsatzort gewesen waren, waren bei Trentons Anblick die Tränen gekommen. Die scharfen Zähne des Hundes hinderten sie daran, irgendetwas zu tun. Sie konnten den ganz offensichtlich toten Trenton nur von weitem anschauen und warten, bis der Hundeführer kam.
    Mason hasste Zufälle und bei diesem neuen Fall gab es verflucht viele davon. Er hatte gern alles klar und ordentlich vor sich, aber das war eher die Ausnahme als die Regel. Die ganze Sache war ein einziger klebriger Morast.
    Er kippte seinen Sessel nach hinten und trommelte mit dem Bleistift auf die Tischkante. Zum zehnten Mal in zehn Minuten sah er sich seine Zeichnung auf dem Whiteboard an. In die Mitte hatte er mit blauem Filzstift den Namen Suzanne Mills geschrieben. Rote Pfeile zeigten von dort aus auf vier andere Namen, und diese waren wiederum durch grüne Pfeile miteinander verbunden. Bislang wusste er:
    Eine der forensischen Spezialistinnen, Dr. Lacey Campbell, hatte Suzanne Mills gekannt und ihr Skelett am Fundort identifiziert.
    Mills war vor einem Jahrzehnt Opfer des College-Girl-Killers, Dave DeCosta, geworden, nachdem Dr. Campbell ihm mit knapper Not entkommen war.
    Das Gebäude, unter dem Suzanne Mills’ Überreste gelegen

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