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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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versengende Schuld zu kühlen.
    Warum hatte sie losgelassen?
    Jack fragte nicht, weshalb Lacey nicht weiteraß. Er wusste, dass sie das jetzt nicht konnte. Zum Glück hatte er gegessen, bevor sie angefangen hatte zu erzählen. Sonst hätte sein Sandwich ebenfalls noch auf dem Teller gelegen.
    Verdammt. Sie war durch die Hölle gegangen.
    Und was noch schlimmer war: Sie konnte sich zusätzlich die Hölle ihrer Freundin ausmalen. Er wusste genau, wie es sich anfühlte, machtlos mit ansehen zu müssen, wie jemand um sein Leben kämpfte. Er kannte das frustrierende nächtliche Spiel der Schuldgefühle, das einem den Schlaf raubte.
    Über den Tisch hinweg berührte er die Hand, mit der sie den Becher hielt. Aufgeschreckt blickte sie zu ihm auf, riss den Arm weg und setzte sich ein wenig aufrechter hin.
    »Alles in Ordnung?«
Blöde Frage.
    Sie nickte. Die Lippen hatte sie fest aufeinandergepresst, ihre Augen blickten verschreckt.
    Was hatte er sich bloß dabei gedacht, sie einfach so anzufassen.
Sprich mit ihr. Lenk sie ab.
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, dass ich ein paar Dates mit Hillary Roske hatte. Einem der ersten Opfer.«
    Sie nickte steif.
    »Wir hatten uns ein paar Jahre vor Hillarys Verschwinden kennengelernt und ich wurde mit einem Dutzend ihrer Exfreunde zusammen vorgeladen.« Er grinste schief. »Der Zeitpunkt war mehr als ungünstig. Ich hatte mich gerade bei der Polizei beworben und dort war man von der Tatsache, dass ich als Mordverdächtiger galt, nicht wirklich angetan.«
    Ein Winkel ihres großzügigen Mundes zuckte ein wenig nach oben. Aber er wollte das ganze Lächeln sehen. Es war nicht leicht, den Blick von diesen Lippen zu lösen und ihr wieder in die Augen zu schauen. Aufatmend stellte er fest, dass der gehetzte Ausdruck aus ihrem Blick gewichen war. Anscheinend war er auf dem richtigen Weg.
    »Man ließ mich aber bald wieder in Ruhe. Ich habe die Ermittlungen mitverfolgt und war froh, als der Killer gefasst wurde.«
Da war das Lächeln.
Fast zu breit für ihr Gesicht, aber unglaublich anziehend. Ihm wurde warm ums Herz. Er wollte mehr davon. »Jetzt weiß ich, dass es vor allem Ihnen zu verdanken ist, dass man ihn geschnappt hat. Aber ich stecke wieder mittendrin. Ich komme mir vor wie auf einem Schleudersitz. Erst Hillary, jetzt der Fund im Keller unter meinem Mietshaus und der Mord an Cal.«
    »Was glauben Sie – wer hat ihn umgebracht?«
    »Cal?« Jack schüttelte den Kopf. »Ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber ich nehme an, es war dieselbe Person, die die sterblichen Überreste Ihrer Freundin unter das Haus gelegt hat. Jemand hat seine Dienstmarke absichtlich dort hinterlassen, um die Polizei zu meinem Ex-Partner zu führen.« Nach einer kurzen Pause fragte er: »Kannten Sie Cal Trenton?« Es war ein Schuss ins Blaue, aber er musste die Frage stellen.
    »Nein.«
    »Haben Sie vielleicht eine Vermutung, wer gewollt haben kann, dass die Ermordung Ihrer Freundin noch einmal Schlagzeilen macht? Oder warum die Marke zu dem Skelett gelegt wurde?«
    Lacey kaute an ihren Lippen. Er sah, wie sie sich konzentrierte. Seine Fragen hatten sie von ihrer eigenen entsetzlichen Geschichte abgelenkt. Das war einer der Gründe gewesen, sie überhaupt zu stellen.
    »Mir fällt niemand ein. Warum jemand so etwas tut, ist mir sowieso schleierhaft. Für mich ergibt das alles keinen Sinn. DeCosta ist Geschichte. Tot. Wer hat ein Interesse daran, alles noch mal aufzuwärmen? Warum taucht Suzannes Skelett grade jetzt auf? Glauben Sie, es könnte ein Zufall sein, dass die Marke und Suzanne zusammen gefunden wurden?«
    »Großer Gott, nein. Das ist kein Zufall. Auf meinem Grund und Boden? Die Dienstmarke meines Ex-Partners? DeCosta mag tot sein, aber jemand wusste, wo er Suzannes Überreste finden würde. Und dieser jemand wollte, dass ein paar ganz dicke Pfeile direkt auf mich zeigen.«
    Einen Augenblick lang saßen sie sich schweigend gegenüber. Jack spürte, wie sehr er sich zu ihr hingezogen fühlte. Der erste Funke von Interesse für sie vom Samstag hatte sich nicht abgekühlt. Trotz ihrer schrecklichen Geschichte. Ihre Anziehungskraft hatte sich noch verstärkt, denn jetzt wusste er, dass Lacey nicht auf den Kopf gefallen war und ein mitfühlendes Herz hatte. Und sie war unfassbar zäh. Jemand, der erlebt hatte …
    Er wollte sie wiedersehen. Jack blinzelte. Diese plötzliche Gefühlswallung überraschte ihn. Warum gerade jetzt? Hastig führte er sich vor Augen, was alles dagegen sprach. Lacey

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