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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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uns gestern Abend begegnet sind, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf.«
    »Du hast mich eine hinterhältige Schlampe genannt und gesagt, ich soll die Klappe halten. Glaubst du wirklich, ein wenig von deinem öligen Charme genügt, und alles ist wieder gut? Soll ich deine gemeinen Sprüche aus der Verhandlung vielleicht auch gleich vergessen? Hast du sie nicht alle, Frank? Geh heim zu deiner Frau!«
    Lacey klopfte das Herz bis zum Hals. Sicher war es besser, jetzt den Mund zu halten. Sie stand im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken zur Wand.
    Reiz ihn nicht.
    Frank packte sie an den Oberarmen und schüttelte sie. Sein wütendes Gesicht schwebte direkt vor ihrem. »Du bist eine arrogante Vollzicke, Lacey. Meinst du etwa, du bist zu gut für mich?« Sie spürte seinen heißen Atem an der Wange.
    Ihre Augen weiteten sich. Dass er handgreiflich geworden war, lag lang zurück. Doch die Erinnerung an seine Faust auf ihrem Mund blitzte auf und flutete ihr Gehirn. Lacey drehte das Gesicht weg und zog das Knie hoch, um ihn an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen. Er wich geschickt zur Seite und lachte sie aus.
    Plötzlich hallte ein dumpfes Geräusch durch die Fußgängerüberführung; Frank verdrehte die Augen und Lacey sah deutlich mehr von ihrem Weiß, als ihr lieb war. Ihr Ex ließ ihre Arme los und krachte zu Boden. Hinter ihm stand breitbeinig ein Mitarbeiter des Hausmeisterdienstes, Sean Holmes. Er hatte den Stiel einesWischfeudels abgeschraubt, Schwung geholt und Frank wie mit einem Baseballschläger an der Schläfe getroffen.
    »Sean …« Lacey fehlten die Worte. Sie starrte den jungen Hausmeister an. Ihre Knie fühlten sich an wie aus Pudding. Vorsichtshalber lehnte sie sich an die Wand. Ohne eine Stütze würde sie binnen drei Sekunden auf dem Hintern sitzen. Lacey wagte einen Blick nach unten. Frank lag reglos da. Sean stand in seinem schlabberigen Overall wortlos vor ihr, starrte erst Lacey ein paar Sekunden lang an und dann den Mann, den er niedergeschlagen hatte. Weil Sean das strähnige Haar bis über die Wangen fiel, konnte Lacey seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen.
    »Rufen Sie den Sicherheitsdienst, Sean.« Sie zeigte auf das weiße Wandtelefon, wühlte in ihrer Handtasche nach dem Pfefferspray und löste die Sicherheitsklammer. In der Handtasche nützte das Zeug ihr gar nichts. Warum hatte sie es nicht schon in dem Moment herausgenommen, in dem sie den Ring entdeckt hatte? Mit beiden Händen hielt sie sich an der Sprühdose fest, richtete sie auf die Gestalt auf dem Boden und versuchte, ganz ruhig zu atmen. Mit zitternden Beinen kämpfte sie um ihr Gleichgewicht.
    Vermutlich hatte Sean einen der Räume geputzt und sie bemerkt, als sie vorbeigerannt war. Vielleicht war er ihr gefolgt, weil er sehen wollte, ob sie ein Problem hatte.
    »Er hat Ihnen wehgetan«, sagte Sean bedächtig. Er schaute Lacey an, machte aber keine Anstalten, zum Telefon zu gehen. Seine braunen Augen erinnerten sie an einen traurigen Cockerspaniel.
    »Ja, das stimmt.« Sie holte Luft. »Sie haben das einzig Richtige getan, Sean. Vielen Dank.« Ihre Beine gehorchten ihr noch immer nicht. Deshalb sagte sie noch einmal: »Rufen Sie den Sicherheitsdienst, Sean.« Wegen einer geistigen Behinderung konnte Sean nur langsam sprechen und denken. Die Studenten veräppelten ihn oft, die anderen Angestellten beachteten ihn kaum. Laceys klares Kommando drang schließlich mit einiger Verzögerung zu ihm durch. Auf dem Weg zum Telefon warf er über die Schulter hinweg immer wieder misstrauische Blicke auf Frank.
    Vor ein paar Monaten war Lacey aufgefallen, dass Sean gequält und teilnahmslos wirkte – nicht heiter und freundlich wie sonst. Als sie ihn angesprochen hatte, hatte er die Kiefer kaum auseinander gebracht. Sie hatte ihn zu einem Behandlungsstuhl geschleift, sich Handschuhe übergezogen und seinen angstvollen Blick ignoriert. Bei der Untersuchung hatte sie einen Backenzahn entdeckt, der einem implodierten Krater ähnelte. Die Schmerzen mussten unerträglich sein. Der Zahn war nicht zu retten gewesen. Also hatte Lacey Sean eine Betäubungsspritze verpasst und die Ruine extrahiert.
    Seither war er ihr treuester Fan. Lacey hatte den Verdacht, dass er auf kindliche Art für sie schwärmte. Das war süß. Und heute Abend hatte er sie vermutlich vor einem Veilchen bewahrt. Oder vor Schlimmerem.
    Lacey schloss die Augen und holte tief Luft. Hatte Frank den Ring in ihre Tasche gesteckt?
    Obwohl es bald Mitternacht war, saß

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