Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
Vom Netzwerk:
Sachen, dann können wir fahren!«
    Laceys Herzschlag beschleunigte sich. Der Schatten neben der Veranda bewegte sich nicht. Sie sah, wie Michael mit seinem Schlüssel die Tür aufschloss und ins Haus spurtete. Die Tür ließ er sperrangelweit offen stehen.
    Wie würde Jack reagieren, wenn er wüsste, dass Michael einen Schlüssel hatte?
    Lacey riss die Augen auf. Auf der Veranda schob sich ein zweiter Schatten am Haus entlang. Michael. Er hatte sich zur Hintertür hinausgeschlichen und arbeitete sich langsam zu der Stelle vor, an der die andere Person kauerte.
    Lacey biss die Zähne so fest zusammen, dass ihre Kiefermuskeln schmerzten. Ohne die Augen von der Veranda zu lassen, zog sie das Handy aus ihrer Handtasche und drückte es an die Brust. Michael glitt lautlos über das Geländer der Veranda und ließ sich auf den Schatten unter ihm fallen. Lacey konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken. Die Schatten verschmolzen und rollten unsanft in die Einfahrt.
    Während sie den Notruf wählte, behielt Lacey mit einem Auge die ringenden Männer im Schnee im Blick.
    Für diesen Ausflug zum städtischen Gefängnis war Mason am frühen Sonntagmorgen gern aus dem warmen Bett gekrochen. Wirklich notwendig wäre das nicht gewesen, aber diesen Anblick wollte er sich nicht entgehen lassen. Bei der Fahrt in die schlafende Stadt rief er sich noch einmal ins Gedächtnis, wie der Streifenpolizist die Festnahme beschrieben hatte. Mason lachte leise vor sich hin.
    Verhaftet wegen Körperverletzung bei einer Prügelei um eine Frau – bei einer schicken Champagnerfete. Den Namen der Frau hatte der Cop zwar nicht genannt, aber als Mason gehört hatte, dass hinter der Anzeige ein gewisser Michael Brody steckte, wusste er, dass es sich nur um Dr. Campbell handeln konnte. Mason marschierte den engen Flur entlang, grüßte hier und da einen Uniformierten, den er kannte, und blieb vor einer Arrestzelle stehen.
    Unbezahlbar. Köstlich.
Der Insasse hockte mit mürrischem Blick auf der Bank. Er trug einen Smoking mit zerrissenem Kragen. Irgendetwas Klebriges war in seinem Haar eingetrocknet. Mit den Händen in den Hosentaschen verlagerte Mason das Gewicht auf die Stiefelabsätze und genoss diesen Anblick. Der wütende Blick seines Gegenübers prallte an ihm ab. Mason bleckte die Zähne zu einem Grinsen. Zu gern hätte er jetzt eine Zigarre gehabt.
    Verdammt, er hätte seine Kamera mitbringen sollen.
    Schade, dass Dr. Campbells Ex, Frank Stevenson, nicht mehr hinter Schloss und Riegel saß. Mason hätte ihn gern nur so zum Spaß mit zu Harper in die Zelle gesteckt. Aber genauso gut konnte man ein hinkendes Huhn in einen Wolfsbau werfen. Harper hätte den Kerl mit Haut und Haaren gefressen. Mason lachte leise auf.
    Der Wolf fuhr ihn an. »Was ist denn so scheißlustig?«
    Mason nickte, musterte den wütenden Mann und verriet ihm dann, was er gerade gedacht hatte. Der Wolf ließ sich besänftigen und brachte sogar ein widerwilliges Raubtiergrinsen zustande.
    »Ja. Gegen einen Boxsack hätte ich gerade nichts einzuwenden. Und Stevensons Visage wäre perfekt«, knurrte Harper.
    Mason schürzte die Lippen. Der Mann beeindruckte ihn von Mal zu Mal mehr. Nicht unbedingt bescheiden, aber ehrlich und direkt. Leidenschaftlich im Kampf für eine gute Sache – wie zum Beispiel Dr. Campbell zu beschützen. Harper war vermutlich ein guter Cop gewesen. Die Sache mit der Schießerei war ein Jammer.
    Schon nach dem ersten Gespräch mit Harper hatte Mason sich intensiver mit dem Vorfall beschäftigt. Harper war im Dienst angeschossen worden. Seine Vorgesetzten waren der Meinung, das hätte ihn emotional derart aus der Bahn geworfen, dass er ein Sicherheitsrisiko geworden sei. Trotz etlicher Sitzungen beim Seelenklempner der Lakefielder Polizei war er schließlich aus dem Polizeidienst ausgeschieden.
    In seinem eigenen Revier war Harper der Platzhirsch. Das hatten Mason und Lusco bei ihrem Besuch in seinem Büro erleben können. In seinem Territorium herrschte er unangefochten, als Firmenchef hatte er seinen Laden und seine Angestellten im Griff. Mit den Arbeitsbedingungen eines Cops war das nicht zu vergleichen. Mason konnte sich vorstellen, dass Harper viel Geduld mit seinen Angestellten hatte, von seinen Geschäftspartnern aber einiges erwartete. Wer seinen Teil des Handels nicht erfüllte, musste sich auf etwas gefasst machen.
    Aber bei der dickköpfigen Zahnärztin konnte er ganz sicher nicht den Platzhirsch markieren. Nur eine Frau brachte es fertig,

Weitere Kostenlose Bücher