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Verdeckt

Verdeckt

Titel: Verdeckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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der Abfahrt hinter Mount Junction. Er ist ein paarmal im Jahr zum Skifahren dort.«
    »Das beweist gar nichts.« Lacey funkelte Michael warnend an.
    »Stimmt. Aber das ist ein weiterer seltsamer Zufall, eine weitere Verbindung zu den Morden.«
    »Sie Drecksack! Was wollen Sie damit sagen?«, fauchte Jack. »Wollen Sie das auch wieder quer über die Titelseite schmieren? Wollen Sie Ihren Lesern einflüstern, ich könnte etwas mit dem Tod eines weiteren Mädchens zu tun haben?« Jacks Stimme war laut geworden. »Oder wollen Sie meine Firma ruinieren? Die Firma, die mein Vater gegründet hat?«
    Jack schob sich um Lacey herum auf Michael zu. Der wich rasch zwei Schritte zurück, dann stieß er gegen die Wand. Jack drückte ihm die Hand auf die Brust. »Für wen halten Sie sich eigentlich? Woher nehmen Sie das Recht, das Leben anderer Menschen zu zerstören?«
    Lacey versuchte, Jack an der Smokingjacke von Michael wegzuzerren. Aber genauso gut hätte sie versuchen können, einen Elefanten von der Stelle zu bewegen.
    Michael zog das Knie hoch, er verfehlte Jack nur knapp. Jack stolperte rückwärts, Lacey strauchelte. Sie spürte, wie die Seitennaht ihres Kleides auf Hüfthöhe riss.
    Jack hielt sich auf den Beinen. Schwungvoll rammte er Michael die Schulter in die Brust. Jetzt krachten beide Männer zu Boden.
    »Michael!«, japste Lacey. Ihr Haar löste sich und fiel ihr in die Augen. Unwirsch strich sie es beiseite und sah nach, wie groß der Schaden an ihrem Kleid war. Der klaffende Riss gab den Blick auf etwa fünfzehn Zentimeter Hüfte frei, offenbarte aber nichts allzu Intimes.
    Um die Kampfhähne bildete sich im Nu eine Menschentraube. Die Festgäste kamen angeschwärmt wie Haie, die Blut gerochen hatten. Frauen in Glitzerroben kreischten oder starrten in stummem Entsetzen. Ihre Münder bildeten erstaunte Os. Einige Männer tauschten Blicke aus, als wollten sie feststellen, auf wessen Seite man mitmischen sollte. Andere genossen die Darbietung grinsend.
    Lacey riss zwei Drinks vom Tablett eines verdutzten Kellners und kippte sie über die Köpfe der Kontrahenten. Die beiden zuckten nicht einmal zusammen. Starke Hände griffen nach ihren Schultern und zogen sie weg. Sie konnte zuschauen, wie ihr Vater Jack an der Jacke packte, ihn mit einem beherzten Ruck von seinem Gegner trennte und fallen ließ. Zwei Männer packten ihn sofort an den Armen. James Campbell stellte derweil den Fuß auf Michaels Brust und drückte ihn zu Boden.
    »Das reicht!«, brüllte er. Zwei Sicherheitsleute des Hotels drängten sich durch die Menge, blieben dann aber abrupt stehen. Sie hatten mit einem Blick gesehen, dass die Situation unter Kontrolle war und warteten nun, was der Mann tun würde, der den Fuß auf der Brust des am Boden Liegenden hatte.
    Lacey holte tief Luft. Sie machte einen Schritt nach vorn und sah zwischen den beiden begossenen Männern hin und her. Jack fing ihren Blick auf, hob eine Augenbraue und leckte sich ein kleines Rinnsal Alkohol aus dem Mundwinkel. Er wirkte kein bisschen verlegen, sondern versuchte nur, die Arme freizubekommen. Die zwei Männer, die ihn festhielten, packten kräftiger zu. VollerAbscheu bemerkte Lacey die Begeisterung in ihren Gesichtern. Sie genossen ihre bescheidenen Rollen in dem Handgemenge zutiefst.
    Als sie Michael einen bösen Blick zuwerfen wollte, stellte sie fest, dass er wie gebannt auf den Riss an ihrer Hüfte starrte. Sie versicherte sich, dass alles noch jugendfrei war, dann gab sie ihrem Vater ein Zeichen. Er nahm den Fuß von Michaels Brust. Michael setzte sich auf. Von seiner aufgeplatzten Lippe tropfte eine Mischung aus Blut und Alkohol auf sein weißes Hemd. Lacey schnappte sich eine Serviette und tupfte damit das Blut weg.
    »Du führst dich auf wie ein Bekloppter. So was kannst du nicht machen. Warum zum Teufel musst du ihn dermaßen provozieren? Du weißt, dass er kein Mörder ist. War das die Revanche für die DVD? Bitte sag, dass das kein Racheakt sein sollte. Das ist unter deiner Würde, Michael.«
    »Lass das.« Michael schob ihre Hand beiseite und stand mit einer fließenden Bewegung auf. Er warf Jack einen eisigen Blick zu, dann wandte er sich an einen der Sicherheitsmänner des Hotels, der gerade über Funk mit jemandem sprach. »Ist die Polizei unterwegs?« Als der Mann nickte, warf Michael Jack einen weiteren vernichtenden Blick zu. »Gut. Ich möchte Anzeige erstatten.«

Z WEIUNDZWANZIG
    Auf dem Heimweg sprach Lacey kein Wort. Sie wusste, dass Michael nicht als

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