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Verdeckte Fouls

Titel: Verdeckte Fouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Gang war der richtige: Auf beiden Seiten lag jeweils eine Tür, die rechte war eine Schiebetür aus Stahl. Neben ihr war eine Tastatur in die Wand eingelassen.
    Kelly schlüpfte in den Weinkeller. Jetzt konnte nur der Zufall helfen. Vielleicht würde ja gleich jemand zu dem Securityroom gehen und den Code eintippen. Sie schaltete das Licht an und fand schnell die gewünschte Weinflasche. Dann löschte sie das Licht wieder und öffnete die Tür einen Spalt weit. Mit einem Auge konnte sie den beleuchteten Gang überblicken. Genau gegenüber war die Tastatur angebracht. Die Ziffern oder Zeichen waren aus der Entfernung allerdings nicht zu erkennen. Zwei, drei Minuten würde sie hier warten können, ohne dass es oben auffiel, überlegte Kelly. Doch nichts rührte sich. Die Zeit verstrich viel zu schnell.
    Ich muss wieder hoch, dachte Kelly, schreckte jedoch im selben Moment zusammen. Schritte näherten sich. Hoffentlich waren es nicht Doria oder Mrs Scull, auf der Suche nach Kelly.
    Doch die Schritte waren schwerer. Jetzt konnte Kelly die Person erkennen. Es war Mr Burt, der Hotelchef. Er blieb vor der Tür zum Securityroom stehen. Kelly wagte kaum zu atmen. Unwillkürlich trat sie einen kleinen Schritt zurück in die Dunkelheit des Raumes. Burt blickte sich nach beiden Seiten um. Dann tippte er bedächtig mit dem Mittelfinger seine Kennung in die Tastatur. Ziemlich langsam, offenbar wollte er sich nicht vertippen. Kelly versuchte, sich die Reihenfolge einzuprägen. Oben Mitte, unten rechts, unten Mitte, oben links, wiederholte sie für sich. Die Schiebetür öffnete sich. Burt trat ein und verschwand. Sofort machte Kelly Licht und zog ihren Notizblock hervor. Oben Mitte, unten rechts, unten Mitte, oben links, so musste es gewesen sein. Dann trat sie leise auf den Gang und zog die Tür hinter sich zu. Sie wollte noch einen kurzen Blick auf die Tastatur werfen. Dafür musste die Zeit noch reichen. Doch da bemerkte sie eine Kamera, die direkt über dem Weinkeller angebracht war und deren Auge genau auf die Tür zum Securityroom zielte.
    Es blieb ihr also nichts anderes übrig, als zügig loszugehen. Im Vorbeigehen warf sie einen flüchtigen Blick auf die Tasten. Statt Ziffern waren dort Symbole angebracht. In der Mitte etwas Rundes, wie ein Ball. Netter Gag für ein Sporthotel, dachte sie. Da hörte Kelly schon Mrs Scull rufen. »Kelly, Kelly, sind Sie verschollen?«
    »Ich komme«, erwiderte Kelly. »Ich habe den Wein nicht gleich gefunden. Es liegen so viele Sorten dort.«
    »Beeilen Sie sich, Kelly«, sagte Mrs Scull, als Kelly oben war. »Sie können Doria nicht so lange allein lassen.«

    Es war schon ziemlich spät am Abend und stockfinster. Kelly war immer noch nicht da. Langsam wurden die drei Detektive ungeduldig. Schließlich warteten sie bereits seit über einer Stunde. Bobs VW-Käfer hatten sie vorsichtshalber auf einem dunklen Waldparkplatz abgestellt, der in der Nähe der kleinen Kreuzung lag, von der die Stichstraße zum Hotel abbog. Der Plan sah vor, dass Justus zunächst bei Bob im Auto sitzen blieb. Peter war bereits ausgestiegen und die letzten paar hundert Meter durch den Wald zu Fuß gelaufen. Nun sollte er etwas abseits der Einfahrtskontrolle hinter Büschen in einer Erdmulde hocken und die Gegend im Auge behalten. Ganz in Schwarz gekleidet war er in der Dunkelheit kaum auszumachen.
    »Vielleicht hätten wir doch einfach zu Mr Toll gehen sollen und ihn bitten, uns die Videos zu zeigen«, überlegte Bob nicht zum ersten Mal. Mit den Fingern trommelte er nervös auf dem Lenkrad herum.
    Justus nahm seine Füße von der Fondabdeckung und sah Bob an. »Bob, wir haben es doch alles schon durchdiskutiert. Ich glaube nicht, dass die uns einfach so in ihren Sicherheitsbereich lassen würden. Warum sollten sie uns trauen? Und außerdem sind wir auf eigene Faust doch meistens noch am besten gefahren.«
    »Ja, ja.« Bob trommelte weiter auf das Lenkrad. »Du, dahinten tauchen Lichter auf«, sagte er plötzlich.
    Justus drehte sich um. »Das muss Kelly sein!«
    Die Lichter näherten sich. Kelly hielt direkt neben dem VW und sprang aus dem Kleinwagen, den ihr ihre Mutter für den Job geliehen hatte. »Hi, Justus! Ich hab es«, rief sie.
    Justus gab sich einen Ruck, mühte sich aus dem Wagen und ging ihr entgegen. Kelly drückte ihm ein Blatt Papier in die Hand, auf dem sie die Lage der Videozentrale aufgezeichnet hatte. »Die Tür ist durch einen Tastencode gesichert. Die Kombination habe ich notiert.« Stolz

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