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Verderbnis

Titel: Verderbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
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hatte das Blut gewittert. »An einem dreizehnjährigen Mädchen. Und zwar brutal. Wirklich abscheulich. Also …« Er machte eine kurze Pause. »Also, Boss, was soll ich jetzt tun?«

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    M eine Kollegen werden sich in Ihrer Wohnung umsehen. Den Durchsuchungsbeschluss hat man Ihnen gezeigt – es ist alles koscher. Sie können hierbleiben, solange Sie nicht versuchen, unsere Arbeit zu behindern.«
    Es war kurz vor sieben am Morgen, und Caffery befand sich wieder in der feuchten kleinen Wohnung der Moons. Auf dem Tisch standen die Reste eines gebratenen Frühstücks, Flaschen mit Ketchup und Steaksauce und zwei schmierige Teller. Schmutzige Töpfe und Pfannen stapelten sich in der Spüle. Draußen war es noch dunkel, aber sie konnten ohnehin nicht hinausschauen: Die kleine Paraffinheizung in der Ecke hatte dafür gesorgt, dass die Scheiben beschlagen waren. Das Kondenswasser floss in Rinnsalen daran herunter. Die beiden Männer, Vater und Sohn, saßen auf dem Sofa. Richard Moon trug eine Jogginghose, deren Hosenbeine an den Knöcheln aufgeschnitten waren, damit seine gewaltigen Waden hindurchpassten, und ein marineblaues T-Shirt mit dem Wort VISIONARY auf der Brust und Schweißflecken unter den Achseln. Er stierte Caffery an und hatte Schweißperlen auf der Oberlippe.
    »Komisch, nicht?« Caffery saß am Tisch und musterte ihn aufmerksam. »Dass Sie Ihren Bruder gestern überhaupt nicht erwähnt haben?« Er beugte sich vor und zeigte ihm den Fotoausweis, mit dem Ted Moon in den Büros der MCIU ein und aus gegangen war. »Ted. Wieso haben Sie den nicht erwähnt? Kommt mir komisch vor.«
    Richard Moon warf einen Blick zu seinem Vater hinüber, der warnend die Brauen hochzog. Richard ließ den Kopf hängen.
    »Ich sagte, das ist doch komisch, Richard.«
    »Kein Kommentar«, brummte Richard.
    »Kein Kommentar? Ist das eine Antwort?«
    Richards Blick huschte umher, als schwebten lauter Lügen in der Luft, die irgendwo versteckt werden mussten. »Kein Kommentar.«
    »Was soll dieser ›Kein-Kommentar‹-Scheiß? Haben Sie zu viel ferngesehen? Sie sind nicht verhaftet, wissen Sie. Ich zeichne nichts auf, Sie stehen nicht unter Anklage, und mit Ihrem ›Kein Kommentar‹ erreichen Sie lediglich, dass ich gleich stinksauer werde. Und dann könnte ich es mir anders überlegen und entscheiden, dass Sie doch verhaftet sind. Also, warum haben Sie uns nichts von Ihrem Bruder erzählt?«
    »Kein Kommentar.« Das kam von Peter Moon. Sein Blick war kalt und hart.
    »Dachten Sie, es ist nicht weiter wichtig?« Er holte das Blatt hervor, das Turner aus der polizeilichen Datenbank ausgedruckt hatte. Die Staatsanwaltschaft würde die Einzelheiten aus ihren Akten nachliefern, aber die schlichten Fakten, die hier auf diesem Blatt standen, genügten, um Caffery erkennen zu lassen, womit sie es zu tun hatten. Moon hatte die dreizehn Jahre alte Sharon Macy ermordet. Die Leiche hatte er irgendwo versteckt – sie war nie gefunden worden –, aber er war anhand von DNA -Spuren überführt worden. Den Unterlagen nach hatte es dabei kein Problem gegeben, denn Sharons Blut befand sich überall an Ted Moons Kleidung und an seiner Bettwäsche; und auf dem Boden in seinem Schlafzimmer lag so viel Blut, dass es an manchen Stellen zwischen die Dielen gesickert war. Die Flecken an der Decke im Zimmer darunter hatten sich immer noch weiter ausgebreitet, als die Polizei eintraf, um ihn zu verhaften. Er war zehn Jahre im Gefängnis gesessen, bis das Innenministerium sich ein Jahr zuvor der Auffassung der zuständigen Psychiatriemediziner angeschlossen hatte: Ted Moon stelle keine Gefahr mehr für sich selbst oder andere dar. Er war unter Auflagen aus Broadmoor entlassen worden.
    »Das hat Ihr Bruder getan.« Caffery hielt Moon den Ausdruck unter die Nase. »Was für ein elendes Schwein bringt ein dreizehnjähriges Mädchen um? Wissen Sie, was der Rechtsmediziner damals gesagt hat? Dass er ihr den Kopf halb abgeschnitten haben muss, um so viel Blut fließen zu lassen. Keine Ahnung, wie es Ihnen geht, aber mir wird übel, wenn ich nur daran denke.«
    »Kein Kommentar.«
    »Ich biete Ihnen Folgendes an. Sie sagen mir jetzt, wo er ist, und wir können darüber reden, dass Ihnen eine Strafanzeige wegen Behinderung der polizeilichen Ermittlungen erspart bleibt.«
    »Kein Kommentar.«
    »Wissen Sie, wie lange Sie für eine solche Behinderung in den Knast wandern können? Hm? Sechs Monate. Und wie viele davon werden Sie wohl überstehen, Fettsack? Vor allem,

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