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Verderbnis

Titel: Verderbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
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zielstrebiger: fünf, sechs, sieben. Er kam auf sie zu.
    Sie atmete tief durch, zog die Kapuze vom Kopf und trat hinaus in den Lichtstrahl. Er blieb wenige Schritte vor ihr stehen und hielt die Taschenlampe ausgestreckt vor sich. Der Regen tropfte von seiner Kapuze. »Hallo«, sagte er.
    »Hallo.«
    Er leuchtete sie von oben bis unten an. »Sie wissen, dass dies ein Privatgelände ist? Es gehört der Zementfirma.«
    »Ja.«
    »Sie sind wohl Steinbrucharbeiterin, oder?«
    Sie verzog ein wenig spöttisch den Mund. »Sie machen das noch nicht sehr lange, was? Diesen Polizeikram?«
    »Erzählen Sie doch mal«, entgegnete er, »was sagt Ihnen das Wort ›Privatgelände‹? Privat  – Gelände?
    »Dass ich nicht hier sein dürfte? Nicht ohne Erlaubnis?«
    Er runzelte die Stirn. »Nett. Allmählich kriegen Sie die Kurve.« Er deutete mit der Lampe über den Pfad zurück. »Ist das Ihr Wagen? Da oben am Weg?«
    »Ja.«
    »Sie haben doch nicht versucht, ihn zu verstecken, oder? Unter ein paar Ästen?«
    Sie lachte. »Du lieber Gott. Natürlich nicht. Warum sollte ich?«
    »Sie haben diese Äste nicht darübergelegt?«
    Sie hob die Hand, um ihre Augen vor dem Regen zu schützen, und betrachtete ihren Wagen. »Der Wind muss das Zeug da hingeweht haben. Aber mir ist klar, was Sie meinen. Es sieht so aus, als hätte jemand versucht, den Wagen zu verstecken, stimmt’s?«
    Der Polizist richtete die Lampe wieder auf sie und musterte ihren Parka. Er kam zwei Schritte näher.
    Sie schob die Hand in die Innentasche ihrer Jacke. Der Polizist reagierte blitzschnell: In weniger als einer Sekunde hatte er sich die Taschenlampe unter den Arm geklemmt, seine rechte Hand lag am Funkgerät, die linke auf dem CS -Gas-Kanister an seinem Halfter.
    »Alles okay.« Sie ließ die Hand sinken, öffnete den Reißverschluss und schlug den Parka auseinander, damit er das Futter sehen konnte. »Hier.« Sie deutete auf die Innentasche. »Da drin. Meine Befugnis, mich hier aufhalten zu dürfen. Kann ich sie Ihnen zeigen?«
    »Befugnis?« Der Polizist wandte den Blick nicht von der Tasche. »Was für eine Art Befugnis soll das sein?«
    »Hier.« Sie trat auf ihn zu und hielt ihm die Jacke entgegen. »Schauen Sie selbst hinein. Wenn Sie dann weniger nervös sind.«
    Der Polizist fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er nahm die Hand vom Funkgerät und streckte sie aus. Seine Finger berührten den Rand der Innentasche.
    »Da ist doch nichts Scharfes drin, oder? Irgendwas Scharfes, woran ich mich schneiden könnte?«
    »Nein.«
    »Ich rate Ihnen, die Wahrheit zu sagen, junge Dame.«
    »Das tue ich.«
    Langsam schob er die Hand in die Tasche und tastete nach dem, was da war, strich mit den Fingern darüber. Dann runzelte er die Stirn. Er zog den Gegenstand heraus und studierte ihn.
    Ein Polizeiausweis. In der Standardhülle aus schwarzem Leder.
    »Polizistin?«, fragte er langsam. Er klappte den Ausweis auf und las den Namen. »Sergeant Marley? Ich hab von Ihnen gehört.«
    »M-hm. Ich leite die Unterwassersucheinheit.«
    Er gab ihr den Ausweis zurück. »Was, zum Teufel, machen Sie hier draußen?«
    »Ich hab daran gedacht, nächste Woche hier eine Übung abzuhalten. Jetzt sehe ich mich nur um.« Zweifelnd schaute sie zu den Wolken hinauf. »Bei diesem Wetter kann man sich den Arsch unter Wasser genauso abfrieren wie oben.«
    Der Polizist schaltete seine Taschenlampe aus und zog sich die Regenjacke fester um die Schultern. »Unterwassersucheinheit?«
    »Ganz recht. Unter Wasser.«
    »Ich hab schon viel von Ihrer Einheit gehört. War ziemlich übel, was?«
    Sie antwortete nicht, aber etwas klickte hart und kalt in ihrem Hinterkopf, als er die Probleme ihrer Einheit erwähnte.
    »Besuche vom Chief Superintendent, hab ich gehört. Und interne Ermittlungen, oder?«
    Flea machte ein entspanntes Gesicht. Sah ihn freundlich an. »Wir können uns nicht mit Fehlern der Vergangenheit aufhalten. Wir haben einen Job zu erledigen. Genau wie Sie.«
    Der Polizist nickte. Anscheinend wollte er etwas sagen, aber dann ließ er es doch bleiben. Er legte einen Finger an die Mütze, wandte sich ab und ging zu seinem Wagen. Er stieg ein, setzte ungefähr zehn Meter zurück und verließ nach einer ausladenden Wende das Gelände. Als er an Fleas Wagen vorbeikam, der versteckt im Gebüsch stand, wurde er ein bisschen langsamer und musterte ihn eingehend. Dann gab er Gas und war verschwunden.
    Flea stand reglos da, während der Regen auf sie herabströmte.
    Ich hab schon viel

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