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Vereint

Vereint

Titel: Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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immer, dass dieser Mann ihr Erzeuger sein sollte. Sie war ihm überhaupt nicht ähnlich. Und sie war der einzige Mensch, der Kiro besänftigen konnte. Ihre Stimme schien ihn zu entspannen.
    »Na gut, Darling. Ich will dir ja nicht dein Dinner vermiesen. Habe ja nur ein bisschen Spaß gemacht.«
    »Schluss damit«, befahl sie in sanftem Ton.
    Blaire neigte sich zu mir. »Ich mag sie«, flüsterte sie kaum hörbar. Ich lächelte. Wenn Blaire sie mochte, dann hatte ich mich in Harlow nicht getäuscht. Sie war ein wirklich netter Mensch. Nan würde ihr die Hölle heißmachen.
    Man hörte das laute Klacken von Absätzen, die sich dem Esszimmer näherten. Ich spannte mich an und bereitete mich innerlich schon mal auf Nan vor. Sie rauschte in einem kurzen eisblauen Sommerkleid und Stöckelschuhen ins Zimmer. Das lange rote Haar hatte sie sich hochgesteckt, und ein paar Locken fielen ihr ins Gesicht. Da hatte Nan sich ja mal wieder ganz schön zurechtgemacht. Aber so war sie halt. Ich beobachtete, wie sie sich mit herablassender Miene einen Überblick über die Leute am Tisch verschaffte.
    Das irritierte Glitzern in ihren Augen, als sie Blaire entdeckte, war nichts im Vergleich zu den hasserfüllten Blicken, die sie Harlow zuwarf. Ich rechnete schon fest mit irgendeiner fiesen Bemerkung. Harlow hielt die Augen gesenkt und spielte mit der Serviette in ihrem Schoß. Die Stimmung im Raum war spannungsgeladen. Schrecklich, dass Nan glaubte, sich so benehmen zu müssen, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
    »Setz dich, Mädchen, und hör auf, die Zähne zu fletschen. Wir wollen essen«, sagte Kiro flapsig, und Nans Augen blitzten wütend auf. Sie sah auf den anderen Platz neben Kiro und ging dann daran vorbei und setzte sich an Deans freie Seite. Das kleine Mädchen in ihr hatte noch immer Angst vor Zurückweisung. Bei meinem Dad hatte sie da nichts zu befürchten, das war ihr klar.
    »Ich wusste gar nicht, dass du Blaire mitgenommen hast«, fauchte Nan.
    Blaire neben mir war so nervös, dass ich sie an mich ziehen wollte, bis sie sich wieder entspannte. »Natürlich habe ich das. Wo ich bin, da ist sie auch.«
    Nan verdrehte die Augen. »Meine Güte, wie ich den alten Rush vermisse!«
    »Ich nicht«, erwiderte ich.
    »Das ist eine Familienangelegenheit«, wandte Nan sich nun an Blaire. »Meinst du nicht, du könntest da ein paar Momente ohne Rush klarkommen, oder hast du vor, ihn sein restliches Leben lang völlig in Beschlag zu nehmen?« Nans verletzlicher Zustand verwandelte sich schnell in Bitterkeit. Ihre Wut würde sie allerdings nicht an Blaire auslassen.
    Ich beugte mich am Tisch vor und sah sie durchdringend an. »Wag’s ja nicht, noch einmal so mit ihr zu reden. Hätte sie nicht zugestimmt, mit mir herzukommen, wäre ich jetzt nicht hier. Unterschätz ihre Bedeutung nicht. Wir gehören zusammen. Respektier das bitte.«
    Nan schaute mich böse an und rutschte auf ihrem Stuhl nach hinten. Ich hasste es, so mit ihr reden zu müssen, wenn sie schlecht drauf war. Aber Blaire stand an erster Stelle. Grundsätzlich.
    »Ich sterbe vor Hunger. Verdammt, wo bleibt das Essen?«, rief Kiro laut. Zwei Frauen Anfang zwanzig kamen mit Tabletts hereingeeilt. Normalerweise gab es hier niemanden, der servierte. Dean und Kiro standen nicht so auf Esskultur. Aber für das heutige Dinner hatte Dean extra einen Catering-Service bemüht. Während die Frauen Appetithappen auf den Tisch stellten und Getränkebestellungen aufnahmen, warfen sie den beiden Rockstars immer wieder schmachtende Blicke zu.
    »Was für Beine …!« Kiro ließ seine Hand am Bein einer der Frauen hochgleiten.
    »Daddy, lass das!«, flüsterte Harlow.
    Kiro lachte auf und zwinkerte der Bedienung zu. »Später …«
    »Kaum zu glauben, dass meine Mutter mit diesem Mann geschlafen hat!«, sagte Nan eine Spur zu laut.
    »Nannette, lass es stecken«, warnte Dean sie. Doch zu spät. In Kiros Blick konnte man Verärgerung und Belustigung erkennen.
    »Ja, wieso denn nicht? Ich bin nun mal ein Rockgott, meine Kleine. Ein. Rock. Gott.« Er nahm einen Schluck von seinem Drink und lächelte. »Da wollen einfach alle Frauen mal ran. Deine Mama war da keine Ausnahme.«
    »Daddy, bitte!« Harlow berührte ihn leicht am Arm.
    »Meine Mutter war zu jung, um es besser zu wissen«, schoss Nan zurück.
    »Ach, so jung war die gar nicht. Sie hat einfach nur auf Teufel komm raus versucht, mit jedem von uns zu schlafen. Ich glaube, sie kann für sich offiziell den Rekord beanspruchen, es mit

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