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Vereint

Vereint

Titel: Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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Wait For You von Bruno Mars aus den Lautsprechern. Ich zog sie an mich und grinste. Ich liebte dieses Lied. Es drückte genau meine eigenen Empfindungen aus. Ich hatte für Blaire noch nie etwas gesungen, und ich war versucht, ihr das Lied leise ins Ohr zu summen, aber ich wartete lieber noch. Noch war es nicht so weit. Ich würde schon noch für sie singen … aber noch nicht jetzt.
    »Hast du den Tanz mit deinem Vater genossen?«, fragte ich sie, damit ich ihre Stimme hören konnte.
    »Ja. Wir haben über Mom geredet. Ihr hätte das hier riesig gefallen. Sie hat mir immer gesagt, Cain sei nicht der Richtige für mich. Er sei zu schwach. Sie hat gemeint, eines Tages würde jemand um mich kämpfen und würde mich mehr wollen als alles andere. Du hättest sie sehr glücklich gemacht.«
    Mir ging das Herz auf. Noch nie hatte mir eine Frau gesagt, dass ihre Mutter mich lieben würde. Das Wissen, dass Blaire das Gefühl hatte, ihre Mutter hätte mich für gut befunden, bedeutete mir mehr, als sie ahnte. Denn ich erinnerte mich an ihre Mom. Zwar nur verschwommen, aber immerhin. Ich erinnerte mich an ihr Lächeln und ihr Lachen. Als ich klein war, hatte sie mich glücklich gemacht. Der Duft ihrer Pfannkuchen hatte mir ein Gefühl der Geborgenheit vermittelt. Das Wissen, dass mein Sohn nun auch so eine Mutter bekommen würde, trieb mir Tränen in die Augen. Er würde etwas haben, das ich nicht gehabt hatte. Etwas, von dem ich nur eine Kostprobe bekommen hatte.
    »Hilfe, was habe ich denn gesagt?«, fragte Blaire, als sie das verdächtige Glänzen in meinen Augen sah. Verflixt!
    »Ich habe nur gerade daran gedacht, dass mein Sohn eine Mutter haben wird, wie ich sie nie haben konnte. Deine Mutter war etwas so Besonderes, dass sie mir in Erinnerung geblieben ist«, gestand ich.
    Blaires Augen füllten sich mit Tränen, und sie umfasste mein Gesicht und küsste mich. Sie öffnete ihre weichen Lippen und ließ die Zunge hungrig in meinen Mund gleiten. Vor aller Augen! Das sah ihr gar nicht ähnlich, aber ausgenutzt werden musste das natürlich. Ich wollte sie gerade ebenso leidenschaftlich zurückküssen, als sie ein Stück zurückwich und mich ansah. »Rush Finlay, ich liebe dich! Du wirst der beste Ehemann und Vater sein, den die Welt je gesehen hat. Eines Tages wird die Frau unseres Sohnes dafür dankbar sein, dass ihr Mann dich als Vorbild hatte. Ihr Glück wird sie dir verdanken. Denn du wirst unseren Sohn zu dem Mann großgezogen haben, der du bist. Er wird sie mit Haut und Haar lieben, denn er wird wissen, wie.« Sie erstickte beinahe an einem Schluchzer und drückte ihre Lippen wieder auf meine. Ich hielt sie in meinen Armen und freute mich, dass sie so überzeugt davon war, in mir einen guten Mann gefunden zu haben. Nichts im Leben war so wertvoll wie diese Frau. Und nichts würde es je sein. Ich hatte mein Glück gefunden.

B ethy küsste mich auf die Wange und zog dann etwas hinter ihrem Rücken hervor und hielt es mir hin. Ein kleines silbernes Päckchen mit einem Kärtchen, auf dem ich Rushs vertraute Krakelschrift entdeckte. »Rush wollte dich mit etwas Altem ausstatten«, erklärte sie.
    Ich selbst hatte mich gar nicht darum bemüht, diese Sachen zusammenzukriegen, denn ich hatte gar nicht mehr an diesen Brauch gedacht. Lächelnd nahm ich das Päckchen und machte es auf. Ich entdeckte darin einen sehr teuer wirkenden Perlenring. Der Ring, auf dem die Perle saß, war elegant und hatte eine Gravur. Ich hielt ihn hoch, damit ich sie besser lesen konnte. »Meiner Liebe«, stand dort. Doch der Ring war zu alt. Rush konnte das nicht veranlasst haben.
    Daneben steckte ein kleines Briefchen. Ich nahm es heraus und faltete es auf.
    Blaire,
    dieser Ring hat meiner Großmutter gehört. Der Mutter meines Vaters. Kurz vor ihrem Tod kam sie mich besuchen. Ich habe sehr schöne Erinnerungen an ihre Besuche, und als sie starb, vermachte sie mir diesen Ring. In ihrem Testament hieß es, ich solle ihn der Frau schenken, die mich vervollständige. Sie sagte, mein Großvater habe ihn ihr geschenkt, der schon starb, als mein Vater noch ein Baby war, doch sie habe nie wieder jemanden so geliebt wie ihn. Er war ihr Herz. Du bist meins. Das ist Dein »etwas Altes«.
    Ich liebe Dich,
    Rush
    Ich schniefte, und Bethy tat es auch. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie neben mir stand und den Brief ebenfalls gelesen hatte. »Herrje, wer hätte gedacht, dass Rush Finlay so romantisch sein könnte?« Wieder schniefte sie.
    Ich wusste das. Er hatte

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