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Vereint

Vereint

Titel: Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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kann derjenige auf der Treppe warten. Ich möchte, dass du dich in deinem Zuhause wohlfühlst!«
    »Okay. Na ja, ich habe sie reingelassen, weil du sie liebst und ich dich liebe. Lässt du das als Grund durchgehen?«
    Rush lachte in sich hinein. »Nan ist – und wird es vermutlich auch immer sein – die einzige Person, die ich liebe und von der ich nicht erwarte, dass du nett zu ihr bist. Das muss sie sich erst mal verdienen. Und das war bisher nicht der Fall. Du schmeißt sie raus, gibst ihr einen Arschtritt, was immer du willst. Lass dir von ihr bloß nichts gefallen!«
    Ich beschloss, ihm von ihrer Beschuldigung, Nate wäre nicht von ihm, lieber nichts zu sagen. Er würde durchdrehen. »Beeil dich einfach«, flehte ich.
    »In fünf Minuten bin ich da«, versprach er.
    Ich legte auf, steckte das Handy in meinen Sport- BH und ging dann nach Nate schauen. Als ich die Tür öffnete und hineinlinste, entdeckte ich, dass er glucksend die Mobile-Tiere betrachtete und munter vor sich hinstrampelte. Lächelnd ging ich zu ihm, und seine kleinen Augen bewegten sich, bis sie an mir haften blieben. Bei meinem Anblick strampelte er fester, und mir ging das Herz auf.
    »Na, das war aber ein kurzes Schläfchen«, sagte ich und beugte mich über sein Bettchen, um ihn herauszunehmen. »Ich bin noch nicht mal dazu gekommen, Yoga zu machen, und dabei braucht Mamas Unterleib das!«
    Nate versuchte sich mit seinem kleinen Kopf in meiner Brust zu vergraben. Eigentlich war es noch gar nicht wieder Zeit, ihn zu stillen, aber wenn er aufwachte, wollte er unter mein Shirt. Genau wie sein Dad. Grinsend trug ich ihn zum Wickeltisch und legte ihm eine frische Windel um. Er hasste es, gewickelt zu werden, und quengelte.
    Ich nahm ihn hoch und küsste ihn auf seine niedlichen Lippen. Die Tränen versiegten, und er öffnete in dem Bemühen, etwas zu essen zu bekommen, wieder den Mund. »Nicht jetzt, kleiner Mann. Du hast erst vor einer Stunde was bekommen«, erklärte ich und steuerte dann mit ihm die Tür an.
    Ich wollte Nate nicht mit nach unten nehmen. Ich fürchtete mich vor Nans Kommentaren. Wenn sie etwas Gemeines über ihn sagte, würde ich das wohl kaum einfach so hinnehmen. Doch da läutete es an der Tür, und ich seufzte erleichtert auf. Rush war zurück.
    »Daddy ist wieder da«, flüsterte ich.
    Ich trug Nate nach unten und lauschte, ob ich Rushs und Nans Stimmen hören konnte. Was nicht weiter schwer war. Sie hob bereits ihre Stimme. Rush musste hereingekommen sein und sie sich gleich mal wegen ihres Tons mir gegenüber vorgeknöpft haben. Ich entschied mich dagegen, mit Nate in die Küche zu gehen, wo er mitbekommen hätte, wie sein Dad Nan anbrüllte. Stattdessen gingen wir zur Haustür hinaus. Nate liebte es, draußen zu sein und die Wellen zu beobachten. Die Meeresbrise würde Nans wütende Worte übertönen.
    Wir gingen um das Haus herum Richtung Strand.
    »Blaire, könntest du Nate hochbringen?«, fragte Rush und blickte von der Veranda zu mir herunter. Anscheinend wollte er die beiden zusammenbringen. Ich verstand seinen Wunsch ja, dass Nan sein Kind kennenlernen sollte, aber ob das so schlau war, wenn man bedachte, wie sehr sie seine Mama hasste? Ich hielt inne und sah zu Nate hinunter.
    Die Mutter in mir wollte ihn nehmen, mit ihm in sein Zimmer stürmen und die Tür hinter uns absperren. Aber er war auch Rushs Kind. Ich drückte dem Kleinen einen Kuss auf die Schläfe. »Daddys Schwester Nan ist nicht sehr nett. Du musst lernen, sie einfach nicht zu beachten«, flüsterte ich ihm ins Ohr, mehr mir als ihm zuliebe, da er keine Ahnung hatte, was ich da sagte.
    Als ich die oberste Stufe erreichte, wartete Rush dort auf mich. »Wenn du möchtest, nehme ich ihn mit da rein. Aber wenn du auch mit reingehen möchtest, dann schwöre ich, dass Nan sich benimmt, ansonsten schmeiß ich sie in hohem Bogen aus dem Haus.«
    Ich hatte nicht vor, mein Baby dem großen, bösen Wolf auszuliefern, ohne dabei zu sein. Wenn er Nan schon begegnen musste, dann nur in meiner Gegenwart. Ich drückte ihn fester an mich und schüttelte den Kopf. »Ich möchte dabei sein.«
    Rush nickte. Seiner Miene sah ich an, dass er mich verstand. Er öffnete uns die Tür und trat beiseite, damit ich mit Nate hineingehen konnte.
    Nan saß auf einem Barhocker und machte ein mürrisches Gesicht. Nun wirbelte sie herum, und ihr Blick heftete sich auf Nate. Der Augenblick war ihr genau anzusehen, als sie merkte, dass er Rush wie aus dem Gesicht geschnitten war. Er

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