Vereint
ihr genießen könnte. Sie wollte mich jetzt auch noch mal ganz offiziell mit Della bekannt machen. Im Vorbeigehen winkte ich Jimmy in der Küche zu und eilte dann ins Restaurant.
Della und Bethy saßen am Fenster mit Blick auf den Golf. Als sie mein Näherkommen bemerkte, drehte Della sich um und lächelte mich an. Was sich genau mit der Polizei abgespielt hatte, wusste ich immer noch nicht, nur, dass es sich um ein schreckliches Missverständnis gehandelt hatte. Man munkelte, Woods habe den Beamten, der sie verhaftet hatte, bedroht. Grant hatte gesagt, Woods habe den Mann an eine Wand geschleudert. So was in der Art hätte ich Rush genauso zugetraut.
»Na, wird aber auch Zeit, dass du kommst. Ich war drauf und dran, auch noch meinen zweiten Mimosa ohne dich zu kippen«, grüßte Bethy mich fröhlich.
»Sorry, aber ich musste Nate vor dem Weggehen noch stillen. Er war hungriger als üblich. Aber weißt du, ich kann gar keine Mimosas trinken. Weil ich ja stille. Doch ich nehme stattdessen ein Glas Orangensaft.«
»Sonderlich spaßig klingt Stillen ja nicht. Bis auf deine Riesendinger da sehe ich keinen Grund, wieso man das machen sollte.«
Ich ging darüber einfach hinweg. Bethy hätte es nicht verstanden.
Stattdessen wandte ich mich an Della. »Wie schön, dass wir uns endlich mal unterhalten können!«
»Das freut mich auch. Tut mir leid, was du bei unserer letzten Begegnung erleben musstest. Ich möchte lieber gar nicht wissen, was du danach von mir gedacht hast …« Sie verstummte.
»Ich habe mir gedacht, dass es sich bestimmt um ein fürchterliches Missverständnis handelt, und dann setzten bei mir die Wehen ein. Ich habe Rush aber noch aufgetragen, sich mit Woods in Verbindung zu setzen und ihm Bescheid zu geben, dass es einen Notfall gibt«, erklärte ich.
Della seufzte auf. »Ja, das war ein verrückter Tag. Aber vielen Dank. Ich habe erst später erfahren, dass du noch am selben Tag dein Kind bekommen hast.«
Bethy bestellte für sich und Della einen weiteren Mimosa. Ich erklärte der Bedienung, dass ich einfach nur einen Orangensaft wolle.
»Du arbeitest gar nicht mehr für Woods, habe ich gehört?«, sagte Bethy zu Della.
Dellas Stirn umwölkte sich, und sie schüttelte den Kopf. »Nein. Er lässt mich nicht. Er hat mich lieber möglichst viel um sich. Wir müssen da noch mit ein paar Sachen klarkommen …« Wieder verstummte sie. Anscheinend wollte sie nicht über ihr persönliches Leben sprechen, und das konnte ich verstehen. Schließlich hatte sie uns gerade erst kennengelernt.
»Ich schaff’s einfach nicht, euch Mädels in der Küche zu behalten. Wie soll das eigentlich weitergehen, wenn alle meine guten Hilfskräfte sich in diesem Club reiche Männer angeln und mich im Stich lassen?«, scherzte Jimmy, während er sich den vierten Stuhl am Tisch herauszog und darauf Platz nahm.
»Hey, ich arbeite doch noch hier!«, erinnerte ihn Bethy.
»Schon, aber du arbeitest nicht in der Küche, also bringt mir das nichts. Ich habe ja schon fast Angst um Woods, wenn er weiter so attraktive Mädels einstellt. Ich brauche eine Aushilfe, auf die diese notgeilen Kerle nicht sofort ein Auge werfen!«, brummte Jimmy und zwinkerte uns dann zu.
Lächelnd blickte ich in die Runde. Vor einem Jahr war ich mir ziemlich verloren vorgekommen. Fühlte mich völlig allein. Doch als ich an jenem Abend Rush Finlays Haus betreten hatte, hatte sich alles geändert. Ich lehnte mich zurück und hörte zu, wie Jimmy uns von seinem missglückten Date am Vorabend erzählte und wie sehr er in Marcos Hose gewollt hatte. Anscheinend war Marco der neue Küchenchef. Bethy pflichtete ihm bei, dass Marcos Hose der Hammer war. Ich sah zu Della, die auch lächelnd zuhörte, und erkannte an ihrer Miene, dass auch sie drauf und dran war, eine neue Heimat zu finden.
»Na, Blaire, dann erzähl doch mal. Wie ist der Sex nach Hochzeit und Baby? Wir müssen das wissen, Schätzchen. Bringt Rush Finlay die Laken immer noch zum Glühen?«, fragte Jimmy, und seine Augen glitzerten erwartungsvoll. Der schwärmte ernsthaft für meinen Mann!
»Das geht dich gar nichts an, Jimmy. Such dir mal ein anderes Anschmachtobjekt als meinen Mann. Es ist zu spät. Er gehört jetzt mir!«, erwiderte ich.
»Mensch, das macht aber auch überhaupt keinen Spaß mit dir! Ich möchte doch nur ein paar Details. Möglichst anschauliche Details! Wie steht’s mit dir, Della? Möchtest du mir erzählen, wie es ist, mit Woods in die Kiste zu springen? Ist er da
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