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Vereint

Vereint

Titel: Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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mit ihr, aber wirklich nur ein kleines bisschen. Manchmal sah ich noch das kleine Mädchen vor mir, das sich so sehr wünschte, von jemandem geliebt zu werden. In solchen Momenten empfand ich Mitleid. Doch dann erinnerte ich mich an das Aas, zu dem sie sich entwickelt hatte, und entschied, dass sie verdiente, was sie bekam.
    »Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Das hat mir mein bibelfester Granddaddy immer gepredigt. Vielleicht hätte dir das auch jemand beibringen sollen. Hätte uns allen eine Menge erspart.«
    Nan deutete auf Paige. »Zieh Leine! Sofort!«
    Ich packte Paige am Arm. »Kümmere dich nicht um sie.«
    Paige ließ den Blick zwischen Nan und mir hin- und herwandern und schüttelte dann den Kopf. »Ihr zwei seid ja völlig gaga. Ich glaube, ich gehe nach Hause und schlafe mich da aus. Mir schwirrt der Kopf.« Sie wollte aufstehen, rutschte dann aber noch mal zu mir und küsste mich auf die Wange, ehe sie nackt aus dem Bett kroch.
    Während sie sich anzog, warf ich bewundernde Blicke auf ihren Po, allerdings nur, um Nan zu ärgern. Ich war viel zu müde, als dass mich das jetzt gejuckt hätte.
    Paige winkte mir zum Abschied und eilte dann, die Schuhe in der Hand, zur Tür. Ich hatte keinen Schimmer, wo ihr Wagen stand, aber das war jetzt auch völlig egal. Sie wohnte zwei Stockwerke über mir im selben Wohnblock wie ich. Praktisch!
    Nan kam zum Bett und setzte sich darauf.
    »Runter von meinem Bett, Nan! Ich schwöre bei Gott, dass ich mich bis in jede Einzelheit darüber auslasse, was Paige und ich heute Nacht auf diesem Laken getrieben haben, wenn du deinen verdammten Arsch nicht fortbewegst!«, warnte ich. Dabei konnte ich mich gar nicht mehr so genau daran erinnern, was da in der letzten Nacht gelaufen war. Aber das brauchte ich Nan ja nicht auf die Nase zu binden.
    »Du bist widerlich!«, kreischte sie, stand auf und funkelte mich an.
    »Und du auch. Paige kenne ich ja immerhin. Sie ist nicht einfach nur irgendeine Schnitte, die ich zum Vögeln auf der Straße aufgegabelt habe!«
    Aus Nans Augen schossen Blitze. Dabei hatte sie mich von sich stoßen wollen, und das hatte sie geschafft. Mir reichte es. Ich war nicht mehr interessiert.
    »Du hast gesagt, du liebst mich!«, erinnerte sie mich.
    »Ich habe gedacht, ich könnte dich lieben, Nan. Doch dann bin ich aufgewacht und habe begriffen, dass ein heißer Fick und eine gute Möse noch lange keine Liebe sind. Sondern einfach nur richtig guter Sex.«
    Angesichts des verletzten Ausdrucks in ihren Augen hätte ich eigentlich Gewissensbisse kriegen müssen, aber nichts da. Ich hatte Bedürfnis und Lust mit Liebe verwechselt. Dabei wusste ich gar nicht, wie es war, jemanden zu lieben. Nicht so, wie Rush Blaire liebte. So etwas hatte ich noch nie für jemanden empfunden. Das war mir nun klar. Ich hatte keinen blassen Schimmer davon, und ich war mir sicher, das würde auch so bleiben.
    »Gut. Du willst mir wehtun, na bitte, mach nur! Ich verdiene es«, fauchte Nan, stand auf und ging zur Tür. »Aber glaub ja nicht, das war’s schon, Grant. Ich gebe gern zu, dass ich es vermasselt habe. Und du brauchst nur zuzugeben, dass du immer noch was für mich empfindest.«
    Tat ich das? Ich war wütend auf sie, weil sie mich verarscht hatte, aber ob ich noch Gefühle für sie hatte? Keine Ahnung.
    »Ich versuche gerade, mir ein paar Sachen zu erarbeiten. Wäre schön, wenn man mir da ein wenig Verständnis entgegenbringen würde.«
    Ach nein, ausgerechnet sie bat plötzlich um Verständnis? Ich hatte um diesen ganzen Mist doch nicht gebeten. Ich hatte versucht, das mit uns zum Laufen zu bringen. Sie hatte sich geweigert, je mehr als eine Bettbeziehung darin zu sehen. Ich hatte mehr gewollt, und sie hatte mir klargemacht, dass ich jederzeit ersetzbar wäre.
    »Ich glaube nicht, dass ich der Richtige bin, um dir zu helfen, Nan. Das Problem ist, dass ich weiß, wie dein Leben verlaufen ist, und den Grund kenne, wieso du so ein Aas bist. Aber im Unterschied zu Rush lasse ich diese Ausrede nicht gelten. Es wird Zeit, dass du aufhörst, sie einzusetzen, und dich veränderst. Du stößt alle von dir. Willst du etwa so enden wie deine Mom?«
    Sie versteifte sich, und ich wusste, ich hatte einen Nerv getroffen. Wortlos wirbelte sie herum, rauschte aus meiner Wohnung und knallte die Tür hinter sich zu. Und tschüss!
    Jetzt bekam ich endlich meinen Schlaf.

B ethy wartete im Club auf mich. Ich hatte Nate gestillt und ihn dann Rush übergeben, sodass ich einen Mädelsabend mit

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