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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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fest um Alex’ Taille geschlungen, rutschte Brynn vorsichtig zentimeterweise nach hinten. Sie versuchte, das Rauschen des Wassers auszublenden und sich nur auf den Mann vor ihr zu konzentrieren.
    Erschaudernd holte sie Luft. Sie hatte ihn beinahe verloren.
    »Bist du okay?«, fragte Alex über die Schulter hinweg.
    Sie nickte.
    »Du bist zu mir übers Wasser gekommen.«
    Brynn zitterte am ganzen Leib. »Du hast mich gebraucht. Und jetzt Achtung. Ich springe ans Ufer. Dann helfe ich dir runter. Pass auf deinen Arm auf.« Sein rechter Arm baumelte nutzlos an seiner Seite. Er sah länger aus als der andere.
Scheiße
. Allein würde sie ihn nicht wieder einrenken können.
    Alex kletterte unbeholfen von dem Stamm und zog Brynn mit dem gesunden Arm an sich. »Ich dachte, du wärst tot. Ich dachte, ich würde dich nicht rechtzeitig finden.« Er vergrub das Gesicht in ihrem Haar.
    Brynn lehnte sich an seine Brust und schlang die Arme um seinen Nacken. Die Schrecken der letzten Stunden glitten von ihr ab. Nichts war mehr wichtig. Jetzt konnte ihr nichts mehr passieren. Darrin war weg.
    »Er hätte dich fast ins Wasser gezogen.« Brynns Stimme versagte.
    Sie spürte, wie Alex zitterte. »Ich dachte, ich bin erledigt. Gott sei Dank …«
    Er hob den Kopf, strich ihr das Haar aus dem Gesicht und sah sie an. »Ich fürchtete schon, wir hätten keine Chance.«
    Wärme breitete sich in ihr aus. »Aber jetzt haben wir eine.«
    Alex lächelte, und ihr Herz zog sich zusammen. Er lächelte so selten.
Ich will mehr von diesem Lächeln sehen – viel mehr
. Sie schlang die Arme fester um seinen Hals. Als er zusammenzuckte, ließ sie ihn schnell los. »Dein Arm. Den hatte ich ganz vergessen.«
    »Egal. Komm wieder her«, bat er. Seine Augen glänzten.
    Brynn nahm sein Gesicht zwischen die Hände. Seine Bartstoppeln fühlten sich rau an. Sanft zog sie ihn zu sich und küsste ihn.
    Alex’ Mund war weich und warm, und sie wollte seine Hitze spüren. Sie schmiegte sich enger an ihn, und sein Kuss wurde tiefer. Das war es, was sie sich wünschte, was sie brauchte. Er holte Atem, dann lehnte er mit geschlossenen Augen die Stirn an ihre. »Brynn«, flüsterte er. Die Zärtlichkeit in seiner Stimme trieb ihr Tränen in die Augen.
    »Haaallo! Alex! Brynn!«
    »Das ist Jim!« Brynn drehte sich um, und Alex fluchte leise. »Hier drüben!«, schrie sie zurück.
    Alex zog ihr Gesicht zurück zu ihm. »Wir sind doch noch nicht fertig, oder?«
    Kleine Glücksblitze schossen durch ihre Brust. Sie lächelte ihn an. »Nein. Kein bisschen.«
    »Brynn!«, rief Jim noch einmal. Dann traten er und Thomas zwischen den Bäumen hervor. Thomas schleppte Kiana. Brynn ging den Männern entgegen und umarmte Jim voller Erleichterung. »Gott sei Dank, dass ihr da seid«, sagte sie. Dann drehte sie sich zu Thomas und strich Kiana über den Kopf.
    »Ist sie okay?«
    Thomas nickte. »Die Kugel hat sie nur gestreift. Sie hat Blut verloren, aber ich glaube, sie ist bald wieder fit. Tragen lassen will sie sich schon jetzt nicht mehr.« Kiana zappelte in seinen Armen, und er setzte sie behutsam ab. Brynn warf die Arme um ihn; er tätschelte ihr verlegen den Rücken.
    »Danke«, flüsterte sie.
    Jim sah sich Alex’ Schulter an. Die beiden Männer redeten leise miteinander.
    »Wo ist Besand?«, fragte Thomas.
    »Tot. Er ist im Fluss untergegangen.« Brynn dachte erschaudernd an die irren Augen des Mannes, als er weggerissen worden war.
    »Gut«, sagte Thomas schlicht. Seine Miene hellte sich etwas auf. »Übrigens – Liam ist bald wieder auf den Beinen. Er hat eine Riesenbeule am Hinterkopf und war ziemlich ausgekühlt. Er hat gerade noch mal Glück gehabt. Matt ist im Augenblick die Lazarettschwester für alle drei Patienten.«
    »Gott sei Dank.« Brynn biss sich schuldbewusst auf die Lippen. An Liam hatte sie gar nicht mehr gedacht. »Alex’ Schulter ist ausgekugelt. Kannst du mir beim Einrenken helfen?« Der Riesenkerl nickte.
    Als sie mit Thomas zu Jim und Alex trat, traf sie Alex’ langer Blick. Ihre Knie wurden weich. Wie hatte sie ohne ihn leben können?
    Thomas breitete seinen Parka auf dem Boden aus. »Leg dich da hin«, befahl er Alex.
    Alex beäugte die Jacke. »Das wird wehtun, oder?«
    »Nur ganz kurz.«
    »Wie schön.« Alex gehorchte.
    »Schling ihm seine Jacke wie ein U um die Rippen«, sagte Thomas zu Brynn. »Dann ziehst du beide Ärmel auf deine Seite. Solange ich mit dem rechten Arm beschäftigt bin, darf er sich nicht rühren.« Brynn nickte. Sie

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