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Vereist (German Edition)

Vereist (German Edition)

Titel: Vereist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Elliot
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erschien Collins auf dem kleinen Bildschirm. Im gnadenlosen Licht der Scheinwerfer wirkte seinGesicht noch müder als eben im Wohnmobil. Collins ließ den Blick über sein Publikum schweifen und wartete. Seine ernste Miene sorgte dafür, dass die Reporter schnell verstummten. Alex konnte nicht anders, er musste diesen toughen Kerl bewundern. Für einen Mann wie Collins hätte er gern gearbeitet.
    »Alle Männer an Bord des Transportflugzeugs sind bei dem Absturz ums Leben gekommen«, sagte Collins. »Beide Piloten, ein Marshal und der Serienmörder Darrin Besand.« Ein Raunen ging durch die Menge.
    »Meine Suchmannschaft musste an der Absturzstelle bleiben, weil ein Mitglied krank wurde und den Rückweg nicht antreten konnte. Aufgrund des schlechten Wetters konnten wir nicht fliegen und das Team aus dem Gebirge holen. Vorgestern trennte sich die Gruppe. Zwei Mann wollten ins Basislager zurückgehen und Hilfe holen, stießen unterwegs aber auf einen abgestürzten Hubschrauber. Zwei Privatleute hatten ohne mein Wissen und ohne meine Zustimmung mit diesem Hubschrauber nach dem Flugzeugwrack gesucht. Der Hubschrauberpilot war schwer verletzt, und meine beiden Männer brachten ihn und seinen Passagier zum Flugzeugwrack.«
    Collins machte eine kurze Pause und ließ den Blick über die vielen Menschen schweifen, die an seinen Lippen hingen. »Die U.S.-Marshal-Behörde hat zusätzlich zwei Mann auf die Suche nach dem Kleinflugzeug geschickt. Als einer der Marshals den anderen angriff, wurde er in Notwehr erschossen. Der zweite Marshal ist soeben zusammen mit meinem Team zurückgekehrt.«
    Das Gemurmel wurde lauter. Die Reporter fingen an, Fragen zu rufen. Aber Collins bat mit erhobenen Händen um Ruhe. »Wir haben zwei Kopfverletzungen, einen Mann mit einer ausgekugelten Schulter und einen mit Grippe. Dass die Leute zu den Krankenwagen gebracht wurden, haben Sie gesehen. Wir gehen aber davon aus, dass alle bald wieder auf den Beinen sind. Und jetzt beantworte ich ein paar Fragen, wenn Sie wollen.« Ein ganzer Sturm von Fragen brach los. Collins zeigte auf einen Reporter in der ersten Reihe.
    »Warum hat der Marshal auf seinen Kollegen geschossen?«
    Collins ließ sich mit der Antwort ein paar Sekunden lang Zeit: »Der Mann handelte auf Befehl von Paul Whittenhall. Ich nehme an, dass sie von dem Korruptionsfall auf der höchsten Ebene der Marshal-Behörde von Oregon gehört haben. Der zweite Marshal hat Glück, dass er noch am Leben ist. Paul Whittenhall wird sich für einiges verantworten müssen. Aber das wird er von einer Zelle aus tun.«
    Noch mehr Fragen prasselten auf den Sheriff ein. Collins zeigte auf eine Frau.
    »Sheriff, seit wann wissen Sie, dass niemand den Absturz überlebt hat?«
    Collins sah sie grimmig an. »Von drei Toten habe ich sehr früh erfahren und ihre Angehörigen informiert. Ein Toter war allerdings nicht mit im Wrack. Das Flugzeug wurde in zwei Teile zerrissen, und die letzte Leiche wurde erst gestern entdeckt. Ich wollte abwarten, was mit der vierten Person passiert war, bevor ich die Zahl der Toten bekanntgebe. Das ist im Moment alles.«
    Matt schaltete den Fernseher aus.
    Nach einem kurzen Klopfen steckte ein Deputy den Kopf durch die Tür des Wohnmobils. »Wer will zu McDonald’s? Und danach in ein Hotel mit richtigen Betten?«

D REIUNDZWANZIG
    Alex aß zwei Big Macs mit einer Riesenportion Pommes und spülte alles mit Cola hinunter. Auf der Fahrt zum Hotel schlief er prompt ein.
    Als der Deputy anhielt, rüttelte Brynn Alex wach. Die Leute in der Hotellobby starrten die schmutzigen, zerzausten Gestalten an. Benommen erledigte Alex das Einchecken und wünschte Ryan, Jim und Matt vor dem Fahrstuhl eine gute Nacht. Brynns Hand hielt er fest. Sie noch einmal loszulassen war völlig undenkbar.
    Sie stolperten in sein Zimmer. Alex stellte sich sofort unter die Dusche, während Brynn im Krankenhaus anrief und nach Tyrone und Liam fragte. Rasierzeug fand Alex nicht in der kleinen Toilettentasche, die er vom Hotel bekommen hatte. Nur eine Zahnbürste und Zahnpasta. Er putzte sich zehn Minuten lang die Zähne. Dass kein Rasierzeug da war, war vielleicht ganz gut, weil er sich sonst vor lauter Müdigkeit möglicherweise die Kehle aufgeschlitzt hätte.
    Alex betrachtete den Berg schmutziger Kleider auf dem Badezimmerfußboden und zuckte die Schultern. Saubere Kleider hatte er nicht. Er steckte den Arm wieder in die Schlinge, nahm einen Bademantel von dem Haken hinter der Tür, warf ihn sich über und

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