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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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neben sie auf das Bett. Seine Haut roch nach Seife und teurem Aftershave.
    »Kleine«, sagte er, »möchtest du lieber tot sein? Wie deine Mom?« Seine Stimme war nicht einmal drohend. Er wusste, dass er dieses kleine Duell gewonnen hatte.
    Ellie spürte, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen, und beeilte sich, sie abzuwischen. Als er sich dicht über sie beugte, erwartete sie, dass sein Atem schlecht riechen würde, doch sie hatte sich getäuscht. Er roch nach Pfefferminzzahncreme und süßem Tee.
    »Ich bin nicht dein Freund, kleine Ellie. Also versteh mich richtig.«
    Sie blickte nach unten, weg von dem Licht, das sich in seinen Augen spiegelte. Er nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und hob es an, damit sie seinem Blick begegnen musste.
    »Möchtest du tot sein?«
    Ellie schüttelte heftig den Kopf. Die Schmerzen, die von der Bewegung verursacht wurden, nahm sie kaum wahr. Sie versprengte ihre salzigen Tränen.
    »Dann sei froh«, sagte er. »Ich treffe mich mit jemandem, und dann können wir vielleicht alle nach Hause gehen.«
    Ellie wollte ihm entgegenschreien, dass sie kein Zuhause mehr hätte und alles nur seine Schuld wäre. Am liebsten hätte sie ihm das Weiße aus den Augen gekratzt und gefühlt, wie seine Augäpfel unter ihren Nägeln zerplatzten.
Er musste den hasserfüllten Ausdruck in ihrem Gesicht gesehen haben.
    »Ich habe keine Mutter«, sagte er. »Und keinen Vater. Sie sind auch getötet worden. Und sieh dir an, was die Erfahrung aus mir gemacht hat, kleine Ellie. Bleib du in deiner Welt und lass die Finger von meiner.«
    Nachdem er das Zimmer verlassen hatte, lag Ellie weiterhin wach. Nach einer Weile hörte sie ihn in einem Auto davonfahren. Es war nicht dasselbe, das die anderen benutzten. Es hörte sich leiser, aber irgendwie kräftiger an.
    Als er endgültig fort war, schlief sie ein.

3
    09:30 Uhr
     
    Logan verließ erst spät das Haus. Er hatte das Gefühl für die Zeit verloren, während er dasaß, alles noch einmal durchdachte und zu dem Schluss kam, dass er keine verdammte Ahnung hatte, was sich hinter seinem Rücken abspielte. Doch er war fest entschlossen, es herauszufinden, und Bob war der Erste, den er heute dafür auf seiner Liste hatte.
    Raschen Schrittes verließ er den Fahrstuhl. Als er das Foyer durchquerte, bekam er bei der Erinnerung an den vorangegangenen Abend unwillkürlich eine Gänsehaut und nahm den Mann, der mit seinem Schlüssel an den Briefkästen neben dem Hauseingang herumhantierte, nur am Rande wahr. Der Typ hatte ein Allerweltsgesicht, war kaum größer als eins fünfundsiebzig und von durchschnittlicher
Statur. Sowie Logan an ihm vorbeigegangen war, steckte der Mann seinen Schlüssel in die Tasche und folgte ihm.
    Auf dem Weg den Hügel zum Blythswood Square hinauf schaltete Logan sein Handy ein, das sofort zu piepen begann. Er hatte neue Sprachnachrichten. Er tippte den Code seiner Mobilbox ein und durfte sich drei aufgezeichnete Anrufe von Crawford anhören.
    »Der Teufel soll dich holen, Bob«, murmelte er, während er das Handy wieder ausschaltete.
    Eilig stürzte er in die Kanzlei und ignorierte sowohl die beiden Männer auf dem Sofa im Empfangsbereich als auch Megans zaghaften Versuch, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Endlich in seinem Büro schloss er die Tür hinter sich und versuchte Crawford zu erreichen. Keine Antwort. Er rief Megan an.
    »Wo ist Bob?«, wollte er wissen. »Er ist nicht in seinem Büro.«
    »Wenn du beim Hereinkommen nicht so an mir vorbeigefegt wärst, hättest du erfahren, dass er im Konferenzsaal ist und die zwei Herren, die vorhin an der Rezeption gewartet haben, mit euch beiden sprechen möchten. Bob fragt schon seit einer Ewigkeit nach dir.«
    »Die beiden sind jetzt nicht mehr unten bei dir?«
    »Nein. Sie sind gerade zu Bob in den Konferenzraum gegangen. Ich würde vorschlagen, dass du dasselbe tust.«
    »Mach ich. Danke.«
    Mist. Er hatte doch unter vier Augen mit Crawford sprechen wollen. Sei’s drum.
    Als er auf dem Weg in den Konferenzraum wieder an Megan vorbeikam, murmelte er leise: »Tut mir leid«, öffnete die Tür und setzte, als er den Raum betrat, eine selbstbewusste Miene auf. Crawfords Gesicht wirkte verkniffen und fahl.
    »Guten Morgen, Bob«, begrüßte Logan ihn und bemühte dabei sein freundlichstes Lächeln. »Meine Herren, ich bin Logan Finch.«
    Er schüttelte den Besuchern die Hände und nahm ihnen gegenüber neben Crawford am Tisch Platz. Die beiden Fremden sahen Crawford

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