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Verfehlung: Thriller (German Edition)

Verfehlung: Thriller (German Edition)

Titel: Verfehlung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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blinzelte intensiv mit den Augen, damit er nachließ.
    Der andere hatte offenbar den dickeren Schädel. Er war schneller als Logan wieder auf den Beinen, trat nach ihm
und traf ihn an der Brust, wodurch Logan gegen die Wand geschleudert wurde. Er hatte das Gefühl, als wäre ihm der Brustkorb eingedrückt worden, und japste nach Luft.
    Schon wieder näherte sich ihm der Fremde, doch nun troff auch von seinem Haaransatz Blut über seine Stirn. Alles war Teil eines schrecklichen, nicht enden wollenden Albtraums eines noch schrecklicheren Geistes. Logan versuchte aufzustehen, doch sein Kopf fühlte sich leer an, und seine Beine vermochten sein Gewicht nicht mehr zu tragen.
    Er blickte auf und sah, wie der Mann in seinen Mantel griff und etwas ähnlich einem großen Schlachtermesser hervorzog.
    Jetzt bin ich erledigt.

14
    22:05 Uhr
     
    Logan unternahm gerade einen zweiten Anlauf, sich aufzurichten, als die Tür der Herrentoilette mit einer solchen Wucht aufgestoßen wurde, dass sie gegen die Wand krachte und Bröckchen von Putz durch die Gegend flogen. Er blickte an seinem Angreifer vorbei und sah, wie der Unbekannte, der ihn beschattet hatte, mit einem großen schwarzen Gegenstand in der Hand in den Raum geglitten kam.
    Wie eine plötzlich aufflammende Leuchtbombe explodierte etwas mit einem ohrenbetäubenden Knall, der von den gefliesten Wänden widerhallte.
    Der erste Mann fiel vornüber, schlitterte über den nassen Boden und schlug seitwärts gegen eine der Toilettentüren,
die durch den Aufprall teilweise aus ihren Angeln gerissen wurde.
    Scheinbar ungerührt ging Logans Beschatter mit ausgestreckten Armen vor dem großen Mann leicht in die Knie. Logan sah, dass er mit beiden Händen eine Pistole hielt.
    Der Mann auf dem Boden schaute sein Gegenüber an, dann folgte ein zweiter Flammenstoß aus der Mündung der Waffe. In dem schmalen Raum hörte sich der Schuss wie eine Detonation an.
    Der Kopf des Getroffenen wurde jäh nach hinten geworfen, und dort, wo zuvor sein Hinterkopf gewesen war, spritzte nun in einem rosafarbenen Sprühnebel ein Strahl Blut. Logan wandte das Gesicht ab, als etwas davon seine Wange traf. Der große Mann ging nun vollends zu Boden, und sein Schädel schlug mit einem schmatzenden Geräusch auf den Fliesen auf. Augenblicklich bildete sich um seinen Kopf eine in dem schwachen Kunstlicht schwarz aussehende Lache.
    Der Schatten bewegte sich auf Logan zu und ließ die Waffe dabei lässig in dem Halfter unter seiner Jacke verschwinden. Logan wischte sich mit dem Ärmel das Blut vom Gesicht. Sein Beschatter hielt inne und streckte die Hand nach ihm aus.
    »Cahill hat mich geschickt«, sagte er. »Nichts wie weg von hier.«
     
    Logan ließ sich von seinem Verfolger über das nasse Pflaster bis zur Straßenecke zerren, an der die West Nile Street auf die St Vincent Street traf, und von dort weiter bis zur Hausnummer 123 , wo Cahills Büro lag. Unterwegs vergewisserte sich der Schatten ein paarmal, dass sie nicht verfolgt wurden, und fischte schließlich mit der freien Hand ein Mobiltelefon
aus seiner Hosentasche. Er schob Logan in den Eingang eines Friseursalons, stellte sich vor ihm in den Regen, klappte sein Handy auf und wählte eine Nummer.
    Jetzt erst fiel Logan auf, wie jung der Mann wirkte – höchstens Ende zwanzig. Er war etwas kleiner als er selbst – Logan schätzte ihn auf ungefähr eins achtzig –, aber unter der locker sitzenden blauen Windjacke, die er zu seiner schwarzen Hose trug, konnte man die gut entwickelten Bizepsmuskeln und seine kräftige Brust erahnen. Seine Wangen glühten rot, als er sich das Telefon ans Ohr hielt, während er die Ecke der West Nile Street nicht aus den Augen ließ.
    »Alex, ich bin’s«, sagte er. Während er Cahill zuhörte, schüttelte er den Kopf.
    »Nein, es war ein komplettes Chaos. Ich musste deinen Typen da rausholen, und dann wollte mir noch einer zuvorkommen.«
    Wieder lauschte er Cahills Erwiderung, diesmal mit einem zustimmenden Kopfnicken.
    »Ja, ich habe ihn heil rausgebracht.«
    Er hielt das Telefon ein Stück vom Ohr weg, und Logan hörte, wie Cahills Stimme laut wurde.
    »Nein ... lass es mich dir doch erklären ...«
    Offenbar hatte er Schwierigkeiten damit, den zornigen Cahill zu beruhigen.
    »Alex, jetzt hältst du mal die Klappe und hörst mir zu, okay? Der Bursche hatte keine guten Absichten, und ich musste rasch eine Entscheidung treffen ...«
    Noch einmal wurde ihm das Wort abgeschnitten.
    »Wenn du mich mal ausreden lassen

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