Verflixt, diese Flirts
ihr ein Spiel wie unseres wohl nie in einem Laden sehen werdet. Was schade ist, weil es Spaß macht und informativ ist.«
In den nächsten zehn Minuten erklärten wir die Regeln von ›Kribbel‹, wobei Andy und Bobby unterhaltsam zeigten, wie es gespielt wurde. James saß meistens nur da und tat nichts, außer mit Mitzi zu flirten. Was zu erwarten gewesen war.
Na, und wenn schon. Es war mir egal. Er hatte bei der Umsetzung des Entwurfs mitgeholfen, also hatte er theoretisch seinen Beitrag geleistet. Ich war nur heilfroh, nichts mehr mit ihm zu tun haben zu müssen. Und ich war überglücklich, dass Mitzi und er sich immer noch so gut verstanden. Wenigstens diese Beziehung hatte nicht in einer Tragödie und Liebeskummer geendet. Und wenn sie lange genug zusammenblieben, würde ich auf meinem Gehaltsscheck einen hübschen kleinen Bonus vorfinden, mit dem ich für Derek die perfekte Einsteckblume und für mich neues Make-up – passend zum Kleid – kaufen konnte.
Als unsere Präsentation vorbei war, bekamen wir kräftigen Beifall. Zufrieden über das Ergebnis ging ich an meinen Tisch zurück.
Ich schickte Andy heimlich einen Zettel:
Gut gemacht! Bin froh, dass wir es hinter uns haben.
Sie schrieb zurück:
Wie wahr! Bin total erleichtert! Wieder ein Stressfaktor weniger.
Nachdem sie mir den Zettel zugesteckt hatte, sah ich, dass sie etwas auf ein zweites Stück Papier kritzelte, es zusammenfaltete und Bobby zuschob.
Was zum …?
Ich hörte ihn hinter mir kichern und gleich darauf das Kratzen eines Bleistifts, während er ihr eine Antwort schrieb.
Für den Rest der Stunde dachte ich über diesen Austausch von Botschaften nach. Was hatte das zu bedeuten? Ich hatte die beiden noch nie miteinander reden sehen. Es war schön, dass Andy wieder bessere Laune hatte, auch wenn sie ein bisschen geheult hatte, als auf unserer freitäglichen Pyjama-Party das Thema Tyler aufgekommen war. Doch es erleichterte und beeindruckte Maya und mich, wie gut Andy das Wochenende überstanden hatte. Ich wusste zwar, dass sie wegen der Geschichte mit ihm immer noch niedergeschlagen war, aber sie wurde von Minute zu Minute wieder mehr sie selbst.
Plötzlich hatte ich einen wahren Geistesblitz: Bobby war klar, wie wichtig Andy mir war. Um mir zu zeigen, was für ein toller Typ er war, unterhielt er sich mit ihr und half ihr, über das Fiasko mit Tyler hinwegzukommen.
Nicht, dass ich deswegen mit ihm ausgehen würde, aber mir gefiel die neue Seite, die Bobby zeigte. Er nervte nun viel weniger, und seine Gegenwart war leichter zu ertragen als vorher. Im Grunde konnte er sogar ziemlich einfühlsam sein.
Von dem Gefühl beschwingt, eine neue Ebene der Erleuchtung erreicht zu haben, schlenderte ich nach dem Unterricht an mein Schließfach, holte mein Essen heraus und ging in die Cafeteria.
Andy und Bobby waren schon da. Sie hatten das Spiel auf dem Tisch ausgebreitet und zeigten lachend auf ein paar Treffpunkte auf dem Brett.
Auch mir selbst konnte ich auf die Schulter klopfen – beim Design der Schachtel hatte ich mich richtiggehend übertroffen. Sie war genial.
Also gut, Bobby mit seinen brillanten Ideen war das wahre Genie, aber ich für meinen Teil hatte auch eine Spitzenleistung erbracht.
Andy winkte mich an den Tisch. »Hey, Süße! Wir haben gerade darüber gesprochen, wie schön deine Schachtel geworden ist. Sie ist echt klasse!«
Bobby nickte begeistert. »Sie ist wirklich superklasse!«
Ich zuckte bescheiden mit den Schultern und setzte mich auf den Stuhl gegenüber. Der gute alte Bobby – man konnte immer auf ihn zählen, wenn es darum ging, eine Dosis Lob zu bekommen. Er gehörte wohl zu diesem Typ Jungen. Eigentlich war es schade, dass er mir nicht besser gefiel. Mir war klar geworden, dass er eigentlich ein netter Typ war, wenn man mal von seinen Netzhemden absah.
Allerdings – erstaunlicherweise trug er heute wieder kein Netzhemd. Tatsächlich zeigte sein heutiges Oberteil kein Stück Waschbrettbauch oder Muskeln. Interessant. Entweder bemühte sich Bobby noch mehr, mir zu gefallen, oder er hatte sich für die Präsentation »fein gemacht«.
Was auch immer der Grund dafür war – es war eine erfrischende Veränderung. Mir war seine Gegenwart nicht mehr peinlich.
»Danke. Es hat Spaß gemacht«, gab ich zurück.
Ich holte mein übliches Erdnussbutter-Marmelade-Sandwich aus der Tüte und biss hinein. Die harte Arbeit und das viele Denken hatten meinen Appetit angekurbelt.
Nach dem Mittagessen sagte ich Andy,
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