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Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Titel: Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Aretz
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nicht, mich in meinen Schmerzen zu suhlen. Er packt mich wieder am Kragen und schleift mich über den Platz zum erstbesten Superjäger. Währenddessen ballert er mit dem Gewehr um sich, ohne zu gucken, wohin er trifft.
    Die Tür des Superjägers lässt sich zunächst nicht öffnen, aber mit einem kräftigen Ruck reißt er das Schloss heraus und ich werde wie ein unbrauchbarer Rucksack in die Kabine geschmissen. Ich kann mich gerade noch rechtzeitig wegkullern, bevor Rido mit seinen großen Stiefeln neben mir landet. Mit einem Krachen fliegt die Tür zu.
    Jetzt könntest du denken, dass ich wie ein Wasserfall schimpfe und fluche, und ich öffne auch schon meinen Mund, da sehe ich plötzlich die Schweißperlen auf Ridos Stirn. Augenblicklich klappe ich ihn wieder zu und versuche alles, was sich zu meinem Körper zugehörig anfühlt, auf den Sitz zu hieven und meine Glieder neu zu sortieren. Dabei lasse ich den Roboter-Wolfs-Jungen nicht aus den Augen. Seit wann schwitzt ein Roboter? Für ihn ist doch alles immer eine Leichtigkeit?! Er knackt einen armdicken Ast mit links und stampft über Tische und Bänke, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber schwitzen? Das hat es bisher noch nie gegeben!
    Rido klappt eine Luke auf, fummelt an einigen Drähten herum, dann höre ich plötzlich das altbekannte Summen des Motors.
    „Labaido, Zentralstation!“, sagt er dann mit einer leicht schwankenden Stimme. „Höchste Priorität! Schnellstart in Hyper-Geschwindigkeit, maximales Tempo, Ausweichmanöver in 0,2 Sekunden. Zwei Passagiere, keine Ladung. Beschädigte Tür vorne links luftdicht verriegeln. Ende.“
    Ich spüre kaum, dass sich der Superjäger vom Boden erhebt, wir in Sekunden schon in der Luft schweben und Kurs auf Labaido nehmen. Aber ich höre die Schüsse, die von der Bordwand abprallen, ich sehe, wie sich die Lagerfeuer der zerstörten Stadt rasend schnell entfernen und wir der schwarzen Galaxis entgegenschießen.
    „Ka…ka…kannst du das Ding fliegen?“, frage ich atemlos.
    „Dieses Ding heißt Mega-RG II , vom Typ Superblitz , mit der Option, sogar schneller zu sein als ein Blitz, von den Gewöhnlichen als Superjäger der Extraklasse bezeichnet. Und – ja, ich kann das Ding fliegen, den Computer und den Motor in Einzelteile auseinandernehmen und wieder zusammenfügen. Sonst noch Fragen?“
    Ich starre ihn weiter an. Das Licht der Instrumente beleuchtet sein Gesicht, ich sehe auf Wangen und Stirn einige Einschusslöcher, die mich aufs Äußerste beunruhigen. Auch seine Arme sind davon übersät, ich kann die Löcher in den Ärmeln kaum zählen, so viele sind es. Ein Grund, besorgt zu sein, denn wenn er jetzt stirbt, sitze ich in dem Mega-RG II vom Typ Superblitz der Extraklasse eindeutig fest, denn ich kann den Motor nicht zerlegen, geschweige denn, dieses Gerät fliegen.
    „Und … dir geht es gut?“, frage ich vorsichtig.
    Rido sieht nur kurz zu mir herüber. Sein Blick ist ernst und besorgniserregend. „Du meinst die Schusswunden? Die zerstören mich nicht, meine Haut ist mit einem Selbstregenerierungsmechanismus versehen und wird sich innerhalb der nächsten Stunden selbst heilen.“
    Ah ja, Roboter heißt unzerstörbar, heißt Blech, Computer, keine Gefühle, kein Schmerz, heißt ewig leben, heißt, niemals zu sterben. Wozu also die Angst in meinem Bauch?
    „Aber irgendetwas ist mit dir …“, sage ich stirnrunzelnd.
    Er zögert mit seiner Antwort.
    „Ich hatte Angst!“
    Ridos Stimme ist leise und seine Augen glitzern im Cockpitlicht.
    „Ich fürchtete, dass sie dich treffen würden. Ich hatte Sorge, dich nicht genügend schützen zu können!“

Kapitel 13
oder
Die 20-zu-80-Chance und wie viel da tatsächlich von mir übrig bleibt

    Während wir durch den luftleeren Raum dahinsegeln und ich endlich erkennen kann, dass der Planet, den wir gerade verlassen, Mora-Jenas heißt, versuche ich gleichzeitig, in meinen Gedanken und Gefühlen zu kramen.
    Ich freue mich! Ich bin glücklich, dass Rido wieder mein bester Freund und Beschützer ist! Dass er endlich erkennt, was ich mit Gefühlen meine! Er hat ausgesprochen, was ein Roboter niemals gesagt hätte, er hat seine Schwäche zugegeben – und ich hätte ihn dafür umarmen können.
    Gleichzeitig macht es mir Angst. Rido sieht unglücklich aus. Ich habe ihn gezwungen, mit seinem Herzen fertig zu werden. Aber kann ich beurteilen, wie schlimm es ist, wenn man vorher nie etwas empfunden hat und jetzt alles auf einmal auf einen hereinprasselt?
    Rido hat

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