Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition)

Titel: Verflixtes Wolfsgeheul (Verflixte Bücher) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Aretz
Vom Netzwerk:
computergesteuert aus Polaritrionsenergie erstellt. Ich könnte ihm so viel erzählen – wenn er nur vor mir steht. Aber wie, wenn man uns gleich abschießt?
    „Unmöglich!“ Rido tippt auf den Scanner. „Die Menschen haben sich rund um die Festung angesiedelt, wir können nicht landen. Ich kann nicht riskieren, dass der Superjäger in ihre Hände gerät.“
    „Dass wir ihnen in die Hände fallen könnten, daran denkst du überhaupt nicht, wie?“, frage ich finster.
    „Das Problem ist in den Griff zu bekommen.“ Er schaut mich vorwurfsvoll an. „Ich habe Berechnungen angestellt, ich weiß …“
    „Du weißt wieder alles“, seufze ich. „Weißt du auch, wie lange ich leben werde?“
    „Dein Aufenthalt auf Labaido wird nur von kurzer Dauer sein, wenn du dort unten allein herumläufst.“
    Natürlich, das ist klar. Ich bin ja das kleine, dumme Kind, das sich nicht zu helfen weiß. Ich bin zwölf Jahre alt, das ist so gut wie nix, plus die 37 Jahre auf der Erde – das ergibt noch weniger, weil Erdenjahre gleichzeitig auch Minus-Jahre sind. In Mathematik bin ich gut, auch wenn man für diese Rechnung nicht einmal ein Genie sein muss. Wie kann ich das nur vergessen!
    Rido fliegt eine Kurve und damit auf eine freie Ebene zu, die nicht minder von Schutt bedeckt ist, auf der aber immerhin keine Menschen zu sehen sind. Etwa fünfzig Meter entfernt steht eine armselige Mauer, die früher sicher einmal einem Zweck gedient hat, nun aber eher nutzlos wirkt. Rido steuert genau darauf zu.
    „Achtung, ich lande!“, sagt er ruhig.
    „Was genau heißt Achtung ?“, frage ich vorsichtshalber. „Muss ich mich festha…“
    Ich muss!
    Es gibt einen Ruck und dann noch einen. Dann schliddern wir in einem Mordstempo über den holprigen Boden bis hin zur Steinmauer. Unmittelbar davor kommen wir zum Stehen. Mein Kopf fliegt erst nach vorne, dann nach hinten, der Gurt quetscht sich in meinen Bauch. Kaum besser als der Flug durchs Cockpit, da hatte ich wenigstens die Freiheit, mich irgendwo festzukrallen.
    „Ich dachte, du könntest das Ding auch landen?!“, japse ich und schnalle mich schnell ab, als die Maschine endlich steht.
    Verwundert sieht mich Rido an. „Du hast mich gefragt, ob ich den Mega-RG II fliegen könne. Dazu habe ich ja gesagt. Ich kenne die Maschine und den Computer. Von der Landung habe ich gelesen, aber in der Praxis ist das etwas ganz anderes. Außerdem ist das der Typ II, ich kenne nur die Version I.“
    „Aber warum musst du in einer Höllengeschwindigkeit über den Boden schliddern? Steht das auch in der Anleitung?“
    „Weil ich etwaigen Beobachtern nicht die Gelegenheit geben will, uns zu entdecken. Die Mauer bietet uns leider keinen hundertprozentigen Schutz, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Maschine entdeckt wird, liegt bei 80 zu 20.“
    „Hm … 80 Prozent für uns, hoffe ich doch.“
    Rido schüttelt den Kopf. „Negativ. 80,109 Prozent sprechen dafür, dass die Maschine von Rebellen eingenommen wird. Aber sie werden sie nicht starten können, wenn ich den Zentralregler mitnehme.“
    Mit einem Satz springt er aus der Tür und bleibt überraschend stehen, sodass ich – da ich ebenfalls raus wollte – schreiend auf seinem Rücken lande und gleich an ihm herunter auf den Boden rutsche.
    „He! Man gibt die Ausgänge frei, weißt du das denn nicht?“, maule ich. Im selben Moment rümpfe ich meine Nase. „Wie stinkt das denn hier?“
    Auch Rido schnüffelt, er hat seine Augen zu Schlitzen zusammengezogen und achtet nicht auf mich. Er bückt sich hinunter, nimmt etwas Erde mit seiner Hand auf und riecht daran. „Die Erde fault.“
    Hastig springe ich auf und wische meine schmutzigen Hände an meiner Hose ab. „Sie ist faul? Wieso das denn?“
    „Sie bekam zu wenig Sauerstoff und konnte nicht atmen.“ In Ridos Gesicht tritt sekundenlang eine Anspannung, bis er dann mit den Schultern zuckt und unter den Bauch des Superjägers kriecht. Er öffnet gewaltsam eine Klappe und zieht schließlich eine winzige runde Spule hervor.
    „Du willst wieder zurück, also muss ich dafür sorgen, dass die Maschine zumindest noch an ihrem Platz steht.“
    „Dass sie dann von Killern besetzt ist, stört dich also nicht?“
    „Nein.“
    „Ach, wenn das so ist …“, seufze ich. Was habe ich schon zu verlieren, außer meinem Leben? Und wenn ich bei Rido bleibe, kann ich angeblich länger leben, das haben wir eben noch ausgerechnet. „Also dann, worauf warten wir?“
    „Bist du gut zu Fuß? Es sind

Weitere Kostenlose Bücher