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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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sieht aus wie neu. Das Metall hat nicht einen Kratzer, und ich kann nirgendwo Rost entdecken.«
    Vorsichtig streckte Hamilton seine Hand aus, berührte das Metall. Es war völlig glatt, jedoch nicht kalt, wie der Professor vermutet hatte, sondern verströmte seltsame Wärme. Langsam schritt er das Gebilde ab, begann allmählich, seine Formen zu erfassen. Es war ein gewaltiger zylindrischer Körper, an dessen Außenwand mehrere fremdartige Vorrichtungen angebracht waren, deren Zweck der Professor nur erahnen konnte. Einige davon besaßen Kabel, die zum Teil korrodiert waren, andere machten einen völlig intakten Eindruck.
    Der Zylinder selbst war eine gewaltige Röhre, an die vier Meter hoch und an die fünfzehn Meter lang. Mit dem Strahl seiner Lampe leuchtete Hamilton hinein – zu seiner Verblüffung konnte er das andere Ende der Röhre nicht erkennen. Der Lichtstrahl verlor sich schon nach wenigen Metern.
    »Was mag das sein?«, fragte Wilkes leise. »Eines ist jedenfalls sicher – es stammt nicht von den Indianern.«
    »Das war schon Saluego klar«, erwiderte Hamilton nickend. »Die Frage ist nur, warum er das Ding › La faringe del diablo‹ nannte – den Teufelsrachen. Irgendetwas muss damals geschehen sein, das den Spaniern fürchterliche Angst eingejagt hat. So sehr, dass sie den Raum versiegelten und alles zurückließen.«
    »Das Metall fühlt sich seltsam warm an«, stellte Wilkes fest. »Es ähnelt keinem Material, das ich kenne.«
    »Hm«, machte Hamilton. »Wenn Sie mich fragen, ähnelt es keinem Material, das irgendjemand auf dieser Welt kennt.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Denken Sie nach, junger Freund. Denken Sie nach. Wir haben hier ein Gebilde, das ganz offensichtlich nicht indianischen Ursprung ist. Wir haben Grund zu der Annahme, dass es einer hoch technisierten Kultur entspringt, und wir haben einen historisch verbürgten Hinweis darauf, dass es schon vor fünfhundert Jahren hier war. Jetzt ziehen Sie Ihre Schlüsse, Gary.«
    »Sie meinen …? Aber das … das ist unmöglich!«
    »Vergessen Sie nicht, was ich Ihnen beigebracht habe. Was wir als gesicherte Erkenntnis betrachten, ist nur so lange sicher, bis einer das Gegenteil beweist. Und wir beide, Gary«, Hamilton sandte seinem früheren Schüler einen durchdringenden Blick – »haben gerade das Gegenteil bewiesen.«
    »Sie meinen, dieses Ding ist …«
    »… außerirdischen Ursprungs«, sprach Hamilton das Undenkbare aus.
    »Ohne jeden Zweifel.«
    »Aber …« Wilkes unterbrach sich, verschluckte den Rest von dem, was er hatte sagen wollen. Es war nur eine hirnlose Erwiderung gewesen, nicht mehr als ein Reflex seines rationalen Verstandes, der sich weigerte zu glauben. Aber er brauchte nicht mehr zu glauben – sie hatten Beweise …
    »Das … das ist eine Sensation, Professor!«, rief er stattdessen aus. »Man wird Sie ein aller Welt feiern als den Begründer einer neuen Epoche. Die Wissenschaft wird Ihretwegen Kopf stehen.«
    »Unseretwegen«, verbesserte Hamilton lächelnd. »Unseretwegen, mein Junge. Ich habe Sie nicht umsonst auf diese höllische Reise mitgeschleppt. Sie sind mein Assistent, Gary. Ihnen gebührt die gleiche Anerkennung wie mir.«
    »Das … ist sehr großzügig von Ihnen, Sir«, gab Wilkes zurück, und seine schmale Brust weitete sich vor Stolz.
    »Wir müssen die Welt über Ihre … unsere Entdeckung in Kenntnis setzen.«
    »Das werden wir«, versicherte der Professor triumphierend. »Sie werden alle staunen, diese Nörgler und ewigen Verneiner, diese Skeptiker, die die Wissenschaft als faule Ausrede missbrauchen, die Welt mit Scheuklappen zu betrachten. Wir werden umgehend zurückkehren ins Basislager und Verbindung zum Institut aufnehmen. Wir brauchen Verstärkung, ein Ausgrabungsteam und mehrere Transporthubschrauber.«
    »Aber … denken Sie an die Kosten, Sir!«
    »Glauben Sie, das interessiert jetzt noch irgendwen, Gary? Diese Entdeckung ist eine Sensation. Man wird sich um sie prügeln. Von jetzt an brauchen wir nicht mehr um Forschungsgelder zu betteln – man wird sie uns von allen Seiten in die Taschen stopfen!«
    Mit diesen Worten machte sich Hamilton bereits daran, die Kammer zu verlassen, nicht ohne dem geheimnisvollen Gebilde, das hinter ihm in Dunkelheit versank, noch einen letzten, begeisterten Blick zuzuwerfen.
    Wilkes und die beiden Indios folgten dem Professor auf dem Fuß. Sie durcheilten die Gänge, brachten auch den Gang mit den Fallen hinter sich und traten schließlich wieder

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