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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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zurück.
    In einer Wolke von Staub wendete er und gab Vollgas, schoss hinaus auf die Straße.
    Er wollte nach Hause …
     
    Er kam zu spät. Alles, was Torn noch tun konnte, war, Rebeccas sterbliche Überreste zu identifizieren, ehe sie von den Mitarbeitern des Sheriffs in einen hässlichen Plastiksack gepackt wurden.
    Er hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren, als er auf die blutige, leblose Hülle blickte, die vor ihm lag. Alles in ihm verkrampfte sich. Er weigerte sich zu glauben, dass dieser zerfetzte Körper der Frau gehört haben sollte, die er mehr als alles andere geliebt hatte. Und doch wusste er, dass es die schreckliche Wahrheit war. Dass es geschehen war, unabänderlich.
    Da war Blut, überall Blut. Am Boden, an den Wänden, sogar an der Decke. Der Mörder musste eine wahre Bestie gewesen sein …
    Torn spürte, wie sich sein Magen umdrehte, wie sich sein Verstand langsam verabschieden wollte angesichts der Unfassbarkeit dieser Tat. Wer, in aller Welt, brachte so etwas Schreckliches zustande?
    Ohnmächtig vor Trauer und Verzweiflung wandte er sich ab. Er hatte das Gefühl, sich selbst zu sehen, wie er das Schlafzimmer und das Haus verließ, wie er wankend zwischen den geparkten Polizeifahrzeugen umher irrte.
    Er kam sich vor wie eine Marionette, deren Fäden man durchschnitten hatte und die sich dennoch weigerte, einfach umzufallen, allen Naturgesetzen zum Trotz.
    Zoe Cunnings stand bei einem der Fahrzeuge und machte sich Notizen.
    »Habt ihr schon einen Anhaltspunkt?«, fragte Torn kehlig.
    »Bis jetzt noch nicht«, gestand Cunnings. »Wir haben die Feds aus Frisco angefordert. Der Fall ist ziemlich rätselhaft. Wir haben keine Spuren von gewaltsamem Eindringen feststellen können, aber es gibt eine Reihe von Hinweisen, denen wir nachgehen.«
    »Was für Hinweise?«, fragte Torn.
    »Routine«, entgegnete der Deputy.
    »Ice … ich weiß, wie absurd es für dich klingen muss. Aber ich möchte dich bitten, die Stadt in den nächsten Tagen nicht zu verlassen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, das …« Joe brach ab, schnaubte unwillig. »Verdammt, Ice.
    Du weißt genau, was das heißt.«
    »Du … du glaubst im Ernst, ich könnte etwas mit dieser Sache zu tun haben?« Torn wusste nicht mehr, was er sagen sollte – wie besinnungslos stürzte er von einem Schrecken in den Nächsten.
    »Natürlich nicht, Ice. Aber die Kerle vom FBI werden Fragen stellen. Und wir wissen alle, dass du es in letzter Zeit nicht leicht hattest …«
    »Einen Dreck wisst ihr«, knurrte Torn. Energisch stieß er Cunnings beiseite, stolperte mit weichen Knien weiter weg vom Haus.
    Müde setzte er sich auf einen Felsen, sah dem aufgeregten Treiben der Polizisten zu, das ihm jetzt so sinnlos erschien. Was immer jetzt noch unternommen wurde – es würde Rebecca nicht mehr helfen …
    Torn schloss die Augen, während nackte Verzweiflung ihn packte. Joe Cunnings hatte Recht – auf eine Art war er tatsächlich Rebeccas Mörder.
    Er hatte wieder versagt. Wieder war ein Mensch gestorben, der ihm vertraut hatte.
    Seine verdammte Gier war an allem Schuld.
    Hätte er sich von all dem Geld nicht blenden lassen, hätte er den verdammten Auftrag nicht angenommen. Dann hätte er das Haus nicht zu verlassen brauchen. Dann wäre Rebecca nicht allein gewesen und würde noch am Leben sein.
    Hätte. Wäre. Wenn.
    Nun war es zu spät. Was geschehen war, war geschehen, er konnte es nicht rückgängig machen.
    Niemand konnte das.
    Doch wenn Torn die Chance dazu gehabt hätte, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, alles ungeschehen zu machen und Rebecca ins Leben zurückzuholen – er hätte sie genutzt. Und wenn er sich dafür mit allen Mächten der Finsternis hätte anlegen müssen …
    Im nächsten Moment hatte Torn das Gefühl, als würden die Steine und der sandige Boden um ihn lebendig; als erhoben sich dunkle Kreaturen mit eitrigen Augen und kahlen, knochigen Schädeln.
    Von allen Seiten kamen sie auf ihn zu. Sie hoben ihre klauenbewehrten Hände, fletschten ihre Zähne, von denen gelber Geifer troff.
    »Nein!«, schrie Torn entsetzt. Dann wurde es schwarz um ihn …
     
    Als Torn die Augen aufschlug, blickte er auf eine blendend weiße Decke, die sich hoch über ihm spannte. Antiseptischer Geruch stieg in seine Nase und brachte ihn vollends zu Bewusstsein.
    Er lag in einem Bett.
    Verwirrt blickte er sich um und schaute in ein kantiges Gesicht, das kritisch auf ihn herab blickte.
    »Wie geht es Ihnen, Major?«, erkundigte sich

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