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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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dem Schlund der Bestie entgegen schlug, brachte Torn wieder zur Besinnung – und er wandte sich mit Cynthia zur Flucht.
    »Kommen Sie!«, rief er der jungen Frau zu, riss sie mit sich die Straße hinab.
    Die Kreatur verfiel in wütendes Gebrüll, nahm augenblicklich die Verfolgung auf. Mit hinkenden Schritten, die ein hässliches, glitschiges Geräusch verursachten, jagte sie hinter den beiden Menschen her und holte rasch auf.
    Gehetzt blickte Torn zurück, sah den Schlund und die mörderischen Tentakel, während die scheußliche Kreatur aufholte. Wenn ihnen nicht schnell etwas einfiel, würden sie von diesem Monster zerfetzt und zerrissen werden, so viel stand fest.
    So schnell sie konnten, rannten Cynthia und er die Gasse hinab, liefen um ihr Leben. Sie konnten den heißen, schnaubenden Atem der Bestie spüren, rochen den beißenden Gestank. Mit wilden, ungelenken Bewegungen begann die Kreatur, mit den Tentakeln nach ihnen zu schlagen. Wie Peitschen schnellten die schrecklichen Gliedmaßen des Monstrums durch die Luft – und verfehlten sie nur um Haaresbreite.
    Torns Gedanken drehten sich im Kreis, während er nach einem Ausweg suchte.
    Es gab keinen.
    Jeden Augenblick würde die Kreatur sie erreicht haben, würde sie ihnen mit ihren schrecklichen Fängen das Fleisch von den Knochen reißen …
    Plötzlich ein schriller Schrei.
    Cynthia stolperte über ein Trümmerstück, das auf der Straße lag, schlug der Länge nach hin und fiel zurück.
    »Isaac! Hilfe …!«
    Torn blieb stehen und fuhr herum, sah die junge Frau am Boden liegen – und die Bestie, die mit atemberaubender Geschwindigkeit heran stürmte.
    Instinktiv wusste er, dass er Cynthia nicht rechtzeitig erreichen würde, dass es nichts mehr gab, was er für sie tun konnte.
    Schon hatte die schreckliche Kreatur die junge Frau erreicht, baute sich drohend über ihr auf und verfiel in markerschütterndes Gebrüll.
    Cynthia schrie aus Leibeskräften.
    In den Augenschlitzen des Monstrums leuchtete jetzt ein grünes Feuer, sein bizarrer Schlund öffnete sich.
    Schon wollte es seine mörderischen Zähne in das wehrlos am Boden liegende Opfer schlagen, es packen und in Stücke reißen …
    Doch plötzlich hielt die Kreatur inne.
    Ihr Gebrüll brach ab, ging in ein verwirrtes Keuchen über. Schnaubend prallte sie zurück, wandte sich um – und verschwand in der von Rauch erfüllten Gasse.
    Torn, der es fassungslos beobachtet hatte, konnte es nicht glauben. Rasch eilte er zu Cynthia, die halb besinnungslos am Boden lag, half ihr auf die Beine.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte er sich.
    »J-ja«, stammelte sie, wusste offenbar selbst nicht, wie ihr geschehen war.
    »Was immer das war«, meinte Torn, »es hat Sie am Leben gelassen.«
    »Wa-warum?«
    »Ich weiß es nicht, Cynthia, und wir haben auch keine Zeit, es herauszufinden. Niemand sollte sein Glück zweimal herausfordern. Also verschwinden wir.«
    »Gute Idee«, keuchte die junge Frau und zwang sich zu einem Lächeln, »Ich zeige Ihnen den Weg …«

 

3. Kapitel
    Durch ein Gewirr von Gassen und verwüsteten Straßenzügen führte Cynthia Torn durch die zerstörte Stadt. Noch immer waren hin und wieder die Sirenen von Feuerwehr-und Ambulanzwagen zu hören, doch sie wurden immer spärlicher gegen das hohle Schachern der Maschinengewehre und den dumpfen Knall der Detonationen. Auch die Schreie der Menschen, die in wilder Flucht durch die Straßen irrten, erstarben mehr und mehr – jemand schien den Sieg in diesem sinnlosen Gemetzel davonzutragen …
    Wachsam hielt Torn Umschau, während sie durch die nur von schwelender Glut durchbrochene Finsternis irrten. Mehrmals hatte er das Gefühl, dass glühende Augen sie aus dunklen Ruinen und ausgebrannten Autowracks beobachteten, aber keine Albtraumkreatur stellte sich ihnen mehr in den Weg.
    Endlich erreichten sie ein Haus, das noch weitgehend unbeschädigt war – der Dachstuhl war abgebrannt, die ersten beiden Etagen jedoch standen noch.
    »Kommen Sie«, raunte Cynthia ihm zu, während sie ihn an der Hand fasste und in den dunklen Eingang zog. »Hier wohne ich. Das ist das Versteck, von dem ich Ihnen erzählt habe …«
    Im Hausgang war es dunkel. Brandgeruch lag beißend in der Luft. Rasch tastete Torn nach der kleinen Lampe, die sich in einer der Taschen seines Overalls befand, holte sie hervor und schaltete sie an.
    Das erste, was sie im Schein der Taschenlampe sahen, war der Leichnam eines jungen Soldaten, der rücklings auf der Treppe lag. Die Gliedmaßen

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