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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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blutbesudelten Overall, den Torn trug, und sie begann, wie von Sinnen zu schreien.
    »Sie gehören zu ihnen!«, rief sie schrill aus, während sie versuchte, sich von ihm loszureißen. »Sie sind auch einer von diesen Schlächtern! Lassen Sie mich los! Lassen Sie mich sofort los …!«
    Torn dachte nicht daran.
    »Es ist gut«, redete er ihr beschwörend zu. »Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich gehöre nicht zu denen, okay? Verstehen Sie mich? Ich bin keiner von denen …!«
    Irgendetwas – vielleicht die eindringliche Art, mit der er sprach – brachte die junge Frau dazu, mit ihrem Geschrei aufzuhören. Sie starrte ihn an, am ganzen Leib zitternd.
    »Wie heißen Sie?«, erkundigte sich Torn sanft.
    »Cynthia.«
    »Okay, Cynthia«, sagte er, während er wachsam Umschau hielt. »Ich bin Isaac.«
    »Isaac«, echote sie leise.
    »So ist es. Und nun sollten wir zusehen, dass wir von hier verschwinden.
    Die Soldaten können jeden Moment hier auftauchen.«
    Sie nickte nur, wischte sich die Tränen aus den Augen und ließ sich von Torn in eine schmale Seitengasse ziehen, die sie neugierigen Blicken von der Hauptstraße entzog.
    »Ich kenne ein Versteck«, sagte die junge Frau, nachdem sie eine Weile durch ein Gewirr aus Trümmern und verkohlten Mauern geirrt waren.
    »Nicht weit von hier.«
    Torn blieb stehen und lauschte, hörte das Rasseln von Panzerketten und das Rattern von Maschinengewehren in nicht allzu weiter Entfernung. Sie mussten schnell verschwinden.
    »Schön«, meinte er, »dann zeigen Sie mir den Weg, Cynthia.«
    Die junge Frau nickte knapp, orientierte sich inmitten der verkohlten, schwelenden Trümmer. Dann bedeutete sie Torn, ihr zu folgen.
    Nach etwa zweihundert Metern stießen sie auf einen Parkplatz, der von ausgebrannten Autowracks übersät war. Im Laufschritt passierten sie die Reihen der zerstörten Fahrzeuge und bogen wieder in eine schmale Gasse ein.
    Ekliger, fauliger Gestank schlug ihnen entgegen, verursachte Torn heftige Übelkeit. Im nächsten Augenblick gewahrte er das widerlich schmatzende Geräusch, das aus allen Löchern und Ritzen zu dringen schien …
    »Was ist das?«, fragte er halblaut.
    »Was?«, fragte Cynthia dagegen.
    »Dieses Geräusch – hören Sie es nicht?«
    Sie blieb einen Augenblick stehen, lauschte.
    »Nein«, gab sie kopfschüttelnd zurück. »Ich kann nichts hören …«
    Torn lauschte noch einmal – und da war es wieder! Ein widerwärtiges Schmatzen, das seinen Magen rebellieren ließ.
    »Ich weiß nicht«, meinte er leise, während er sich argwöhnisch umblickte. »Die Gegend hier gefällt mir ganz und gar nicht …«
    Cynthia öffnete den Mund, als wolle sie heftig widersprechen – als es plötzlich passierte!
    Die Erde unter ihren Füßen begann zu beben, einige der brüchigen Ruinen, die die Straße säumten, stürzten ein.
    »Wa – was ist das?«, rief die junge Frau erschrocken.
    »Ich weiß es nicht«, rief Torn – doch schon im nächsten Moment erhielt er die Antwort.
    Mit einem dumpfen Knall löste sich einer der großen Kanaldeckel, die in die Mitte der Straße eingelassen waren, flog wie ein Geschoss in die Höhe – und das blanke Grauen stieg aus den Tiefen der Kanalisation empor.
    Das Erste, was Torn sehen konnte, waren mörderische Tentakel, die sich wie giftige Schlangen ringelten. Dann erschien ein Kopf in der Kanalöffnung – das scheußlichste Gebilde, das Torn jemals gesehen hatte.
    Das Tier – oder was immer es war – hatte einen länglichen Schädel, in dessen Vorderseite schmale Schlitze die Augen darstellten, die Torn und Cynthia böse taxierten. Darunter klaffte ein schreckliches, rundes Maul, von dessen Reißern frisches Blut troff.
    Mit einem Satz sprang die Kreatur aus der Öffnung. Ihre Beine waren kurz, der ganze Leib mit mörderischen Stacheln bewehrt, Arme und Oberkörper strotzten vor Muskeln, die sich unter schmutzig grüner Haut abzeichneten.
    Mit seinem rechten Tentakel hielt das Monstrum einen menschlichen Arm umschlungen, den es irgendeinem armen Teufel ausgerissen hatte.
    Cynthia gab einen grellen, durchdringenden Schrei von sich, der die Aufmerksamkeit der Kreatur erregte. Blitzschnell fuhr das Monstrum herum, kam auf Torn und die junge Frau zu.
    »Verdammt«, knurrte Isaac Torn starr vor Entsetzen. »Was, zum Henker, bist du …?«
    Die Kreatur gab keine Antwort – war sie überhaupt zur Sprache fähig? Stattdessen öffnete sie ihren Rachen, ließ ein heiseres Zischen vernehmen. Der faulige Gestank, der ihnen aus

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