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Verflucht in Alle Ewigkeit

Verflucht in Alle Ewigkeit

Titel: Verflucht in Alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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Torn einen Stich ins Herz. Er sah ihren blutüberströmten, grausam verstümmelten Leichnam vor sich, und schiere Verzweiflung drohte ihn erneut zu übermannen.
    »Das entschuldigt nicht sein Verhalten«, erwiderte Severos tadelnd. »Er hat mit den Grah'tak konspiriert und seine eigene Rasse verraten. Er hat uns verraten, Aeternos, die Mächte des Lichts!«
    »Er hat seine eigenen Bedürfnisse über sein Gewissen gestellt«, fügte Sapienos hinzu. »Er wollte zurück in die Zeit reisen, um seine Geliebte zu retten, unabhängig davon, was die Folgen sein würden – und damit hat er sich zu einem willigen Werkzeug des Bösen gemacht!«
    Torn begriff – und wurde gleichzeitig wütend.
    Was wissen diese Kapuzenheinis schon über meine Trauer? Was wissen sie über meinen Schmerz? »Ja!«, rief er laut aus. »Es ist wahr!
    Ich wollte Rebecca retten! Und? Wenn es wirklich so etwas wie Ordnung im Universum gibt, so etwas wie Güte und Gerechtigkeit – warum musste sie dann sterben?«
    »Seht ihr, wie unwissend er ist?«, fragte Aeternos. »Er ahnt es noch nicht mal.«
    »Was?«, erkundigte sich Torn scharf. »Was ahne ich nicht?«
    »Dass du keine Wahl hattest, Torn. Von Anfang an nicht. Dass du gelenkt wurdest vom bösen Willen der Grah'tak.«
    »Was heißt das?«
    »Rebecca musste sterben, damit man dich in die Falle locken konnte, Torn. Die Grah'tak haben sie getötet.«
    »Was?«, rief Torn entsetzt.
    »Einige der Grah'tak haben die große Schlacht überlebt. Sie halten sich schon lange in eurer Welt verborgen, beobachten euch auf Schritt und Tritt.
    Es waren keine Menschen, die deine Geliebte umgebracht haben, keine Wesen aus Fleisch und Blut, Torn, sondern finstere Dämonen. Sie wollten dich für sich gewinnen, haben dich manipuliert und beeinflusst.«
    »Aber …«
    »Es ist ihre Art. Seit Jahrtausenden wandeln sie unter euch. Sie lassen euch in dem Glauben, dass ihr nach eurem freien Willen handelt, dabei kontrollieren sie jeden eurer Schritte.«
    Torn fühlte, wie ihm schwindlig wurde. Wären nicht die schweren, eisernen Ketten gewesen, die ihn hielten, wäre er zur Seite gekippt und gestürzt.
    Zug um Zug erkannte er die furchtbare Wahrheit.
    »Sie haben mich beobachtet«, murmelte er leise. »Sie waren da, schon die ganze Zeit über … Meine Gefangenschaft im Krieg, die schreckliche Folter …«
    »All das gehörte zu ihrem Plan. Sie haben dich getestet, haben deine Widerstandsfähigkeit geprüft.«
    »Da war dieser Mann, diese Bestie in Menschengestalt – der Typ mit der Schädelmaske …«
    »Das war kein Mensch«, sagte Aeternos leise. »Das war Mathrigo, einer der fünf Kardinaldämonen. Vor Unzeiten ist er mit seinen finsteren Horden im Immansium gestrandet.
    Abgeschnitten von seiner dunklen Heimat, hat er über Äonen danach getrachtet, das Siegel zu brechen und den Riss im Kontinuum von neuem zu öffnen. Er wusste, dass die Dimensoren, die wir vor Unzeiten in eurer Welt zurückgelassen hatten, stark genug sein würden, die Barriere zu durchstoßen – aber er brauchte dazu willige Helfer.«
    »Die Menschen«, ächzte Torn.
    »Ganz langsam hat Mathrigo alles vorbereitet, zog die Schlinge enger und enger um eure Welt. Schließlich brauchte er nur noch einen Sterblichen, der bereit war, freiwillig für ihn die Barriere zu überschreiten. Jemand, der stark genug war, die Reise zu überstehen und die Mächte der Finsternis erneut zu entfesseln …«
    »Mich«, erkannte Torn bitter. Seine Knie wurden ihm weich, und jetzt fiel er nieder. Obwohl er das ganze Ausmaß seiner Schuld kaum begreifen konnte, erfüllte ihn unendliche Verzweiflung. Severos hatte Recht – er war ein williges Werkzeug gewesen …
    All die furchtbaren Dinge, die er gesehen hatte, die Zerstörung, der Untergang der menschlichen Zivilisation – er allein trug die Schuld daran. Joe Cunnings, Tony, Bürgermeister Franklin – sie alle waren seinetwegen gestorben.
    Auch Rebecca …
    »Es war gar kein Zeitexperiment, nicht wahr?«, fragte er tonlos.
    »Nein, sondern ein Dimensionssprung, durchgeführt nur zu dem einen Zweck, das große Kontinuum zu erschüttern und das Siegel zum Subdaemonium zu brechen. Und die Grah'tak waren erfolgreich. Die Grenze wurde durchbrochen, Finsternis ist über die Welt der Menschen gekommen.«
    »Durch mich!« Torn sank in sich zusammen. Die Ketten klirrten, als er begann, sich verzweifelt die Haare zu raufen. Grauen packte ihn, schüttelte ihn von Kopf bis Fuß, peinigte ihn bis in den letzten Winkel seines

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