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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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Er musste sich gedulden, machte sich einen Doppio und aß den Rest Schokolade, der zäh an der silbernen Folie klebte. Noch immer war es viel zu heiß.
    Kurz vor halb sieben erschien Buchholz höchstpersönlich in Dühnforts Büro. Zufrieden nahm er Platz und breitete Ausdrucke auf dem Tisch aus. Verschiedenfarbige Kurven. »Das ist die Analyse von Staub, den wir in den Rillen der Pedale gefunden haben und im Profil der Reifen. Die Schuhe sind alle sauber. Aber das Rad hat sie vergessen.« Zufrieden fuhr Buchholz sich über den stoppeligen Schädel. »Kalk, Ton, Sandstein, Eisenerz in einer speziellen Zusammensetzung.« Mit dem Kuli wies er auf die Kurven und zog dann einen zweiten Satz mit Ausdrucken aus dem Schnellhefter. »Und das ist die Analyse des Zementstaubs vom Tatort.« Er fächerte die Blätter auf und grinste zufrieden. »Volltreffer.«
    Dühnfort sah sofort, dass die Kurven identisch waren.
    »Prima. Kannst du mir noch einen Gefallen tun?«
    »Was? Reicht dir das etwa nicht?«
    »Sie kann behaupten, in den Tagen vor dem Mord auf der Baustelle gewesen zu sein.«
    »Was für einen Gefallen also?«
    »Ihr Mann hat die Waffe abgewischt, damit wir keine Spuren von ihr finden …«
    »Sind auch keine dran.«
    »Die Ruger ist alt, und sie ist eine gründliche Hausfrau. Sogar die Kachelfugen sind blütenweiß.«
    »Du meinst, sie hat die Waffe auseinandergenommen und gereinigt, bevor sie zum Einsatz kam? Kann sie das denn?«
    »Ich denke schon. Ihr Vater hat ihr den Umgang mit der Ruger beigebracht, und sicher auch, wie man sie reinigt. Ich nehme nicht an, dass du sie in Einzelteile zerlegt hast.«
    Buchholz schob die Brauen in die Höhe. »Bis jetzt noch nicht. Haben wir schon Fingerabdrücke von der Dame?«
    Dühnfort nickte. Die erkennungsdienstliche Erfassung war erledigt.
    »Also gut. Dann gehe ich heute nicht in den Biergarten, sondern tue dir den Gefallen.«
    Zwei Stunden später meldete Buchholz sich wieder. »Gute Idee von dir. Ein wunderschöner Teilabdruck des rechten Zeigefingers auf der dem Lauf zugewandten Seite der Trommelachse, und DNA-Material an der Ausstoßfeder. Das muss ich aber erst noch auswerten. Dauert bis morgen.«
    »Du hast ein Bier bei mir gut. Danke!«
    Ein paar Minuten blieb er noch sitzen, überlegte, wie er vorgehen wollte, und ließ Marlis Schäfer dann in den Vernehmungsraum bringen.

92
    Im Büro von Kirsten und Alois brannte Licht. Dühnfort warf einen Blick hinein, denn Alois hatte sich schon vor zwei Stunden verabschiedet. Doch Kirsten war zu seiner Verwunderung noch da. Er fragte, ob sie bei der Vernehmung von Marlis Schäfer dabei sein wollte. »Natürlich. Welchen Part soll ich übernehmen?«
    »Den netten. Mir würde sie das nicht abnehmen, nachdem ich sie heute Nachmittag direkt konfrontiert habe.« Er erklärte ihr, was er sich überlegt hatte.
    Im Vernehmungsraum war es angenehm kühl. Marlis Schäfer saß schon unter Bewachung an einem Tisch. Wieder fiel ihm der türkisfarbene Rock auf. Eine Farbe, die sie beherrscht wirken ließ. Dühnfort begrüßte sie, während die Kollegen sich verabschiedeten und Kirsten sich einen Stuhl heranzog und setzte.
    Er erklärte ihr, dass sie nun als Beschuldigte galt, und belehrte sie über ihre Rechte. Sie verzichtete auf anwaltlichen Beistand, was Dühnfort nur recht war. Sie schien sich sehr sicher zu sein, dass man ihr nichts nachweisen konnte. Dühnfort fragte, ob sie etwas trinken oder essen wollte, was sie ablehnte, und tastete sich dann über zunächst harmlose Fragen, die Daniel und seine Freundschaft zu Isa und Mika betrafen, an eine der wesentlichen heran: an die, ob sie jemals auf der Baustelle gewesen war.
    Marlis Schäfer reagierte wie erhofft und schüttelte den Kopf. Nur keine Verbindung zugeben. »Ich kenne die Baustelle zwar und bin auch schon häufiger daran vorbeigefahren. Aber drinnen war ich nie. Weshalb auch?«
    »Gut. Ich wollte mich nur vergewissern. Sie waren also nie am Tatort. Haben nie einen Fuß in den Rohbau gesetzt. Dann nehmen wir das so ins Protokoll.« Dühnfort wartete einen Augenblick. Sie hielt seinem Blick stand. »Ich würde gerne auf die Waffe zurückkommen. Sie können damit umgehen und haben mir heute gesagt, dass Sie eine gute Schützin sind. Ihr Vater hat Ihnen das beigebracht.«
    »Das ist richtig.«
    »Hat er Ihnen auch gezeigt, wie man einen Revolver pflegt?«
    Unter ihrem linken Auge zuckte ein Nerv. Sie zögerte. »Nein. Das hat er immer selbst gemacht. Allerdings habe ich ihm dabei

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