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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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Rauschgift hatte Alois das Labor in Oberschleißheim gezeigt und bei dieser Gelegenheit nach Weißen Mitsubishi gefragt. Buchholz hatte die bei Daniel gefundenen inzwischen analysiert. Stoff vom Feinsten. Wo bekam man so etwas? Wallner hatte ratlos die Stirn in Falten gelegt. »Die Szene verhält sich zunehmend konspirativ. Außerdem mischen neuerdings Hobbyproduzenten mit. Sieht man ja gerade.« Mit einer ausholenden Geste hatte er in den Raum gedeutet. »Von den Ukrainern bekommst du hauptsächlich Schrott. Also entweder ein Kleinhersteller, der auf Qualität setzt und uns bisher nicht aufgefallen ist. Oder einer von den Holländern probiert etwas Neues aus. Ich höre mich um und gebe dir Bescheid.«
    Das Wort vom Hobbyproduzenten ging Alois durch den Kopf. Und der Begriff Käsköpfe , den Seine Lordschaft gebraucht hatte. Die Käsköpfe, die sich das Stück vom Kuchen holten. Die Niederländer. Guttenbergs Double kannte sich also in der Szene aus. Und er wollte kein Ticket nach Stadelheim. Eine gute Basis für ein kleines Geschäft.
    Alois überlegte, ob er richtig Druck machen sollte oder besser den Kumpel gab. Er entschied sich für eine Kombination und ließ Christian von Oesner in den Vernehmungsraum bringen. Zwei Uniformierte begleiteten ihn und fragten, da Alois mit dem Delinquenten allein war, ob sie bleiben sollten. »Nicht nötig. Mit dem Bürschchen werde ich schon fertig.« Die Tür schloss sich hinter den beiden. »Setz dich doch.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen das Du angeboten zu haben.« Oesner blieb stehen und strich sich über das glattgegelte Haar. Ob ihm wohl sein Anwalt das Gel mitgebracht hatte?
    »Wie Sie wollen. Sie können gerne stehen bleiben.« Alois setzte sich an den Vernehmungstisch, griff nach einem Stapel Papier, der an einer Ecke zusammengeheftet war, und begann darin zu blättern und zu lesen. Es war das Seminarprogramm für das kommende Frühjahr. Ab und zu guckte er besorgt zu Oesner auf, blätterte um und las weiter. Einen Seufzer ersparte er sich. Er musste es ja nicht übertreiben.
    »Was wollen Sie eigentlich? Ich werde dem Rat meines Anwalts folgen und nicht mit Ihnen reden.«
    »Ist auch nicht nötig. Es genügt, wenn du zuhörst. Du hast nämlich keine Ahnung, was dich erwartet. Ich werfe jetzt mal einen Blick in deine Zukunft.« Alois blätterte mit ernster Miene in den Seminarunterlagen. »Betreiben eines illegalen Labors. Herstellung und Vertrieb von verbotenen Substanzen in erheblichem Umfang.« Bei erheblichem Umfang sah Alois hoch und schüttelte den Kopf. »Besitz einer nicht auf dich angemeldeten Waffe. Da kommt was zusammen. Nicht unter zwei Jahren. Und das ist schade. Wirklich schade. Denn Strafen bis zu zwei Jahren können zur Bewährung ausgesetzt werden. Darüber nicht. Du wanderst also in den Bau. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Das wird dir auch dein Anwalt bestätigen. Hat er vielleicht schon. Es sei denn, du hättest etwas anzubieten, dann gibt es Rabatt.« Wieder sah Alois auf. Christian von Oesner zog den Stuhl heran und setzte sich. Ein trockenes Schlucken, Hände, die sich ineinanderflochten. Vorgezogene Schultern. Obwohl der Landlord versuchte, sich weiter cool zu geben, merkte Alois ihm die Panik an. Dieses Feuer konnte man noch ein wenig schüren. Er schob die Unterlagen beiseite, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und verschränkte die Hände wie ein besorgter Seelsorger. »Allerdings gibt es noch den Mord an Daniel. Wenn du in den verwickelt bist, dann gute Nacht. Egal ob Täter, Mittäter, Anstifter oder Mitwisser. Da kommt noch ordentlich was obendrauf.« Tiefer Blick in die Pupille.
    Christian schluckte wieder trocken und sah sich hilfesuchend um. Doch da war niemand. Niemand außer Alois. »Mit dem Mord habe ich nichts zu tun.«
    »Überzeug mich.«
    »Mein Anwalt hat gesagt, ich habe das Recht zu schweigen. Nicht ich muss meine Unschuld beweisen, sondern Sie meine Schuld.«
    »Stimmt haargenau. Natürlich hast du das Recht zu schweigen. Aber nicht die Pflicht. Du bist erwachsen und triffst deine Entscheidungen selbst. Überzeuge mich, dass du in dem Mord nicht mit drinhängst. Das dürfte ja kein Problem sein, wenn es stimmt, und ich mache dir ein Angebot, wie du für den Rest Rabatt bekommen kannst.«
    »Das heißt, eine Bewährungsstrafe?«
    »Ich denke, das wird klappen. Wie gut kennst du dich in der Münchner Ecstasy-Szene aus?«
    Sofort verschlossen sich Christians Gesichtszüge. Er rutschte auf dem Stuhl

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