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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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dabei einen inneren Monolog zu führen. Die Kiefer mahlten, die Augen wanderten unruhig umher. Er wich Blickkontakt aus. Vermutlich aus Angst, in ein Gespräch verwickelt zu werden. Etwas arbeitete in dem Mann. Ein lautloser Kampf. Dühnfort unternahm einen Versuch. »Ihnen ist doch klar, dass wir wissen, woher der Schaden an Ihrem Wagen stammt. Heute Abend wird das durch unsere Kriminaltechnik nachgewiesen sein. Es war Ihr Lieferwagen, der das Vorfahrtsschild beschädigt hat, und Sie haben ihn gefahren.«
    Dettmann sog an der Zigarette, dass die Glut rot aufglomm. Eine Weile behielt er den Rauch in seiner Lunge, bevor er ihn ausstieß. Es klang wie ein nervöser Seufzer.
    »Es ist doch kein Problem, zuzugeben, was wir ohnehin wissen.«
    Nun reichte es Dettmann offenbar. Aus der Brusttasche der Latzhose zog er einen iPod und stöpselte sich die Ohren zu. Eine klare Ansage.
    Seit Dühnfort Kirsten in Unterhaching vergessen hatte, organisierte sie sich selbst ihre Fahrmöglichkeit aus dem Fuhrpark. Heute war es ein froschgrüner Corsa, den sie im Schatten der Nachbargarage geparkt hatte. Dort saß sie nun auf dem Beifahrersitz, der Laptop lag aufgeklappt auf den Knien. Sicher prüfte sie bereits, wie lang Dettmanns Vorstrafenregister war.
    Schließlich kam der Streifenwagen, dann zwei Mitarbeiter der Fahrbereitschaft mit dem Abschleppwagen. Dettmann wurde in die Haftzelle gebracht, sein Fahrzeug verladen.
    Die Sonne brannte Dühnfort in den Nacken. Er sah sich nach Kirsten um. Sie stand neben dem Corsa und fächelte sich mit der Broschüre eines Pizza-Dienstes Luft zu. »Peter Dettmann, geboren Mai 77, verheiratet, drei Kinder. Vier Verurteilungen wegen kleinerer Betrügereien, Diebstahls und des Besitzes von Marihuana. Die Menge ging über den Eigenbedarf deutlich hinaus. Zurzeit eine Strafe wegen Diebstahls auf Bewährung.«
    Kirsten schob die Sonnenbrille aus dem Haar zurück auf die Nase. »Wie gehen wir vor?«
    »Hausdurchsuchung. Wir brauchen die Waffe und die Schuhe mit dem fehlerhaften Profil. Dann nehmen wir sein Leben auseinander und ihn in die Mangel.«
    Kirsten lächelte über den Rand der Brille hinweg. »Die Schuhe haben wir schon.«

51
    »Mein Mandant wird sich in der Sache nicht äußern.« Dr. Maximilian Bender schob den Stuhl zurück und stand auf. »Ich nehme an, ich kann Herrn Eckel gleich mitnehmen.«
    Der Junge schob die Hände in die Hosentaschen und schenkte Alois ein dünnes Lächeln. Dumm gelaufen, schien er damit sagen zu wollen. Alois kämpfte den Impuls nieder, diesem Rotzlöffel einfach eins in die Fresse zu hauen. Stattdessen erklärte er Bender, dass er Haftbefehl beantragen würde.
    Obwohl die Hausdurchsuchung bei den Eckels nur ein paar blaue Delphine zutage gefördert hatte, die als Eigenbedarf durchgingen, war Alois Zeuge des Gesprächs zwischen Phillip und seinem Partner Christian, aus dem klipp und klar hervorging, dass Phillip in Herstellung und Vertrieb von verbotenen Substanzen verwickelt war, und das außerdem die Vermutung zuließ, dass Daniel seine Partner beklaut und Geschäfte auf eigene Faust abgewickelt hatte. »Und nun ist Daniel tot.«
    »Haben Sie die Tatwaffe bei meinem Mandanten gefunden? Oder sonstige Beweise, die Ihre These stützen, er sei in diese Tat verwickelt? Er hat einen festen Wohnsitz und ist nicht vorbestraft, womit wollen Sie den Haftbefehl begründen?«
    »Verdunklungsgefahr.«
    Bender lachte trocken. »Wir werden sehen.« Er wandte sich an Phillip. »Ich kann das leider nicht verhindern. Bis zum Ablauf des Tages, der auf die Festnahme folgt, kann man Sie festhalten. Spätestens morgen um Mitternacht werden Sie entlassen.«
    Phillip wurde zurück in die Haftzelle gebracht. Bender verabschiedete sich mit einem kühlen Nicken.
    Alois blieb im Vernehmungsraum. Wie weitermachen? Seine Lordschaft würde ebenso schweigen wie Phillip. Oesners Anwalt war schon hier gewesen und hatte denselben Spruch abgelassen wie Bender. Mein Mandant wird sich in der Sache nicht äußern. Allerdings fehlte Christian von Oesner das dicke Fell, das Phillip sich umgelegt hatte. Oesner ging der Arsch auf Grundeis. Er wollte kein Ticket nach Stadelheim , wie er das genannt hatte. Leider hatte die Durchsuchung seiner Wohnung nichts gebracht. Keine Tatwaffe und damit keine Verbindung zum Mord. Keine weiteren Drogen. Womit sie ihn festnageln konnten, war bisher lediglich die Ecstasyküche.
    Bei diesem Gedanken fielen Alois die Weißen Mitsubishi ein. Dem Kollegen Wallner von

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