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Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition)

Titel: Verflucht seist du: Kommissar Dühnforts fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Löhnig
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unwillkürlich zurück.
    »Das wäre Teil des Deals.«
    »Ich soll andere verraten?«
    »So what? So ist das Leben. Die anderen würden dich auch verpfeifen, wenn sie dabei was zu gewinnen haben.« Einen Augenblick ließ Alois diese Info einsickern. »Also, wir machen das jetzt in der richtigen Reihenfolge, sonst hat das keinen Sinn. Mein Angebot: Du beantwortest meine Fragen zum Mord an Daniel. Wenn du mich überzeugst, dass du da nicht mit drinhängst, werde ich dich um einen Tipp bitten. Wenn du mir den geben kannst und der zum Ziel führt, hast du wesentlich zur Aufklärung einer schweren Straftat beigetragen, und das wird der Richter zu würdigen wissen.«
    »Ich habe keine Ahnung, wer Daniel erschossen hat.«
    »Könnte aber sein, dass du ihn kennst oder eine Info für mich hast, die mich zu ihm führt. Darum geht es. Und vorerst bleibt das unter uns. Also, Deal?«
    Christian von Oesner rutschte weiter auf seinem Stuhl herum. Gleich würde er nach seinem Anwalt verlangen. Danke, das brauchte Alois jetzt wirklich nicht. Er schob den Stuhl zurück und stand auf. »Gut, dann nicht.« Er wandte sich zur Tür.
    »Okay. Einverstanden.«

52
    Na, ging doch. »Gute Entscheidung.« Alois setzte sich wieder. »Die Vernehmung wird aufgezeichnet, damit alles seine Ordnung hat und jederzeit Wort für Wort nachvollziehbar ist. Wir tricksen nicht.« Er schaltete das Mikro ein und prüfte, ob die Aufzeichnung lief, nannte Datum und Uhrzeit, seinen Dienstgrad und Namen. »Vernehmung Christian von Oesner, der auf die Anwesenheit seines Anwalts verzichtet.« Das ließ er sich bestätigen und begann mit der Vernehmung.
    Zuerst ein Warm-up an belanglosen Fragen. Das hatte sich bewährt. Er erkundigte sich nach dem Studium. Christian studierte mit Leidenschaft Chemie. Bereits als Kind hatte er experimentiert. Zunächst mit Chemiebaukästen, später mit Substanzen, die es in der Apotheke zu kaufen gab. Natürlich hatte er es auch mit selbstgebauten Krachern und Böllern versucht. Doch da war sein Vater eingeschritten. Sein Ziel war es, irgendwann in der Forschung zu arbeiten. »Mit Vorstrafe wird das nichts«, meinte Alois, um Christian an seine Motivation zu erinnern, jetzt reinen Tisch zu machen.
    Christian stammte aus einem Kaff in Franken. Seinen Eltern gehörte eine Burg, die sie in ein Golf- und Tagungshotel umgebaut hatten. Zum Studium war Christian nach München gegangen. Dort lernte er auf einer Party Phillip Eckel kennen. Die beiden verstanden sich auf Anhieb gut. Zu diesem Zeitpunkt war Christian noch ganz ins Studium vertieft, hatte kaum Freunde und suchte einen door opener. Den fand er in Phillip, der tausendunddrei angesagte Leute kannte, in alle Clubs reinkam und so Christians ruhiges Studentenleben bald in eine immerwährende Party verwandelte.
    Das hielt ihre Konstitution nicht ewig durch. Sie brauchten etwas, das sie aufputschte. Man könnte es mal mit Koks versuchen, meinte Phillip. Koks wurde ihnen recht oft angeboten. Doch Christian lehnte ab. Keine Drogen.
    Schließlich hatten sie Ecstasy probiert und waren dabei geblieben. Es machte nicht abhängig, war nicht so teuer und leicht zu bekommen.
    »Und wie seid ihr dann auf die Idee gekommen, das selbst herzustellen?«, fragte Alois.
    »Irgendwann war das naheliegend. Wir wurden immer häufiger angesprochen, ob wir was hätten. Daheim bei meinen Eltern hatte ich ein eigenes Labor. Es fehlte nicht viel, was wir noch anschaffen mussten. Das Teuerste war die Pillenpresse. Während der Semesterferien im Sommer haben wir experimentiert und hatten schnell raus, wie das ging.«
    Franken war weit weg und die Gefahr zu groß, dass die Eltern mitbekämen, was Christian da so trieb. Deshalb hörte Phillip sich um und fand die Baracke in Oberschleißheim, die für wenig Geld zu mieten war. Angeblich wollten sie dort an alten Autos basteln. Die Idee stammte von Phillip. Damit der Eigentümer nicht misstrauisch wurde, falls er mal auftauchte, organisierte Phillip schließlich einen alten Golf. Auf diese Weise war Daniel ins Spiel gekommen und später auch an Bord. Zunächst hatten sie die Pillen für den Eigenbedarf hergestellt und im engsten Bekanntenkreis verkauft. Nur sie beide. Phillip und Christian. Er konnte die zusätzlichen Einnahmen gut brauchen. Der monatliche Scheck von den Eltern war nicht üppig. Christian musste haushalten. Ganz im Gegensatz zu Phillip, der an einer nie versiegenden Geldquelle saß. Sobald er etwas wollte, fragte er einfach seine Mutter.
    Das war

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