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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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Öffnung geschleudert, krachte gegen einen Tisch, der im angrenzenden Zimmer stand, und ging dann zu Boden.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Pausenraums saß Linda an einem Bistrotisch und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, ihre Hand, in der sie ein Bagel hielt, verharrte reglos in der Luft.
    Schwankend kam Bastien auf die Füße und schüttelte sich den Staub aus dem Haar. »Sorgen Sie dafür, dass niemand hier durchkommt.«
    Sie ließ zwar vor Schreck das Bagel fallen, schluckte dann aber nur und nickte.
    »Ich tue das hier für Melanie«, keuchte er.
    Sie erhob sich, ging zur Tür und schloss sie ab.
    »Und gehen Sie lieber nicht zu nah an diese Wand«, fügte er hinzu. »Sie sehen mich vielleicht schon bald wieder.« Nach Atem ringend, hechtete Bastien durch das große Loch in der Wand und stellte sich Sarah ein weiteres Mal entgegen.
    »Warum tust du das?«, fragte sie wütend.
    »Weil ich muss«, krächzte er und griff sie ein weiteres Mal an.
    Roland hörte nicht auf zu fluchen und finstere Rache zu schwören, wobei er alle Anwesenden – abgesehen von seiner Frau und Melanie – einschloss.
    Bastien wurde allmählich langsamer und schwächer, während aus den Dutzenden Wunden, die Sarah ihm zugefügt hatte, das Blut troff.
    Verdammt, diese Frau konnte kämpfen! Einen weiteren Angriff abwehrend, schlug sie ihm den Dolch aus der Hand – und brach ihm mit einer blitzschnellen Handbewegung den Arm. Noch mehr Schnitte. Noch mehr Stichwunden.
    Ein weiterer Schlag gegen seinen Solarplexus ließ ihn durch das Zimmer segeln, um dann in einen Schrank voller Medikamente zu krachen, der bis zur Decke reichte. Bevor er sich erholen konnte, flitzte sie zu dem Einbauschrank, riss ihn aus seiner Verankerung und ließ ihn auf ihn herunterkrachen.
    Bastien ächzte vor Schmerz. Das war’s.
    Es kostete ihn enorme Kraft, unter dem Schrank hervorzukriechen und aufzustehen. Seine Rippen schmerzten so heftig, dass er nicht mehr gerade stehen konnte. Aber er gab sein Bestes und richtete den glasigen Blick auf Sarah.
    Auf ihren Kleidern waren feuchte Flecken. Er hoffte, dass es sich dabei um
sein
Blut handelte. Ihre kleinen Hände, mit denen sie die Saigabeln umklammerte, waren blutverschmiert, die Fingerknöchel geschwollen und aufgeplatzt. Zum Glück heilten diese kleinen Verletzungen noch während er sie betrachtete. Ihr hübsches Gesicht war gerötet. Ihr Brustkorb hob und senkte sich bei jedem tiefen Atemzug. Einzelne Strähnen ihres langen braunen Haars hatten sich selbstständig gemacht und umkränzten ihr Gesicht, und auch aus ihrem geflochtenen Zopf hatten sich ein paar gelöst.
    »Halt!«, sagte sie, und es klang halb wie ein Befehl und halb wie eine Bitte. »Ich will dich nicht töten.«
    »Tu’s!«, schnarrte Roland grimmig. »Bring diesen Mistkerl um! Du kannst das, Sarah!«
    »Ja«, schnaufte Bastien und fuhr sich mit dem feuchten Ärmel über das Gesicht, um sich das Blut aus den Augen zu wischen. Sein eines Auge war fast vollständig zugeschwollen, und das Virus nahm sich viel Zeit, um den Schaden zu reparieren. »Ja, das kann sie. Darum ging es mir die ganze Zeit.«
    Verwirrt runzelte Sarah die Stirn. Sie entspannte die Muskeln und warf Roland über ihre Schulter einen fragenden Blick zu.
    »Dreh ihm nicht den Rücken zu!«, rief ihr Mann warnend.
    Sarah wirbelte herum und bot Bastien kampfbereit die Stirn.
    Aber Bastien schüttelte den Kopf und hob die Hand des unverletzten Arms, um zu kapitulieren. »Ich will nicht mehr kämpfen.«
    Ein Funken Stolz stahl sich in Rolands gelbbraune Augen. »Weil sie dich gerade problemlos in deine Einzelteile zerlegt hat, und weil du weißt, dass sie das jederzeit wieder tun kann.«
    »Wie ich schon sagte: Genau darum ging es mir ja.«
    »Es ist mir so was von e…«
    »Warte mal eine Sekunde, Liebster«, schaltete sich Sarah ein, die Bastien nachdenklich musterte, während sie ihrem Gatten Einhalt gebot. »Ich will hören, was er zu sagen hat.«
    »Man kann ihm nicht vertrauen.«
    »Heute Nacht schon«, sagte Étienne.
    Roland durchbohrte ihn mit einem eisigen Blick. »Du glaubst, dass ich etwas auf dein Wort gebe? Du kannst mich mal! Du hast gerade zugelassen, dass er meine Frau attackiert hat!«
    »Sieh sie dir doch mal genau an«, wandte Richart ein. »Sie hat nicht einen Kratzer abbekommen.«
    »Weil sie stärker ist als er!«
    Bastiens Seufzen verwandelte sich in ein schmerzgepeinigtes Stöhnen. »Muss ich es noch einmal wiederholen? Genau darum ist

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