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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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gehört haben?«
    Ausnahmsweise schien Chris einmal wirklich gründlich nachzudenken, bevor er sich zu Melanie umdrehte. »Sie hätten mir sagen müssen, dass die Vampire uns hören können.«
    »Um ehrlich zu sein«, antwortete sie, »wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass Ihnen das nicht klar sein könnte.«
    Er nickte. »Da haben Sie natürlich recht. Ich
hätte
es tatsächlich wissen und die entsprechenden Vorkehrungen treffen müssen.«
    Im Stillen hoffte Melanie, dass er nicht vorhatte, alle Räume des Netzwerks schalldicht isolieren zu lassen. Das begrenzte Leben, das die Vampire zu führen gezwungen waren, langweilte sie auch so manchmal schon zu Tode. Und Joe hatte ihr einmal anvertraut, dass dem zu lauschen, was im Hauptquartier so vor sich ging, fast so unterhaltsam war wie eine Seifenoper.
    Würde sich Janet am Ende doch noch dazu überreden lassen, mit Charles auszugehen? Würde Calvin die Beförderung bekommen, um die er und Sam konkurrierten? Und wann würde Tara Jack endlich sagen, dass sie von ihm schwanger war?
    Hören Sie morgen wieder rein und finden Sie’s heraus.
    Unruhig rutschte Bastien auf seinem Stuhl hin und her.
    Als Melanie klar wurde, dass sie immer noch seinen Arm festhielt, wurde sie rot und ließ los.
    Am anderen Ende des Tischs, wo David saß, beugte sich Ami vor. »Bastien, wenn du gar nicht von Cliff und Joe gesprochen hast, was hast du dann gemeint, als du sagtest, dass du die Vampire mit einbeziehen willst? Welche Vampire?«
    »Alle.«
    Melanie musste sich eingestehen, dass sie verstand, warum ihn alle so fassungslos anstarrten.
    »Das ist ein Scherz, oder?«, ergriff Darnell das Wort.
    »Woher sollen die Soldaten denn sonst gewusst haben, ob sie einen Unsterblichen oder einen Vampir jagten?«, gab Bastien zu bedenken.
    Tanner nickte. »Er hat recht. Die Soldaten hatten keine Chance, bei dem Tempo mitzuhalten, mit dem Bastien und die Vampire von dem Unigelände der University of North Carolina nach Duke gerannt sind. Sie müssen sich dort versteckt und darauf gewartet haben, dass einer der Unsterblichen aufkreuzt.«
    Obwohl es logisch klang, schien Bastien nicht besonders begeistert von Tanners Beitrag zu sein. Melanie fragte sich, was der Grund dafür sein mochte. Cliff und Joe hatten Tanner fast genauso häufig erwähnt wie Bastien. Die Vampire schienen davon auszugehen, dass die beiden Männer gute Freunde waren.
    Erneut kritzelte Chris etwas in seinen Notizblock. »Hast du jemanden angerufen, bevor du losgezogen bist, um die Vampire zu verfolgen, Bastien?«
    »Wen zum Henker hätte ich anrufen sollen?«
    »Das hat er nicht«, antwortete Seth für ihn.
    »Was ist mit dir, Richart?«
    »Nein. Ich habe mich um die Vampire gekümmert, die in White Chapel geblieben sind. Danach bin ich Bastiens Spur so lange gefolgt, bis mir klar war, dass sie nach Duke führte. Also habe ich mich dorthin auf das Campusgelände teleportiert.«
    Chris hörte auf zu schreiben.
    Darnell lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Montrose Keegan hat dem Vampirkönig gesagt, dass er seine Blutsauger vor allen Werkstätten mit Abschleppfahrzeugen platzieren und darauf warten soll, dass einer der Unsterblichen anruft, um ein Aufräumkommando zu bestellen. Wenn Keegan Emrys erzählt hat, dass das Unigelände das bevorzugte Jagdrevier der Vampire ist, dann hat er vielleicht dasselbe getan. Er musste seine Soldaten nur zwischen ein paar Unis aufteilen und … warten.«
    »Oder zwischen
allen
Unis«, fügte Lisette hinzu. »Wir wissen nicht, wie viele Männer unter Emrys’ Kommando stehen.«
    Bastien beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab. »Diese Männer konnten nicht wissen, wer dort auftauchen würde – ob es ein Vampir oder ein Unsterblicher sein würde.«
    Seth nickte. »Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Vampir handeln würde, war größer.«
    Melanie sah Bastien an. »Wüssten sie denn überhaupt, wie man einen Vampir und einen Unsterblichen auseinanderhält?«
    Vampire waren ganz normale Menschen, die mit dem Virus infiziert worden waren. Unsterbliche hingegen waren schon zu Lebzeiten
Begabte
gewesen – Männer oder Frauen, die mit einer höherentwickelten DNA geboren und ebenfalls mit dem Virus infiziert worden waren. Diese DNA, deren Herkunft ein Mysterium war, verlieh den Unsterblichen nicht nur besondere Talente, sondern führte auch dazu, dass sie ein paar äußerliche Merkmale teilten: schwarzes Haar und dunkelbraune

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