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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
Vom Netzwerk:
auf die Unsterblichen aussehen würde? Die Bedrohung schien immer größer zu werden. Selbst die Droge, die ihre Gegner entwickelt hatten, war inzwischen noch gefährlicher geworden. Die
einzige
Droge, die den Unsterblichen etwas anhaben konnte.
    Einer nach dem anderen machten die Unsterblichen und ihre Sekundanten Vorschläge, wie mit der Situation umgegangen werden sollte – die meisten liefen auf eine Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen hinaus.
    Ein schnell wirkendes Gegenmittel gegen die Droge wäre unter diesen Umständen eine große Hilfe gewesen oder könnte das Ruder möglicherweise auch ganz herumreißen – allerdings musste Melanie die von ihr entwickelte Substanz erst noch testen. Bis jetzt hatte sie ihnen noch nicht einmal gesagt, dass sie möglicherweise ein Gegenmittel gefunden hatte. Wie hätte sie das tun sollen, wenn sie nicht wusste, wie sie das Mittel ohne hohes Risiko testen sollte?
    »Ich bin dafür, dass wir den Vampiren vorschlagen, mit uns zu kooperieren«, verkündete Bastien plötzlich.
    Alle Gespräche verstummten.
    »Wie bitte?«, fragte Darnell, der offenbar kaum glauben konnte, was er da hörte.
    Melanie erging es nicht anders.
    »Ich bin der Meinung, dass wir die Vampire einbeziehen sollten. Wir sollten sie um Hilfe bitten«, wiederholte Bastien.
    Tödliche Stille erfüllte das Zimmer; sie war so dicht, das man glaubte, darin schwimmen zu können.
    »Bist du wahnsinnig?«, fragte Chris ungläubig.
    »Chris«, warnte ihn Seth.
    Vielleicht war er – genau wie Melanie – allmählich die Feindseligkeiten leid, mit denen der Chef des Netzwerks Bastien ständig überhäufte. Es musste noch mehr Gründe für seine Ablehnung geben als die Tatsache, dass sich Bastien gewaltsam Zutritt zum Hauptquartier verschafft hatte.
    Melanie berührte Bastiens Arm. Ein kleiner elektrischer Schlag durchzuckte sie – wie immer, wenn sie ihn berührte. Oder er sie.
    Er richtete seine warmen braunen Augen auf sie.
    »Meinst du damit Cliff und Joe?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Die wissen ja ohnehin Bescheid.«
    Melanie spürte, dass Chris ihr einen vorwurfsvollen Blick zuwarf, bevor er das Wort ergriff. »Was haben Sie den Vampiren erzählt, Dr. Lipton? Haben Sie Ihnen etwa wichtige Informationen anvertraut?«
    Beklommenheit breitete sich in ihr aus. Chris Reordon würde sie garantiert feuern, wenn er glaubte, dass sie die Regeln verletzte. Außerdem hatte sie Angst vor dem, was er mit den Vampiren machen würde, wenn er herausfand, wie viel sie über das wussten, was im Netzwerk vor sich ging.
    Eigentlich war es nicht ihr Fehler, das Cliff und Joe Dinge wussten, die sie nicht wissen durften. Aber sie hatte nicht den Eindruck, dass es Chris interessieren würde, woher sie ihre Informationen hatten. Chris war einfach zu sehr damit beschäftigt, jede Bedrohung zu bekämpfen, die jene gefährdeten, die für ihn arbeiteten – oder für die er arbeitete.
    »Beantworten Sie meine Frage, Dr. Lipton. Wenn Sie den beiden Dingen erzählt haben, die nicht …«
    »Lass sie in Frieden, Reordon«, schnarrte Bastien. »
Ich
bin derjenige, der regelmäßig mit ihnen gesprochen hat.«
    Chris wandte sich an Seth und deutete wütend auf Bastien. »Siehst du?
Das
ist der Grund, warum ich ihn davon abhalten wollte, die Vampire beim Netzwerk zu besuchen. Und warum ich nicht wollte, dass er einbezogen wird.«
    »Ja, und jetzt siehst du, wie weit dich das gebracht hat«, knurrte Bastien.
    Chris bedachte ihn mit einem bitterbösen Blick.
    Melanie trat Bastien unter dem Tisch gegen das Schienbein und hielt dann unwillkürlich den Atem an. Was war nur in sie gefahren?
    Bastien sah sie an, ein paar Schrecksekunden lang spiegelte sein Gesicht ausschließlich Verblüffung wider.
    Ängstlich wartete Melanie auf seine Reaktion.
    Schließlich fingen seine Mundwinkel an zu zucken, und er wandte den Blick ab.
    Sie seufzte erleichtert und versuchte, sich zu beruhigen. Bastien war wirklich unwiderstehlich, wenn er lächelte.
    Seth hob die Hand. »Weder Bastien noch Dr. Lipton haben das Netzwerk hintergangen, Chris.«
    »Aber wie …«
    »Der Gehörsinn der Vampire ist fast genauso gut wie der unsere. Sie schnappen alles Mögliche auf, wenn sie sich in ihren Apartments, in den Labors und den anderen Räumen aufhalten, zu denen sie Zugang haben. Wie dem auch sei, es spielt keine Rolle. Sie verlassen das Gebäude nie, und keiner von ihnen besitzt telepathische Fähigkeiten – also, wem sollten sie von dem erzählen, was sie

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