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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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Augen. Nur Sarah besaß braunes Haar und hellbraune Augen, was daran lag, dass sich die DNA der Begabten über die Jahrtausende mit menschlicher DNA vermischt hatte.
    »Nein«, erwiderte Bastien und sah sie an. »Keegan wusste nur, dass es genetische Unterschiede gibt und dass die DNA der Unsterblichen besonders ist.« Schon wieder hatte er gesagt, die DNA
der Unsterblichen
und nicht
unsere
DNA. »Der Tatsache, dass die Unsterblichen ein paar äußerliche Merkmale teilen, war er sich nicht bewusst. Sogar den Vampiren scheint das entgangen zu sein. Verdammt, es wäre mir selbst nicht aufgefallen, wenn Sarah mich nicht darauf hingewiesen hätte. Hinzu kommt, dass Vampire zu selten einen Zusammenstoß mit einem Unsterblichen überleben, um ihre Beobachtungen vergleichen zu können.«
    Melanie dachte darüber nach, was passieren würde, wenn Emrys einen Vampir in die Finger bekam. Sie hatte die Akten über Ami gelesen und kannte die Details über ihre Gefangennahme und die schrecklichen Qualen, die Ami hatte erleiden müssen. Was in Wahrheit Folter gewesen war, hatten die Verantwortlichen als
Studie
bezeichnet.
    Amis unmenschliche Behandlung hatten ihre Folterknechte in ihren Aufzeichnungen damit gerechtfertigt, dass sie die Welt angeblich von einer möglichen Invasion von Außerirdischen schützen wollten. Aber kein anständiger Arzt würde das, was sie ihr angetan hatten, als
Studie
bezeichnen.
    Das hingegen, was Melanie mit den Vampiren tat, die im Hauptquartier lebten, verdiente diese Bezeichnung. Sie untersuchte sorgfältig ihr Blut, besah Gewebeproben unter dem Mikroskop und durchsuchte ihre DNA nach Hinweisen auf ein inaktives Merkmal, das dahingehend stimuliert werden konnte, sich so zu verhalten, wie es die DNA der Unsterblichen tat. Denn die DNA der Unsterblichen schützte sie vor den schlimmen Gehirnschäden, die das Virus bei einem infizierten Menschen ohne besondere Begabung hervorrief. Sie führte regelmäßige Tests durch, machte Computer- und Kernspintomografien und vieles mehr, wobei sie immer dasselbe Ziel verfolgte. Aber all diese Untersuchungen wurden nur gemacht, wenn die Vampire dem ausdrücklich zustimmten, und keine der Maßnahmen verursachte bei ihnen gesundheitliche Schäden.
    Ami hingegen war bei lebendigem Leib seziert worden. Emrys’ Leute hatten sie aufgeschnitten, ihr Brandwunden zugefügt, ihr Finger und Zehen amputiert, ihr sogar vollständige Organe entnommen … Und das alles, während sie bei Bewusstsein war, ohne jede Betäubung oder die geringste Rücksicht auf die Todesängste, die sie ausstand. Wenn ihr Körper nicht über hochentwickelte regenerative Fähigkeiten verfügen würde, wäre sie jetzt tot.
    Und Ami hatte sich ihren Folterknechten in friedlicher Absicht genähert.
    Deshalb zweifelte Melanie daran, dass Emrys und seine Untergebenen gefangene Vampire behutsamer behandeln würden als Ami. Insbesondere, wenn man bedachte, dass es im Gegensatz zu Ami jede Menge Vampire gab, die man foltern konnte – ein toter Blutsauger war leicht zu ersetzen.
    »Wenn er einen Vampir fangen würde, erhielte Emrys Zugang zu allen Informationen, die er über die Unsterblichen braucht. Er würde alle ihre Stärken und Schwächen kennen«, sagte sie leise. »Ich bin mir sicher, dass die Ärzte, mit denen er zusammenarbeitet, ihre Studien mit absoluter Skrupellosigkeit vorantreiben würden.«
    Bastien nickte. »Als ich mit Montrose zu tun hatte, wusste er nicht besonders viel über die Vampire, weil er zu viel Angst hatte, um mit ihnen zusammenzuarbeiten. Bei Emrys ist das anders. Möglicherweise hat er sogar den Mumm, mit seinem neu gewonnenen Wissen an die Öffentlichkeit zu gehen – ohne sich um die feindseligen oder ungläubigen Reaktionen Gedanken zu machen, die Montrose von diesem Schritt abhielten. Darum müssen wir dafür sorgen, dass er keinen Vampir zu fassen kriegt.«
    »Und das erreichen wir, indem wir uns mit ihnen anfreunden?«, fragte Roland trocken. »Sie zu jagen und auszuschalten ist genauso effizient.«
    Die übrigen Unsterblichen nickten.
    »Dem kann ich nicht zustimmen«, beharrte Bastien. »Es gibt einfach zu viele von ihnen. Und wir können nicht unsere ganzen Kräfte darauf konzentrieren, Vampire zu jagen, wenn wir uns auch noch um Emrys’ Männer kümmern müssen. Die Unsterblichen in dieser Gegend sind schon vollauf damit beschäftigt, die Vampire unter Kontrolle zu halten, weil sich in diesem Teil der Vereinigten Staaten so viele von ihnen sammeln.«
    »Und wessen

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