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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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Unsterbliche handlungsunfähig macht oder wenigstens so weit schwächen soll, dass wir gefangen genommen werden können, dann bin ich sicher, dass er ihm schlimmere Dinge angedroht hat als ich. Es ist durchaus möglich, dass Montrose auch noch andere Leute außer Emrys um Hilfe gebeten hat.«
    Chris fischte einen kleinen Spiralblock und einen Bleistift aus seiner Jackentasche. Er schlug den Block auf und fing an, sich etwas zu notieren. »Ich werde mir seine Kumpels von der medizinischen Fakultät genauer ansehen. Zur Hölle, ich werde mir
alle
seine alten Schulkameraden genauer ansehen – sowohl die, mit denen er noch Kontakt hatte, als auch die, mit denen er nichts mehr zu tun hatte.«
    Sarah deutete auf Chris’ Notizblock. »Vielleicht solltest du dir auch die Professoren ansehen, bei denen er studiert hat, während er seine Doktorarbeit geschrieben hat.« Bis Roland sie verwandelt hatte, hatte Sarah als Musikprofessorin an der Universität von North Carolina in Chapel Hill gearbeitet. »Und seine Studenten. Insbesondere die Doktoranden, mit denen er eng zusammengearbeitet hat.«
    Chris nickte und fuhr fort, etwas in seinen Block zu kritzeln.
    »Hatte er Familie?«, wollte Darnell wissen.
    Bastien schüttelte den Kopf. »Nur seinen Bruder Casey. Casey sagte, dass ihre Eltern vor fast zehn Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen wären. Das ist auch der Grund, warum sich Montrose ihm gegenüber so übertrieben fürsorglich verhalten hat.«
    »Und was ist mit Großeltern?«, fragte Sheldon.
    Tracy schnaubte. »Wie zum Henker passen Großeltern in diese Gleichung?«
    Sheldon zuckte mit den Achseln. »Geld? Ich weiß es nicht.«
    Chris hörte nicht auf zu schreiben. »Darum habe ich mich schon gekümmert. Die Großeltern sind alle tot. Sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits.«
    »Und was ist mit Freundinnen?«, schlug Sarah vor.
    Étienne schnaubte verächtlich. »Wer würde denn mit Montrose Keegan ausgehen?«
    »Hey«, entgegnete Sarah, »es soll Frauen geben, denen Intelligenz wichtiger ist als Muskelmasse.«
    Er grinste anzüglich. »Na ja, auf
dich
scheint das ja nicht zuzutreffen. Aber falls sich das noch ändern sollte … habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass ich an der Universität …« Der Aktenordner, der vor Étienne lag, machte sich plötzlich selbstständig und flog ihm ins Gesicht, während ihm gleichzeitig auf telekinetischem Weg der Stuhl weggezogen wurde, sodass er unsanft auf dem Hintern landete.
    Sogar Bastien musste lachen.
    Fluchend hob Étienne seinen Stuhl auf und nahm wieder neben seinen Geschwistern Platz. »Machst du das jetzt bei jedem Treffen?«
    »Nur so lange, bis du aufhörst, bei jedem Treffen meine Frau anzugraben«, knurrte Roland.
    Étienne brummte etwas auf Französisch.
    Das Lachen erstarb.
    Seth lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. »Also gut. Jetzt, da wir mehr über den Angriff auf Bastien von letzter Nacht wissen, sollten wir darüber diskutieren, was als Nächstes zu tun ist. Und Chris wird weiter allen Spuren nachgehen.«

3
    Schweigend lauschte Melanie der Diskussion. Sie hatte noch nie zuvor an einem Treffen der Unsterblichen Wächter teilgenommen und war überrascht über das neckische Geplänkel, mit dem sich die mächtigen Männer und Frauen das Zusammensein versüßten.
    Das hatte sie nicht erwartet. Sogar Seth und David lächelten.
    Während sie sich unterhielten, fragte sich Melanie, ob solche Treffen überhaupt notwendig gewesen waren, bevor Bastien seinen Rachefeldzug gegen die Unsterblichen Wächter gestartet hatte. Auch wenn die Vampire im vergangenen Jahrtausend mehrere Rebellionen gegen die Unsterblichen angezettelt hatten, war keine davon auch nur annähernd so erfolgreich gewesen wie die von Bastien.
    Die einzige Ausnahme bildete der Feldzug von Montrose Keegan und dem Vampirkönig, der stattgefunden hatte, kurz nachdem Bastien und seine Armee überwältigt worden waren.
    Aber was sich zurzeit ereignete, erlebten die Unsterblichen zum ersten Mal. Auch für die Angehörigen des Netzwerks war das eine neue Erfahrung. Da sie nicht wussten, wie mächtig ihr Feind war – wer Emrys überhaupt war, wie viele Männer seiner Schattenarmee angehörten und was sein eigentliches Ziel war –, wussten sie auch nicht, wie sie auf die Bedrohung reagieren sollten. Das Einzige, was sie mit Sicherheit wussten, war, dass Emrys um jeden Preis Ami in die Finger bekommen wollte. Aber wie sollten sie herausbekommen, wie der nächste Angriff

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