Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
Vom Netzwerk:
Fehler ist das?«, fragte Marcus grimmig.
    »Marcus«, sagte Ami sanft, »Bastien war für uns da, als der Vampirkönig mich gefangen genommen hat. Hör dir doch wenigstens an, was er zu sagen hat.«
    Der acht Jahrhunderte alte Unsterbliche musterte seine Frau mit gerunzelter Stirn. Sekunden später fingen seine Augen an, schwach zu leuchten, und es war offensichtlich, dass er sich alle Mühe gab, seinen Ärger im Zaum zu halten. Doch dann schlich sich ein bedächtiges Lächeln in seine Züge. »Das ist nicht fair«, sagte er zu ihr.
    Sie grinste. »Ich weiß.«
    Kopfschüttelnd bedeutete er Bastien, fortzufahren.
    »Wenn wir verhindern wollen, dass sich Emrys einen Vampir schnappt, um ihn zu studieren, haben wir keine andere Wahl, als die Blutsauger mit einzubeziehen und sie zu warnen. Wir müssen ihnen sagen, dass die Menschen, die Jagd auf sie machen, eine Droge besitzen, die auch für sie sehr gefährlich ist. All die Gerüchte, die zurzeit kursieren, sind ja der Grund dafür, warum sie sich überhaupt in der Gegend zusammenrotten. Sie haben von den Aufständen gehört und wollen sich selbst ein Bild machen von dem, was hier vorgeht. Wir könnten neue Gerüchte in Umlauf bringen, die sie vor der neuen Bedrohung warnen und dazu bringt, mit uns zu kooperieren.«
    »Hast du noch nie von dem Spruch D
er Feind meines Feindes ist mein Freund
gehört?«, schnarrte Roland.
    Bastien presste die Lippen zusammen. »Das haben wir alle. Und das ist genau das, was ich meine. Wenn wir die Vampire davon überzeugen können, dass es einen
neuen
Feind gibt – einen
gemeinsamen
Feind –, der eine noch größere Gefahr für sie darstellt als wir, dann können wir uns vielleicht mit ihnen zusammentun, um Emrys das Handwerk zu legen. Aus irgendeinem Grund, den wir nicht kennen, sind die Vampire heutzutage geneigter, sich in Gruppen zu organisieren.«
    »Ich kann mich nur wiederholen – ich glaube, wir wissen alle, wer die Schuld dafür trägt«, erklärte Roland grimmig.
    »Und warum nutzen wir das nicht zu unserem Vorteil?«, beharrte Bastien. Im Stillen applaudierte ihm Melanie dafür, dass er sich nicht von Roland provozieren ließ. »Warum unterstützen wir sie nicht dabei, sich zusammenzutun, und überzeugen sie davon, mit uns zusammenzuarbeiten, statt gegen uns? Warum suchen wir nicht nach einem Weg, damit es sich für sie lohnt?«
    Roland lachte bellend. »Wenn du glaubst, dass ich mit Vampiren zusammenarbeite, dann bist du noch durchgeknallter, als ich dachte. Und ganz sicher erlaube ich nicht, dass sich Sarah mit Blutsaugern einlässt.«
    Sarah zog die Augenbrauen hoch. »Entschuldigung, wie war das? Hast du gerade gesagt, dass du es nicht
erlaubst

    Roland räusperte sich unbehaglich. »Ich meinte natürlich, dass ich auf keinen Fall erlaube, dass die Vampire ihre Spielchen mit dir treiben.«
    »Sollte das nicht meine Entscheidung sein?«
    Er lächelte. »Natürlich nur, wenn du mir zustimmt, Liebchen.«
    Sarah lachte und schüttelte den Kopf. »Du bist unmöglich.«
    »Ich weiß.«
    »Roland hat recht«, schaltete sich Marcus ein. »Woher willst du wissen, dass die Vampire nicht mit Emrys an einem Strang ziehen und uns gemeinsam bekämpfen? Das Risiko ist zu hoch.«
    »Weil sie genauso viel zu verlieren haben wie wir, wenn Emrys einen von ihnen schnappt«, beharrte Marcus.
    »Der Vampirkönig war offenbar anderer Ansicht«, stellte David fest. »Emrys versprach ihm eine Armee, wenn er Ami ergreifen und an ihn ausliefern würde. Ich bin mir sicher, dass es draußen viele Vampire gibt, die eine solche Gelegenheit dankbar beim Schopf ergreifen würden. Und viele andere Vampire, die sich auch für einen geringeren Lohn für seine Ziele einspannen lassen. Ihr labiler Geisteszustand beeinträchtigt ihr Urteilsvermögen.«
    »Dann sollten wir sie davon überzeugen, dass sie sein Angebot nicht ernst nehmen dürfen«, sagte Bastien hartnäckig. »Erzählt ihnen, dass Emrys derjenige sei, der den Vampirkönig getötet hat. Und dass wir Unsterblichen die Armee des Vampirkönigs nur deswegen zerstören konnten, weil Emrys vor uns da war und den Großteil der Arbeit erledigt hat. Sorgen wir dafür, dass wir für sie wie das kleinere von zwei Übeln sind. Und das müssen wir so rüberbringen, dass selbst ein kompletter Psychopath versteht, worauf es hinausläuft.«
    Uns Unsterbliche?
Melanie starrte ihn an. Das musste ein Versprecher gewesen sein.
    In der Stille, die darauf folgte, räusperte sich Tanner. »Das hat schon einmal

Weitere Kostenlose Bücher