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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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provisorischen Verband um ihren Oberschenkel zu lösen.
    »Bastien, das müssen Sie wirklich nicht …« Sie brach ab, als er einen seiner Dolche zog und sich damit an ihrer Jeans zu schaffen machte. Ihrer
hautengen
Jeans, die sich in Nullkommanichts in eine Art Hotpants verwandelte, als er mit einer schnellen und effizienten Bewegung den Stoff über der Verletzung wegschnitt.
    »Woran denken Sie gerade?«, erkundigte er sich neugierig. »Ihre Gefühle sind ein einziges Chaos.«
    Es war wirklich beunruhigend zu wissen, dass er nur die Hand auszustrecken brauchte, um zu wissen, was in ihr vorging. Noch schlimmer wäre nur, wenn er auch noch ihre Gedanken hätte lesen können.
    »Was mich gerade am meisten beschäftigt?«, erwiderte sie. »Ich habe gerade gedacht, dass ich froh darüber bin, dass ich mir gestern Abend die Beine rasiert habe.«
    Er musterte sie grinsend. »Woran denken Sie noch?«
    »Ich mag es, wenn Sie mich berühren, auch wenn der Schnitt brennt wie verrückt.«
    Unvermittelt begannen seine Augen durchdringend zu glühen. »Ich dachte, wir hätten das geklärt. Dass eine Beziehung zwischen uns nicht in Frage kommt.«
    »Ich bin eine erwachsene Frau. Ich kann Beziehungen führen, mit wem ich will.«
    »Und warum sollten Sie das wollen?«, fragte er erstaunt.
    »Das weiß ich selbst nicht«, antwortete sie ehrlich.
    Jeder, der fünf Minuten mit Bastien verbrachte, wusste, dass dieser Mann ziemlich viele Probleme hatte und verzweifelt versuchte, den Weg in ein neues Leben zu finden. Dass er immer noch mit seiner bitteren Vergangenheit kämpfte. Dass er Schwierigkeiten hatte, anderen zu vertrauen, nachdem er von … ach herrje! … von ungefähr
hundert
seiner engsten Freunde getäuscht worden war.
    »Sie haben etwas an sich«, sagte sie schließlich, »das mich unwiderstehlich anzieht.«
    Auf der Suche nach Verbandsmaterial und Desinfektionsmitteln durchwühlte Bastien die Arzneischränke neben dem Behandlungstisch.
    Als er den Schnitt desinfizierte, atmete Melanie hörbar ein. Es fühlte sich an, als würde er eine Lötlampe gegen ihr Fleisch drücken.
    »Tut mir leid«, sagte er, und das Leuchten in seinen Augen wurde schwächer, als er die Stirn runzelte.
    Sie nickte und blinzelte die Tränen weg. Verdammt, tat das weh! Als er sich jedoch vorbeugte und auf ihren Oberschenkel pustete, um den Schmerz zu lindern, konnte sie trotz der Schmerzen ihre Gefühle nicht mehr unterdrücken.
    Einem Impuls folgend, streckte sie die Hand aus und fuhr ihm durch die dunklen Locken.
    Sie war noch nie mit einem Mann ausgegangen, der langes Haar hatte. Bastiens Haar fiel ihm wie ein glänzender schwarzer Vorhang bis auf die Schultern.
    Außerdem war es unglaublich weich. Das hatte sie nicht erwartet. Bei den meisten Männern, die sich das Haar wachsen ließen, sah es ungepflegt aus, und die Spitzen waren kaputt. Oder es war strähnig, sodass man den Eindruck bekam, dass es dringend gewaschen werden müsste. Bastiens Haar hingegen war so weich und glänzend, dass er damit in einem Werbespot für Shampoo hätte auftreten können. Es war viel weicher und glänzender als ihr eigenes. Unwillkürlich wünschte sie sich, eine wirksamere Pflegespülung zu benutzen oder einen Lockenstab oder irgendetwas anderes, das ihre braunen Locken etwas weniger unspektakulär aussehen ließ. Sie war immer so müde, wenn sie morgens nach Hause kam. Selbst die zusätzlichen Minuten, die es kostete, unter der Dusche eine Haarspülung einwirken zu lassen, waren dann einfach zu viel verlangt.
    Als ihre Finger in seine rabenschwarzen Locken eintauchten, hielt Bastien die Luft an. Seine Augen begannen erneut in einem hellen Gelbbraun zu leuchten, während die Augenlider leicht gesenkt blieben.
    Melanie kämmte seine volle Mähne auf eine Seite, sodass sie in eleganten Wellen nach vorn über seine Schulter fiel. Mit klopfendem Herzen vergrub sie beide Hände darin und fuhr mit ihren kurz gehaltenen Fingernägeln über seine Kopfhaut.
    Ein Knurren – es hörte sich an wie das Schnurren eines Leoparden – drang aus seiner Kehle.
    Ihr Puls schlug wie verrückt.
    Mit beiden Händen umklammerte Bastien den Behandlungstisch.
    »Was machen Sie da, Dr. Lipton?«, fragte er rau.
    »Melanie«, korrigierte sie ihn, wobei ihr Herz so laut klopfte, dass sie sicher war, dass Cliff und Joe auf der anderen Flurseite es hören mussten.
    »Was machst du da, Melanie?«
    Sie fuhr ihm noch einmal durchs Haar. »Das fühlt sich so gut an«, flüsterte sie.
    Er

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