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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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umzudrehen. Und wenn er tatsächlich das Weite suchte, konnte es gut sein, dass sie ihn jagten und hinrichteten, um Ewens Tod zu rächen. Wie zum Henker sollte er eine Frau in seinem Leben unterbringen?
    »Sie sind ziemlich direkt«, sagte sie. »Das geht in Ordnung.«
    »Ich bin zu alt für Spielchen.«
    »Manche Männer sind nie zu alt für Spielchen.«
    »Dasselbe kann man von einigen Frauen behaupten.«
    »Da haben Sie sicher recht, auch wenn ich Ihnen lieber widersprechen würde.« Sie seufzte, ließ den Blick über die Lichtung schweifen und sah schließlich hinunter auf die Dolche, die sie immer noch festhielt. Sie streckte die Hände aus, um sie ihm zurückzugeben.
    Als er die Waffen entgegennahm, berührten sich ihre Finger und erlaubten ihm zu spüren, was sie empfand. Keine Verlegenheit. Dafür Frust und Enttäuschung.
    Dasselbe also, was er empfand.
    Manche Männer interessierten sich nur für das äußere Erscheinungsbild einer Frau. Bastien hingegen war es wichtig, dass sie auch etwas im Kopf hatte. Nach zweihundert Jahren interessierte ihn ein attraktiver Körper, der nichts sonst zu bieten hatte, nicht mehr besonders. Ganz anders sah die Sache aus, wenn die Frau auch noch klug und witzig war – Eigenschaften, die ihn faszinierten. Und im Zweifel war es besser, gar keinen Sex zu haben, als mit einer Frau zu schlafen, die ihn langweilte.
    Melanie allerdings würde ihn niemals langweilen. Sie war klug und witzig und außerdem auch noch verdammt sexy …
    »Haben Sie sonst noch etwas wahrgenommen, als Sie mich berührt haben?«, wollte sie wissen.
    »Verärgerung«, sagte er. Er dachte daran, wie sie sich während des Treffens über sein Verhalten geärgert hatte, und musste unwillkürlich grinsen. »Dazu fällt mir ein … Sie haben mich getreten.«
    Sie zuckte mit den Schultern, aber man sah, dass sie sich ein Grinsen verkniff. »Sie haben sich ganz schön blöd angestellt. Hat Ihnen nie jemand gesagt, dass man mit Speck Mäuse fängt?«
    »Doch, natürlich. Aber wer will schon Mäuse fangen?«
    Sie lachte. »Sie sind echt unmöglich.«
    »Das sagt man mir ständig, allerdings drücken sich die meisten nicht so freundlich aus.«
    Plötzlich tauchte Melanies Chevy Volt mitten auf der Lichtung auf. Daneben stand Richart, die Hand auf der Motorhaube.
    Überrascht zuckte sie zusammen und warf Bastien einen fragenden Blick zu. »Bekommen Sie keinen Schreck, wenn er das tut?«
    »Anfangs schon, aber ich habe genug Zeit mit ihm verbracht, um mich daran zu gewöhnen.«
    Richart ließ die Motorhaube los und machte einen Schritt auf sie zu, als plötzlich die Knie unter ihm nachgaben.
    Blitzschnell hechtete Bastien vorwärts und fing den anderen Unsterblichen auf, bevor der mit dem Gesicht voran auf den Boden knallte. »Was ist los? Bist du betäubt worden?«
    »Nein.« Richart griff nach Bastiens Arm und hielt sich daran fest, um das Gleichgewicht wiederzufinden. »Ich habe nur noch nie vorher ein Auto teleportiert und war neugierig zu sehen, ob ich es schaffen würde.«
    Sobald der andere Unsterbliche wieder allein stehen konnte, ließ Bastien ihn los, allerdings blieb er in Habachtstellung, für den Fall, dass der Franzose erneut taumelte.
    Vertrocknetes Gras und Unkraut knirschten unter Melanies Schuhen, als sie sich zu ihnen gesellte.
    »Kostet Sie das Teleportieren so viel Kraft?«
    »Wenn ich es mit einem Auto versuche, offenbar schon.«
    »Was ist mit Personen?«
    Bastien konnte ihr förmlich dabei zusehen, wie sie sich wieder in die Ärztin verwandelte – ihre Haltung strahlte jetzt ausschließlich professionelles Interesse aus. Es war seltsam, aber wenn sie sich so professionell und distanziert verhielt, fand er sie noch viel anziehender.
    »Nicht wenn ich nur eine Person teleportiere.«
    »Brauchen Sie danach Blut, um wieder zu Kräften zu kommen?«
    Er grinste anzüglich. »Ist das ein Angebot?«
    Bastiens Faust landete mit einem dumpfen Geräusch auf Richarts Kinn. Die Wucht des Schlags riss seinen Kopf nach hinten, Blutstropfen liefen ihm über das Kinn.
    Melanie schnappte entsetzt nach Luft.
    Bastien glotzte nur. Das hatte er wirklich nicht vorgehabt. Hatte er Melanie nicht soeben verkündet, dass er nicht an einer Beziehung mit ihr interessiert war? Wenn er sich wie ein eifersüchtiger Schwachkopf verhielt, würde sie ihm das wohl kaum abnehmen.
    Richart taumelte gegen das Auto und hob die Hand, um seinen gebrochenen Kiefer zu betasten. »Was zum Teufel sollte das denn, Alter?«
    Bastien

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