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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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riskierte einen kurzen Blick in Melanies Richtung und fluchte.
    Obwohl sie vor Schreck die Augen aufgerissen hatte, sah man ihr deutlich an, dass sie ahnte, was hier vor sich ging.
    »Dr. Lipton steht unter meinem Schutz.«
    Richart beugte sich vor und spuckte Blut. »Ich hatte nicht vor, sie zu beißen, du Schwachkopf! Das war doch nur ein Witz!«
    Ein harmloser Witz, den jeder Unsterbliche auf diesem Planeten – er selbst eingeschlossen – wahrscheinlich schon Dutzende Male gemacht hatte. Nur leider führte er gerade dazu, dass er vor Eifersucht fast umkam. »Na ja, das … das war einfach nicht komisch.«
    Richart knurrte, während sein Kiefer zu heilen begann. »Du hättest einfach nur sagen müssen, dass du sie für dich willst. Dann hätte ich nichts gesagt. Arschloch.«
    »Aber er will mich ja gar nicht«, sagte Melanie. »Er ist nicht auf der Suche nach einer Beziehung.«
    »Ob er auf der Suche ist, spielt keine Rolle«, brummte Richart. »Offensichtlich hat er sie bereits gefunden. Ihr beiden könnt ja keine Sekunde die Augen voneinander lassen. Und wenn ihr euch mal nicht anseht, sucht ihr einen Grund, euch zu berühren.«
    »Was?«, platzten Bastien und Melanie wie aus einem Mund heraus.
    War sie genauso empört darüber, dass ihre Gefühle füreinander so offensichtlich waren?
    »Keine Sorge.« Richart zog ein Taschentuch aus der Tasche und wischte sich das blutbespritzte Kinn ab. »Außer mir hat es wahrscheinlich niemand bemerkt. Normalerweise ist Bastien zu sehr damit beschäftigt, alle gegen sich aufzubringen.«
    »Und Sie bringt er nicht gegen sich auf?«, fragte Melanie.
    »Abgesehen von dieser letzten Aktion …« – Richart warf Bastien einen bösen Blick zu – »… nein. Ich habe genug Zeit mit ihm verbracht, um gegen seinen Blödsinn immun zu werden.« Er steckte das fleckige Taschentuch weg. »Wir müssen entweder bei mir zu Hause vorbeischauen oder zurück zum Netzwerk, denn jetzt brauche ich wirklich Blut.«
    »Dann zum Netzwerk«, entschied Bastien. »Ich möchte Cliff und Joe von unserem Plan erzählen und sie fragen, was sie davon halten. Außerdem müssen wir diese Jungs hier« – er deutete auf die bewusstlosen Blutsauger – »in die Arrestzelle bringen.«

5
    Zurück im Netzwerk halfen Bastien und Melanie Richart dabei, die Vampire in der Arrestzelle anzuketten und Chris zu informieren. Danach begleiteten sie Richart auf die Krankenstation, wo er ein paar Blutbeutel leerte. Als er mit dem zweiten fertig war, brachte die Melodie von »Monster« Leben in die nüchterne Atmosphäre der Krankenstation.
    Richart zog sein Handy hervor und warf einen Blick auf das Display. Sofort verzog sich sein Gesicht zu dem dümmlichen Grinsen, das Bastien im Stillen das
Sie
-Lächeln nannte. »Entschuldigt mich.« Er wandte sich ab und nahm den Anruf entgegen. »Hey.« Seine Stimme wurde weich, wie immer, wenn er mit seiner geheimnisvollen Flamme sprach.
    »Hey«, hörte Bastien sie antworten, ihre Stimme klang erschöpft. Er wusste nicht, ob Richart so verzaubert war, dass er vergaß, dass Bastien beide Seiten des Gesprächs hören konnte, oder ob er ihm einfach vertraute und davon ausging, dass dieser nicht mit allem, was er aufschnappte, sofort zu Chris rannte. Es kam nur selten vor, dass sich der Unsterbliche während dieser Telefonate entfernte, um seine Privatsphäre zu wahren. Außer natürlich, wenn sie sich in Liebesgeplänkel verwandelten. »Störe ich dich?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Was machst du gerade? Mal wieder auf Vampirjagd?«, fragte sie neckend.
    »Nein. Keine Vampire«, erwiderte Richart mit einem leisen Lachen. »Wie geht es dir?«
    »Nicht besonders. Deshalb rufe ich an. Ich wollte dir sagen, dass ich mich schon wieder krankgemeldet habe. Ich glaube, ich habe mir zu schnell zu viel zugemutet. Das Fieber ist zurückgekommen, und ich fühle mich ziemlich schlecht.«
    »Das tut mir leid, Liebling. Soll ich dir etwas vorbeibringen? Eine Suppe oder so?«
    Melanie warf Bastien einen fragenden Blick zu.
    »Seine Freundin«, brummte er leise. »Sie hat die Grippe, die im Moment umgeht.«
    Melanie schnitt eine mitleidige Grimasse. »Die ist ziemlich übel. Die Netzwerkmitarbeiter, die es erwischt hat, haben mindestens zwei Wochen gefehlt, und als sie zurückkamen, hatten sie deutlich abgenommen.«
    »Bist du sicher, dass ich nichts für dich tun kann?«, fragte Richart noch einmal.
    In diesem Moment ergriff Melanie das Wort. »Orangensaft und Sodawasser.«
    Richart drehte

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