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Verfluchte Seelen

Verfluchte Seelen

Titel: Verfluchte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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Verletzungen sie quälten.
    Diese Strategie hatte sich offenbar bewährt. Melanie hatte das Gefühl, sich in dieser Nacht ziemlich gut gehalten zu haben.
    »Sind die Vampire eigentlich immer so gesprächig, wenn du Jagd auf sie machst?«, wollte sie wissen.
    Als er lachte, schien ein Teil der Anspannung aus seinem Körper zu fließen. »Nein. Die meisten brüsten sich mit ihren Heldentaten oder geben verächtliche Kommentare ab – aber nur, bis ich den ersten Treffer gelandet habe. In der Hinsicht war Stuart eine Überraschung – er erinnert mich an Cliff. Auch bei ihm scheint es länger zu dauern, bis das Virus sein Gehirn zerfrisst, sonst wäre er weggerannt. Oder er wäre geblieben, aber ohne auf ein Wort von dem zu hören, was wir ihm sagen.«
    »Ich hoffe, dass man ihm vertrauen kann.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Na ja, in drei Nächten werden wir mehr wissen. Darf ich mitkommen, wenn du ihn triffst?«
    »Teufel noch mal, nein! Es könnte eine Falle sein.«
    »Umso besser wäre es, wenn du Hilfe hättest …«
    »Auf keinen Fall.«
    Es war offensichtlich, dass er sich nicht überreden lassen würde. »Na schön. Aber ruf mich wenigstens an, und sag mir Bescheid, wenn du losziehst, um dich mit ihm zu treffen. Nur für den Fall, dass es ein Hinterhalt ist.«
    Seine Züge entspannten sich. »Das kann ich machen. Und jetzt würde ich gern mit Cliff sprechen, ehe Richart zurückkehrt. Ich wünsche dir eine gute Nacht.«
    Melanie suchte seinen Blick. »Ich nehme nicht an, dass ich dich dazu überreden kann, mir einen Gutenachtkuss zu geben, oder?«
    Sie war sicher, dass er nein sagen würde. Umso überraschter war sie, als er ihr Gesicht in seine großen Hände nahm, sich vorbeugte und ihre Lippen mit einem feurigen Kuss verschloss. Und als sich dann auch noch seine Zunge kühn in ihren Mund vorwagte …
    Genau genommen konnte Melanie keinen klaren Gedanken mehr fassen, ganz zu schweigen davon, einen zusammenhängenden Satz zustande zu bringen. Es kam ihr vor, als bestünde sie nur noch aus Gefühlen.
    Als Bastien den Kopf hob, leuchteten seine Augen durchdringend. »Gute Nacht, Melanie.«
    Ehe sie ein Wort herausbringen konnte, war er auch schon verschwunden.
    Drei Nächte später dachte Melanie immer noch über diesen Kuss nach, obwohl sie sich eigentlich auf die Ergebnisse von Joes neuester Kernspintomografie hätte konzentrieren müssen. Das Labor besaß keine Fenster, doch sie wusste durch einen Blick auf die Uhr, dass die Sonne gerade untergegangen war. Um diese Zeit stand Bastien auf und bereitete sich auf die Jagd der kommenden Nacht vor.
    Ob er wohl auch an ihren Kuss dachte? Bereute er ihn? Seit jener Nacht hatte Melanie Bastien weder gesehen noch mit ihm gesprochen.
    »Hallo.« Als hätte sie ihn mit ihren Gedanken heraufbeschworen, hörte sie plötzlich seine Stimme hinter sich.
    Hörbar nach Luft schnappend, wirbelte sie herum. »Hey.« Seine schwarzen Cargohosen, das langärmlige T-Shirt und der schwarze Mantel waren makellos sauber und betonten die Schokoladenseiten seines hochgewachsenen, perfekten Körpers. Neben ihm stand Richart, der ihr kurz zunickte und sich dann in Luft auflöste.
    Einige Sekunden lang sprachen weder sie noch Bastien ein Wort, während sein Blick mit einer Intensität über ihren Körper wanderte, als würde er sie von Kopf bis Fuß mit den Händen erforschen.
    »Also«, sagte sie, als er keinerlei Anstalten machte, ihr einen Begrüßungskuss zu geben. »Heute Nacht ist es so weit, nicht wahr? Heute Nacht triffst du dich mit Stuart?«
    Er nickte. »Ich dachte, ich schaue erst noch bei Cliff vorbei.«
    Also war er wegen Cliff gekommen. Nicht ihretwegen. Allerdings hielt sich ihre Enttäuschung in Grenzen, denn seine Augen glühten vor Verlangen.
    »Natürlich.« Melanie erhob sich von ihrem Stuhl, aber statt ihn in Cliffs Apartment zu führen, brachte sie ihn in ihr Büro. Sie schob die Schlüsselkarte zurück in die Hosentasche, tippte ihren persönlichen Sicherheitscode ein, wartete auf das
Piep
und öffnete die Tür. »Es dauert nur eine Minute.« Sie schnappte sich den weißen Laborkittel, der über ihrem Bürostuhl hing, und wollte gerade hineinschlüpfen.
    Bastien trat hinter sie, nahm ihr den Kittel ab und hielt ihn ihr hin, damit sie ihn leichter anziehen konnte. Seine Hände verharrten auf ihren Schultern.
    »Das ist nicht fair«, flüsterte sie, während ihr Herz wie verrückt schlug. Er konnte alles spüren, was sie empfand, während sie keine Ahnung hatte, was ihn

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